Jahresrückblick 2021

30. Dezember 2021

Ich habe eben noch einmal kurz meinen Jahresrückblick 2020 überflogen… meine Güte, bin ich froh, dass wir nicht immer so genau wissen, was kommt.

Das Jahr hatte auf jeden Fall seine Highlights, wir haben mutig viele erste-Male ausprobiert und an Erfahrung und Erinnerungen und Wachstum gewonnen.
Aber ich fühle auch Schweres, wenn ich zurück blicke.
Zerplatzte Hoffnungen, Ungewissheit, Überforderung, Sorgen und Fragen.

Januar
Im Januar 2021 lagen irgendwie so viele Hoffnungen und Erwartungen. Kaum kann ein „normaler Januar“ diese Erwartungen erfüllen – erst Recht nicht ein Pandemie-Januar.
Wir feierten mit meiner Schwester ins neue Jahr und schliefen alle im Wohnzimmer. Im Januar gab es richtig viel Schnee in Berlin! Die Jungs bauten mit Freunden ein Iglu und einen großen Schneemann, der echt lange hier stand. Die Schulen und Kitas waren geschlossen – die Jungs arbeiteten größtenteils fleißig und selbständig an ihren Aufgaben. Ich achte darauf, dass Lernen nicht nur mit Schule zu tun hat. Ich habe den Kindern in der Küche eine Homeschooling-Snack Bar eingerichtet. Die Zeit im Januar bestand viel aus Abwarten, denke ich. Warten auf ein Ende des Lockdowns. Warten auf hellere Tage. Warten auf erste grüne Spitzen im Garten. Immerhin entstanden tolle Familienfotos. Ende Januar feierten wir im Garten an der Feuerschale den 4. Geburtstag des Jüngsten.
Ich versuchte, mich viel auf das zu konzentrieren, was leicht ist, was mir half, was gut tat. Online Treffen mit Freunden, Spielen, Tulpen, frische Luft und so.

Februar
Der Februar änderte kaum etwas – die Tage wurden heller, sonniger, kälter. So sonnig und kalt, dass wir wunderbare Eis-Deko gestalten konnten. Kommt auch nicht oft vor. Wir hatten Winterferien mit Schnee. Als Großfamilie ging es auf die Havel-Wiesen zum traditionellen Eislaufen. Der Unterricht ging zuhause weiter. Das Leben spielte sich um uns fünf herum in unserem Haus und Garten ab. Der Mann feierte ganz still und leise seinen Geburtstag. Ich backe zum ersten Mal „Schwarzwälder-Kirsch-Muffins“, die sehr gut werden. Irgendwann durfte der Mittlere tatsächlich wieder zur Schule in den Wechselunterricht gehen. Es wurde Ende Februar dann richtig warm und sonnig.
Im Februar stellten wir fest, dass die Zahn-Wunde des Jüngsten vom Dezember 2020 nicht gut verheilt war und wir gingen wieder zum Zahn-Chirurgen.

März
Im März wurde es plötzlich schön und warm. Diese Zeit im Jahr mag ich. Ab in den Garten!
In den Schulen und Kitas treffen sich abwechselnd feste Gruppen. Die Operation des Jüngsten verlief schnell und unkompliziert und auch einen kleinen Eingriff beim Hautarzt habe ich gut überstanden. Wir feierten den 9. und den 11. Geburtstag der Jungs, ganz klein mit Freunden. Im März haben wir eine selbstgebaute Bücherbox an unseren Gartenzaun gehängt. Der Große war ein paar Tage bei Oma und Opa und hat sie mit gebaut. Im März habe ich mit den Selbsttests zuhause begonnen. Wir genießen kleine und große Ausflüge, Online Treffen und Online Konferenzen. Ein jüdisches online Passah Fest! Ich lernte ein neues Paar kennen, das mich als Doula für Oktober buchte. Der Mann und ich suchten uns neue Brillen im Laden meiner Schwester aus. Unser Auto verabschiedete sich von uns. Ich achte darauf, wie wir diese Zeiten wahrnehmen und was uns in Erinnerung bleibt.

April
Über meinen Geburtstag, den ich am Ostersonntag bei strahlendem Wetter feiern konnte, bin ich so dankbar. Erst der Ostergottesdienst und dann ein kleines Picknick im Park. Das war so schön! Und gleich in der Woche danach saßen wir zum ersten Mal für 2 Wochen in Quarantäne. Wir blieben gesund, erlebten aber unsere erste Quarantäne. Die Lehrerinnen brachten das Schulzeug vorbei. In dieser Zeit endet tatsächlich unser jahrelanges Pokémon Go Spiel. Auch in dieser Zeit ist unsere Sport Challenge entstanden, die wir nahezu täglich bis zum Herbst durchzogen. Auf das Ergebnis war ich sehr stolz. Im April kauften wir uns ein neues Auto. Zum ersten Mal machten wir Ausflüge mit Inlinern und genossen das Frühlingswetter in der Natur. Auch die Kinder testeten sich nun zuhause und machten das gut. Online schauten wir bei der Hochzeit meiner Cousine zu. Wir saßen oft als Familien um die Feuerschale im Garten. Im Großen und Ganzen war das Wetter aber kühl und feucht – nicht das, auf was wir lange gewartet hatten. Ich schreibe einen Brief an mich selbst, um mich später an all‘ das zu erinnern.

Mai
Im Mai nahmen wir an unserem großartigen Ernährungsexperiment teil. Die veganen Tage füllten unseren Alltag gut aus. Und es gab in diesem Frühling überraschend viele Regenbögen am Himmel. Ein tröstliches Zeichen. Ziemlich spät, erst im Mai, schauten wir uns die berühmten Kirschblüten am Mauerweg an. Sogar die Omi des Mannes konnten wir für ein paar Stunden abholen. Ein großer Familienausflug im Mai anstelle eines ausgefallenen Urlaubs war ein Highlight für uns. Wir wurden zwar auch richtig nass, aber der Tag im Wald hat allen gut getan. Auch gingen wir mehrmals zu einem kleinen Angelteich und sammelten gute Erinnerungen. Unsere Gottesdienste fanden weiter statt, mit Maske und Anmeldungen funktionierte das gut und ein Stück Normalität war so wichtig. Auch ein Garten-Einsatz am Gelände der Kirche brachte Gespräche und Austausch und schließlich einen sauberen Garten! Im Mai machten wir mehrere große Rad-Touren als Familie, unter anderem zur Kiesgrube in den Grunewald. So viel Spaß hatten wir da. Das Wetter im Mai war warm, aber sehr nass. Gut für den Garten, aber irgendwie schade für die Sommer-Hoffnung. Mein Mann plante eine Dienst-Reise nach Kalifornien, scheiterte aber am Flughafen Berlin. Reisen war doch noch nicht erlaubt. Homeschooling und Distanzlernen verlief mal schlecht, mal Recht. Wir gaben uns große Mühe, aber die bevorstehenden Sommerferien warteten verlockend. Die Kitas eröffneten ihren Regelbetrieb wieder und auch ich begann, voll zu arbeiten.

Juni
Anfang Juni feierten wir den Geburtstag meines Vaters auf einem Grill-Floß. Das war so toll! Ausnahmsweise war es den ganzen Tag warm und sonnig, wir waren 14 Personen und hatten so viel Spaß! Auch die Fußball Europa Meisterschaft hat uns viel Abwechslung gebracht. Das feuchte Wetter ließ zwar das Obst und Gemüse im Garten gut wachsen – wir ernteten Erdbeeren, Himbeeren, Zucchini, Holunderblüten und einen Kürbis. Aber auf Sommerferien-Wetter warteten wir irgendwie noch. Viele kleine einzelne Verabredungen ersetzten die großen Partys, die ich so vermisste. Wir fanden einen Kieferorthopäden in der Nähe und begannen mit allen drei Kindern eine Behandlung. Der Tod von Philipp Mickenbecker hat ganz Deutschland getroffen – noch immer beschäftigt uns seine Geschichte und das Erbe, das er hinterlassen hat, die Kreise, die sein Leben zieht. Im Juni schrieben wir Sommerlisten und machten Pläne, die Sommerferien begannen, meine Arbeit in der Kita lief weiter. Wir feierten unseren 14. Hochzeitstag. Ich besiegte eine Angst und ging nach langer Pause wieder zum Plasma spenden. Zum ersten Mal säte ich Sonnenblumenkerne aus und freute mich, dass im Garten riesige Sonnenblumen wuchsen.

Juli
Sommerferien. Der Große nahm an einem Online Minecraft Kurs teil. Wir genossen jeden Sonnentag und waren oft am See. Feierlich verbrannten wir Schulhefte aus dem vergangenen Schuljahr in der Feuerschale. Wir entdeckten einen kleinen Hafen mit Restaurant in der Nähe und essen viel Eis. Mein Mann und ich gingen dort sogar an einem Abend ins Freiluftkino. Wir luden Gäste ein und vebrachten viel Zeit im Garten. Ich besuchte meine Oma. Wir feierten Geburtstage. Mitte Juli fuhren wir für ein paar Tage an die Ostsee.. das war leider unser einziger Sommerurlaub. Wir besuchten alle unsere Lieblings-Orte und machten viele Fotos. Es war leider wieder eher kühl und nass. Kurz danach nahmen die Jungs mit Papa zum ersten Mal an einem Sommer-Ferien-Lager teil. Es war eine sehr gute Zeit. Am Ende der Ferien fuhr ich mit den Jungs für eine Nacht zu meiner Schwester nach Dresden. Das Hochwasser im Westen Deutschland und die Machtlosigkeit drückte meine Stimmung noch zusätzlich und als die Schule (im August) wieder anfing, fühlte ich mich weder gut erholt noch genug sonnen-voll.

August
Wir feierten als große Familie den Geburtstag meiner Mama im Garten. Schön und selten, sowas. Der Mann und die beiden Großen nahmen an einem Familien-Sport-Event teil und hatten viel Spaß. Die Kinder starteten in Klasse 4 und 6 – zum ersten Mal seit Dezember(!) sahen sie wieder die ganze Klasse und gingen jeden Tag zur Schule – irgendwie fühlten wir uns überhaupt noch nicht bereit für ein neues Schuljahr. Der Jüngste lernt Fahrrad fahren und fährt mit dem Rad zur Kita. Zum ersten Mal besuchten mein Mann und ich den Thai-Park in Berlin und wir genossen das Gefühl der anderen Kultur. Kurzfristig konnte der Mann mit seinem Freund für ein paar Tage nach Kenia reisen und an einer Konferenz teilnehmen. Meine Schwester fand nach langer Suche eine Wohnung sehr in unserer Nähe und zog im August ein. Ganz groß und wunderbar, fast frei von Pandemie-Gedanken feierten wir den 90. Geburtstag meiner Oma. So schön, dass das möglich war! Ganz spontan fuhren wir an einem Samstag in die Therme zum Schwimmen.

September
Im September gab es Wärme und Sonne. Einen schulfreien Tag verbrachten wir mit Freunden im Zoo Leipzig – so viel Sonne hatten wir da! Die Kinder durften ohne Masken zur Schule gehen. Ich ging zum Friseur und im September verbrachte ich ein Outdoor-Wochenende mit Freundinnen in Thüringen im Wald. In der Kirche machten wir wieder eine Kleidertauschparty mit vielen Mädels. Wir fanden Pilze im Wald und aßen sie auch – und wir probierten eine neue Sportgruppe für den Großen aus. Familienausflüge. Treffen mit Freunden. Elternabende. Unser Mama-Treffen fand wieder statt. Im Freundeskreis wurden zwei gesunde Babys geboren. Unser „10 Tage vegan-Beitrag“ lief im TV und wir waren ganz stolz und freuten uns über die vielen positiven Rückmeldungen. Mein Mann flog für zwei Tage beruflich nach Wien. Mit den Kindern verfolgten wir die Bundeskanzler-Wahl im TV. Unser Zwergkaninchen zog zu einem Schulfreund und dessen Zwergkaninchen. Wir sind also wieder ohne Haustier. Schöne Sonnenuntergänge, schöner Spätsommer im September!

Oktober
Der Oktober begann mit einem weiteren ersten Mal: Mein Mann und ich nahmen an einem intensiven Ehe-Kurs teil. Diese 4 Tage waren sehr voll und schön. Meine Rufbereitschaft für die Doula Begleitung lief. Im Oktober habe ich viel gearbeitet, auch in den Ferien. Durch eine Verlängerung der Rufbereitschaft haben wir einen kleinen Ostsee-Urlaub absagen müssen. Das Paar hat das Baby ohne meine Begleitung im Krankenhaus bekommen. Da haben uns Corona und ein paar Planänderungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben uns wieder kleine Tagesausflüge ausgesucht, um uns die Tage schön zu machen. Der Kleine trägt nun eine winzige Zahnspange. Der Mann machte zum ersten Mal einen eigenen Christstollen. Die Großen haben in diesem Jahr viel beim Laub harken im Garten geholfen. Ich habe zum ersten Mal ein Kind in der Kita eingewöhnt und habe einen Blogartikel zum Thema „Eingewöhnung“ geschrieben. Wir haben am Nachmittag oft Crêpes zusammen gemacht. Ich konnte das Fotobuch 2020-2021 fertig machen und bestellen. (Unsere laufen immer von März bis März) In der Kirche feierten wir groß zusammen das Lichterfest und ein ErnteDankFest. Im Kindergarten feierten wir ein kleines Ernte-Dank-Theater. Der Oktober hatte viel Sonne, tolle Sonnenuntergänge und warme Tage.

November
Mit ein paar Freundinnen sah ich eine Online Konferenz an. Das war eine schöne Zeit zusammen in unserem Wohnzimmer. Ich bin in den Vorstand des Fördervereins an der Schule eingestiegen. Mein Bruder zieht um und wir halfen, so gut wir konnten. Den Mittleren und seine Schulklasse habe ich auf einen Ausflug in die Verkehrsschule begleitet. Kurz danach bekamen wir den Anruf, dass der große Sohn in Quarantäne muss, weil es in der Schule einen positiven Kontakt gab. Und ab dann begann unsere lange Corona-Zeit. Zum ersten Mal PCR Tests. Drei positive Ergebnisse und teilweise 4 Wochen Isolation haben wir überstanden. Schnupfen, Erkältung, Kopfschmerzen, viel Schlaf. Der Mittlere spritzte sich beim Kochen heißes Fett ins Gesicht, was bis heute noch heilt. So krank wie im November und Dezember waren wir lange nicht. Die Kinder hatten ein paar Schulaufgaben, sie konnten teilweise sogar Tests von zuhause schreiben. Ich habe viel gelesen, gepuzzelt und viele Adventskalender gebastelt, den Kühlschrank abgetaut. Wir haben die Zeit gut überstanden – aber der November war irgendwie weg. Für die Weihnachtsvorbereitungen hatten wir viel Zeit. Deko, Plätzchen backen, aufräumen, Geschenke bestellen. Ich habe mir einen „Adventskalender der Freundlichkeiten“ ausgedacht. Wir freuten uns über den ersten Schnee.

Dezember
Der Rückweg in die Zivilisation fiel uns nicht so leicht. Viel Schulaufgaben, es war dunkel und kalt draussen geworden. Wieder Termine und Verabredungen. Adventskalender und Nikolaus brachten Abwechslung. Ich bekam eine schmerzhafte Blasenentzündung, die ich mit Antibiotikum behandelte – kurz nach Weihnachten gleich nochmal. Solche Schmerzen! Der Kleine verschluckte eine Magnetkugel, die glücklicherweise nach ein paar Tagen wieder raus kam. Ich war zweimal in der Weihnachtswerkstatt von „Weihnachten im Schuhkarton“ und war so begeistert! Wir haben uns einen Pastamaker (Werbelink) geschenkt und schon vor Weihnachten ausprobiert. So gut! Zum ersten Mal bemalte ich die Fensterscheiben weihnachtlich mit schönen Vorlagen, die mir eine Freundin geliehen hat. Mit Freundinnen habe ich einen sehr schönen Abend an der Feuerschale verbracht. Wieder gab es Schnee in Berlin! Die Kinder konnten an zwei Tagen mit ihrem Bläserchor auftreten und Weihnachtsstimmung verbreiten. Auf dem Weihnachtsmarkt kauften wir uns kandierte Äpfel und Weintrauben. Oma und Opa gingen mit den Jungs in den Weihnachtszirkus. Zusammen kauften wir einen Weihnachtsbaum und schmückten ihn. Nach dem Weihnachtsgottesdienst schliefen wir gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum. Wir feierten den 5. Geburtstag vom Cousin der Jungs. Mit ein paar Freundinnen konnte ich ins Weihnachtsoratorium gehen. Am 23. Dezember gab es für ein paar Stunden wunderbaren Schnee, den wir mit einem spontanen Spaziergang herzlich begrüßten. Zum Abschluss am Ende des Jahres gab es ein Weihnachtssingen auf dem Schulhof mit allen Kindern. Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester verbrachten wir absolut entspannt zuhause. Mag sein, dass die neue Nintendo Switch da eine entscheidende Rolle gespielt hat.

Ich danke euch allen fürs Mitlesen und Mitmachen auch in diesem Jahr!
Schön, dass es euch gibt.

Von Herzen wünsche ich euch, dass ihr mit Dankbarkeit und Leichtigkeit ins Jahr 2022 rutschen könnt. Die Umstände können wir nicht immer ändern – aber unsere Herzenseinstellung können wir beeinflussen!

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