Unser Jahresrückblick 2019

30. Dezember 2019

In den letzten Tagen waren wir in der Therme, auf der Eisbahn und zuhause unterwegs. Wir haben uns in die freie Zeit eingefunden, dem Mann geht es besser und ich habe Zeit für unseren Jahresrückblick gefunden.
Ich brauche auch etwas Zeit dafür, denn so ein Rückblick nimmt mich auch immer emotional ein bißchen mit auf die Reise.

(Vor 10 Jahren haben mein Mann und ich in einer Therme in Thüringen Silvester gefeiert. Ich war schwanger mit dem großen Sohn und wir zum letzten Mal zu zweit! Seit 10 Jahren sind wir eine Familie … wow!)

Ich kann auch dieses Jahr sagen, dass wir dankbar auf das Jahr 2019 zurück gucken können. Danke Gott dafür! Wir sind unsicher und etwas ausgelaugt in unser fünftes Jahr nach Kalifornien, also das fünfte Jahr ohne ausreichend, sicheres Einkommen gestartet. Aufgaben gab es viele, aber eine Aussicht auf feste Anstellungen gab es nicht. Umso sicherer waren wir uns unserer Berufung.

Es war ein bißchen auch das Jahr der Veränderungen. So ganz perfekt und passend finde ich die Situation gerade nicht, aber wir sind gespannt und optimistisch, was das neue Jahr bringt!

Januar

Zusammen mit meiner Großfamilie sind wir in das neue Jahr gestartet. Die Jungs reden noch immer von den Raketen auf dem Feld zwischen Berlin und Brandenburg. Es war so kalt im Januar, dass wir zum ersten Mal Winterkunst im Garten gemacht haben. Ich habe auf dem Blog mit den „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“-Berichten begonnen und WMDEDGT hilft nicht nur mir, zu sehen, was ein Tag eben so bringt. Viel, viel Zeit und Nerven und Ärger und Frust hat mein Doula-Abschluss-Bericht mit sich gebracht. Ich habe mich selten im Leben so über etwas aufgeregt und mich so unter Druck gesetzt. Eine ganz tolle Geburtsvorbereitungs-Hospitation durfte ich im Januar erleben, wir haben den 2. Geburtstag unseres Jüngsten gefeiert und unser Großer hat sein erstes Noten-Zeugnis bekommen. Zusammen haben mein Mann mit Posaune und der große Sohn mit Trompete im Bläser-Chor der Kirche angefangen. Sie machen das seitdem mit viel Erfolg und Freude.

Februar

Der Februar begann mit einer großen Überraschung. Dank großzügigen Spendern durfte ich meinen Mann zum ersten Mal zur jährlichen Kenia Reise begleiten. (Mitarbeiter Freizeit unserer Kirche) Das war kurzfristig und ganz schön aufregend. Die Kinder sind in ihren Winterferien zu meinen Eltern gezogen und ich bin tatsächlich zum ersten Mal nach Afrika geflogen. Zum ersten Mal ohne Kinder fliegen. Zum ersten Mal Afrika. Wir haben Freunde besucht, Giraffen geküsst, Nairobi gesehen, frische Früchte gegessen und Sonne getankt. Mein Mann hat seinen 35. Geburtstag gefeiert. Zurück in Deutschland schrieb ich wieder meine Doula-Arbeit, ich hatte eine Blasenentzündung und habe den Frühling gesucht, wo es nur geht. Der Jüngste verbringt viele Vormittage mit mir zuhause. Seit Anfang des Jahres ungefähr hat mich eine Sehenenscheidentzündung gequält, die ich behandle und schone – aber nichts schien zu helfen.

März

Der März war wild. Die großen Kinder haben ihre 7. und 9. Geburtstage gefeiert. Eine Kinderkrankheit, die alle drei erwischt, machte allerdings erst einen Strich durch die Rechnung. Es gab die große Überraschung: Zwei Zwergkaninchen für die Kinder. Auf dem Blog veröffentlichte ich die Geburtsberichte. (Der Kinder, nicht der Hasen..) Mein Mann flog dienstlich nach Kalifornien und ich nahm mit zwei Freundinnen an der Europa MOPS Konferenz in Heidelberg teil. Die Veranstaltungen haben sich sogar überschnitten, aber mit Hilfe der Familien haben wir das geschafft. Vorher war mir das ganz schön viel, aber ich bin so froh, dass wir das gemacht haben. Von der MOPS Konferenz profitiere ich noch heute. Ich habe bei einer Hebamme im Baby-Massage-Kurs hospitiert. Der Kleinste hat in der Woche bei meinen Eltern gelernt, durchzuschlafen und hat das beibehalten. Bei nächtlichen Beruhigungs-Gängen fing ich mir noch eine schlimme Blasenentzündung ein. Die Frühlingssehnsucht wird größer.

April

Bei schönstem Wetter habe ich meinen 34. Geburtstag gefeiert. Viele Freunde kamen, wir saßen lange im Garten, so mag ich das. In der Kirche veranstalteten wir den 2. Flohmarkt. Es lief nicht alles wie geplant, aber der Andrang war groß und der große Aussen-Bereich um die Kirche war locker voll. Wir starteten einen Spenden-Aufruf im Internet, weil wir so gerne wieder nach Kalifornien gehen möchten, um Körper, Seele und Geist aufzutanken und wir das selbst finanziell niemals stemmen könnten. Mit meiner Familie verbrachten wir schöne, sonnige Urlaubs-Tage im Harz. Meine Eltern haben die Kinder ein paar Tage früher mitgenommen, sodass ich es tatsächlich geschafft habe, meine Doula-Abschluss-Arbeit zu beenden! Das war ein wichtiger Schritt für mich.

Mai

Mit ein paar Freundinnen bin ich nach London zu einer großen Frauen-Konferenz geflogen. Zur Feier nach der Abschluss-Arbeit und zum einfach mal rauskommen war das so gut. Wir haben uns gleich für 2020 wieder angemeldet. Mein Mann war in der Zeit als Blogger-Mann mit den Kindern bei einer Spiele-Messe. Wir haben in der Kirche mit nebenan.de den „Tag der Nachbarn“ gefeiert, wir haben Ausflüge unternommen, wir haben den Geburtstag meines Opas gefeiert und eine große Hochzeit zum 10. Hochzeitstag von guten Freunden. So viele schöne Feste. Zum ersten Mal las ich die Stellenanzeige des Kindergartens und bewegte diese neuen Gedanken in meinem Herzen hin und her.

Juni

Die letzten Schultage in der 1. und 3. Klasse lagen vor den Jungs. Beim Großen war zum vierten Mal die Situation der Klassenlehrerin unsicher und das beschäftigte uns und bedrückte unseren Sohn. Aber den Beginn der Sommerferien haben wir gefeiert. Ich habe endlich zum ersten Mal ein großes Midsommar-Fest im Garten gefeiert, so richtig mit Deko und Kleidern und Blumenkränzen. Meine Rufbereitschaft der „Weiterbildungs-Geburt“ begann und Mitte Juni durfte ich bei der Geburt eines kleinen Mädchens dabei sein. Zu dieser Zeit nahmen wir Doulas am Abschluss-Wochenende der Weiterbildung teil. Ich kann nicht glauben, dass diese Zeit vorbei ist. Im Garten blühte der Holunder und ich bereitete die Ernte vor. Zusammen mit Freunden haben wir unsere beiden jüngsten Söhne im Kindergarten angemeldet. Ich bin mit dem Mittleren für ein Wochenende nach Dresden gefahren und habe in dem Kindergarten hospitiert, nachdem ich positive Gespräche mit der Leitung geführt habe. Ich werde wieder arbeiten gehen. Es hörte sich schön und einfach an – trotzdem hat mich der Gedanke, wieder arbeiten zu gehen, sehr beschäftigt – und für mich lag mit den Themen „Arbeiten gehen“ und „den Jüngsten eingewöhnen“ irgendwie eine Schwere über dem Sommer.

Juli

Im Juli ging das so weiter – wir haben das Wetter und die Ferien genossen, obwohl oder gerade weil Veränderungen vor der Tür standen. Ich habe versucht, meine letzten freien Tage als Hausfrau aufzusaugen. Unser Plan „Sommer in Kalifornien“ ging leider nicht auf, aber ganz spontan bekamen wir zwei Wochen Ferien an der Ostsee geschenkt und wir haben diese Zeit direkt am Strand total genossen. Mein Mann hat sich für 10 Tage zum Beten und Fasten zurück gezogen, wir haben die Tage genossen, wie sie kamen und für uns alle war das eine besondere Zeit. Mit größer-werdenden Kindern und mehr Meinungen sind uns spontane Ausflüge zum ersten Mal nicht mehr so leicht gefallen.

August

Die Kinder sind in die 2. und 4. Klasse gestartet. Der Große bekam eine neue, ganz tolle Klassenlehrerin, aber der Schulstart fiel ihm richtig schwer. Die Kita-Eingewöhnung war auch nicht leicht und sehr intensiv – wer weiß, ob diese kommenden Veränderungen uns alle etwas bedrückt haben? Der August war daher irgendwie ein schwerer Monat für mich. Der Mann hat die Eingewöhnung komplett übernommen, ich hatte zum ersten Mal wieder Vormittage für mich. Eine Freundin lud mich in die Therme ein. Ich bekam eine neue Anfrage für eine Rufbereitschaft und durfte spontan eine Freundin zur Geburt ihres dritten Kindes begleiten, weil mir noch eine „Hospitations-Geburt“ für meinen Abschluss fehlte. Das Baby kam an einem Sonntag Mittag im August und das war ein sehr schönes Erlebnis für uns.

September

Der Mann flog mit Freunden eine Woche nach Ägypten, das war der Grund, warum ich mir den Oktober für meinen Arbeitsbeginn ausgesucht hab. Wir feierten die Hochzeit einer Freundin. Ich bin endlich mit meiner entzündeten Sehne zum Arzt gegangen, weil ich für die Arbeit im Kindergarten eine gesunde Hand brauche. Also bekam ich Ultraschall-Therapie. Wir als Familie lernten die ätherischen Öle von YoungLiving kennen (davon habe ich bis jetzt noch gar nichts auf dem Blog geschrieben) und diese Öle sind kostenintensiv, aber absolut empfehlenswert. Bis heute haben wir Erkältungen, Magenprobleme, Kopfschmerzen, Stress, Verspannungen, Unruhen, Warzen und am Ende auch meine Entzündung damit erfolgreich behandelt. (Bei Interesse gibt es gerne mal einen extra Blog-Eintrag) Ich startete eine neue Glaubens-Gruppe in der Kirche mit Freundinnen und eine schöne intensive Freundinnen-Zeit begann. Eine Freundin lud mich zum Plasma spenden ein, seitdem spende ich Plasma und frage mich, warum ich das nicht früher gemacht habe. Auf dem Blog habe ich einen Herzensartikel veröffentlicht.

Oktober

Mit Beginn der Herbstferien fing ich im Kindergarten als Erzieherin an. Der Start war leicht, weil eben zuhause und auch im Kindergarten die Ferien zu spüren waren. Eine Umstellung war es – mit Kita und Arbeit und Schule – aber wir haben es gut geschafft. Die beiden Kleinen besuchten Oma und Opa und zum ersten Mal gingen wir Eltern mit dem Großen auf eine Konferenz. Das hat uns gut gefallen. Ich habe mit „meiner Schwangeren“ einen Info-Abend im Kreißsaal besucht. Mein Cousin hat in Dresden geheiratet und wir waren für ein Wochenende da. Ganz überraschend bekam ich endlich, endlich mein Doula-Zertifikat zugeschickt, als zweite aus unserer Gruppe, nachdem ich alle zu erledigenden Aufgaben geschafft habe. Wow, ein tolles Gefühl! Ich postete den Artikel „Warum wir kein Halloween feiern“ und wir besuchten Freunde, die an dem Tag einen Feuerkorb für Freunde und Nachbarn im Garten aufgestellt haben.

November

Im Kindergarten feierten wir das Laternenfest und überhaupt konnte ich diese dunkle Jahreszeit ganz anders durch Kinderaugen wahrnehmen. Mein Mann fuhr mit Freunden für ein Wochenende weg und ohne die Hilfe der Familien hätten wir diese neuen Logistik-Aufgaben nicht geschafft. Immerhin können wir sagen, dass der Kleinste gut im Kindergarten angekommen ist, seine erste Geburtstagseinladung bekommen hat und die Vormittage ihm Spaß machen. Die Zwergkaninchen erlebten ihre ersten kalten Tage draußen und wir haben aufgepasst, dass es ihnen weiter gut ging. Der jährliche Familien-Zahnarzt-Termin stand an. In einer LadiesNight lernte ich das Handlettering kennen und lieben. Erste Weihnachtsfeiern und Deko und Lieder und Vorbereitungen fingen schon im November an – gefühlt rauschte die Adventszeit an uns vorbei, obwohl ich viele ruhige Nachmittage mit Mittagsschlaf und Pausen einplante.

Dezember

Mit drei Kindern, die Weihnachten gut verstehen, hatten wir eine schöne Adventszeit. Adventskalender, Nikolaus, Adventsfeiern, Geschenke packen, Plätzchen backen, Lieder singen, Weihnachtsmarkt, TheaterStück am Heilig Abend… alles, was dazu gehört. Nach den ersten drei Arbeitsmonaten und der Weihnachtszeit fiel ich nach dem letzten Arbeitstag erschöpft auf die Couch und ich fragte mich für die Zukunft, ob das das Leben ist, dass ich als Ehefrau und Mama wünsche. Ich weiß es noch nicht. Vielleicht ist es auch die dunkle Jahreszeit, die mich ins Nachdenken bringt. Wir genießen jetzt die Weihnachtsferien als Familie, ruhen uns aus, feiern mit den Familien und blicken auf Schönes und Schweres des Jahres 2019 zurück.

Einige Sorgen sind verschwunden und wir schauen endlich ohne große finanzielle Löcher in ein neues Jahr. Neue Fragen tauchen auf und wir werden sehen, was das Jahr 2020 bringt.

Wenn wir den 10. Geburtstag unseres Sohnes feiern, 10 Jahre Familie, 10 Jahre Eltern-sein – werde ich mit viel Dankbarkeit und Glück auf diese Zeit zurück schauen. Ich hoffe, dieses Glück bleibt, wenn ich kurz nach diesem 10. Geburtstag meinen 35. Geburtstag feiere… 😉

Allen meinen Lesern wünsche ich
einen guten und gesunden Start
in das neue Jahr 2020! 
Schön, dass ihr da seid!

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