16. Oktober 2023
Ich möchte euch erzählen, was wir am 31. Oktober machen, was wir ganz sicher nicht machen – und warum. Mein Text dazu von 2019 ist viel gelesen und geteilt worden. Heute möchte ich ihn in Ausschnitten wieder teilen und ergänzen.
Ich kann mich gar nicht genau erinnern, seit wann ich von Halloween weiß. Als ich mit meinen Geschwistern früher im Garten Laub geharkt habe, haben wir verkleidete Kinder auf der Straße laufen sehen. Aber dieser Tag hatte keine Bedeutung in meiner Kindheit.
Halloween mag aus religiösen Kreisen kommen.
Vielleicht hat die Kirche damit zu tun.
Vielleicht auch nicht.
Ich distanziere mich davon.
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Aus eigener Überzeugung glaube ich, dass es einen Gott im Himmel gibt. Ich glaube an seinen Sohn Jesus und an den Heiligen Geist. Ja, ich glaube an den Geist und an Engel.
Und genauso wie es das Wunderbare, Gute, Übernatürliche gibt – gibt es auch das Böse, Geisterhafte, Übernatürliche. Ja, ich glaube, dass es den Bösen, den Teufel, gibt. Ich glaube, dass er viel Furchtbares anrichtet, aber ich weiß, dass Gott stärker ist und er am Ende das letzte Wort hat. Und dass Gott es gut mit uns meint. Immer.
Wir als Familie wollen versuchen, unsere Herzen, unseren Körper, unsere Gedanken, unsere Worte und unser Haus möglichst rein zu halten. Sauber. Klar. Und darüber reden wir mit unseren Kindern. Wir reden darüber, dass es jemand gibt, der stärker ist als die Angst und das Dunkel. Statt uns der Angst und der Dunkelheit auszusetzen, reden wir über das Licht.
Es gibt Geschichten und Bücher, Hörspiele und Musik, die wir unseren Kindern nicht erlauben, weil wir glauben, dass ihr kindlicher Geist, ihre Seele und ihr Gedächtnis da Schaden nimmt.
Es gibt bestimmte Spiele, die wir nicht spielen und es gibt Figuren, Filme oder Spielzeug, die wir nicht in unserem Haus erlauben. Wenn in der Kita „Gruselfest“ gefeiert wurde, sind die Jungs zuhause geblieben.
Vielleicht ist das krass.. und vielleicht denkt ihr „Das ist doch nur Spielzeug. Ist doch nur für Kinder.“, aber ich bin der Meinung, dass diese Figuren, Lieder, Bücher, Kostüme mit gewissen Intentionen gemacht werden – und damit möchte ich nichts zu tun haben. Es gibt Geschichten, Filme, Bilder, die ich mir als Kind angesehen habe – und mir gewünscht habe, ich hätte es nicht getan. Auch jetzt noch gibt es Filme und Geschichten, von denen ich weiß: Sie sind nicht gut für mich.
Zurück zu den Geistern:
Da ich an die Existenz einer unsichtbaren Welt glaube, glaube ich auch, dass wir diese Wesen, diese Geister oder Stimmungen eben unbewusst in unser Haus einladen – oder ausladen können. Mit Halloween zum Beispiel.
Und ich möchte, dass meine Söhne in Frieden schlafen können, körperlich und seelisch gesund sind und frei sein können. Dass sie nicht in Angst oder Wut gefangen sind. Dass sie die Wahrheit lernen und sagen.
Wer weiß, was diese Stimmungen in unseren Kindern anrichten oder auslösen? Ich möchte es gar nicht wissen. Und ich glaube, dass Unfrieden, Unwohlsein, komische Gefühle oder einfach unerklärbarer Stress in Familien durch dunkle Mächte oder gefährliche Stimmungen kommen können – nicht muss, aber kann.
Halloween ist übertrieben.
Und es ist gefährlich geworden.
Als unsere Kinder klein waren, haben wir am 31. Oktober eben die Tür nicht geöffnet, damit die Verkleidungen sie nicht erschrecken.
Jetzt ist es so, dass wir in den Herbst-Monaten gewisse Geschäfte oder zum Beispiel Karls Erlebnishof wirklich meiden. Das ist nicht schön und wirklich schade – aber es ist übertrieben.
Was soll das, kleine Kinder mit diesen übertriebenen Figuren und Geräuschen zu erschrecken? Diese Bilder haben die Kinder doch im Kopf! Und ich bin mir sicher: Das macht was mit den Kindern! Es ist wirklich nicht schön. Die Deko, die Kostüme, die Lebensmittel, die Gärten, die Geschichten… es ist viel zu viel und wirklich nicht mehr schön.
Vielleicht ist es so, dass Kinder einen Reiz am Übernatürlichen finden. Vielleicht mögen sie das Gespenstische. Vielleicht die Dunkelheit. Aber da gibt es Geschichten und Bücher, die etwas sanfter und kindgerechter sind. Über süße Hexen, niedliche Schloßgespenster und zauberhafte Feen lässt sich vielleicht reden, obwohl ich persönlich da einfach vorsichtig bin.
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Wir werden nicht Halloween feiern. Nicht verkleidet. Nicht un-verkleidet. Nicht mit Süßem oder Saurem. Nicht mit Klingelstreichen oder dunklen Spaziergängen. Wir gruseln uns nicht. Aber wir möchten uns als Christen und nicht-Halloween-Feierer auch nicht im Haus verstecken, das Licht ausschalten und so tun, als wären wir nicht da. Was machen wir also?
Dass am 31. Oktober auch der Reformationstag gefeiert wird, ist vielleicht nicht so bekannt und vielleicht gibt es dazu wenig Familien-Feste. Eher feiern die Christen, dass Martin Luther die Bibel in vereinfachte Sprache übersetzt und für alle zugänglich gemacht hat.
Das war damals und ist noch heute eine krasse Botschaft:
Jeder von uns kann Gott kennen lernen und Vergebung und Liebe als Geschenk bekommen. Ohne Ablassbriefe. Unabhängig der Herkunft und Bildung. Ohne Angst vor Verdammnis und dem Feuertod.
Wir müssen uns Gnade, Liebe und Vergebung nicht erkaufen oder verdienen.
Es ist einfach da, ein großes Geschenk, das ein Leben verändert.
Fällt euch etwas auf?
Ziemlich Halloween-gegensätzlich, oder?
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Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben.
Nur Licht kann das.
Martin Luther King Jr.
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Ideen für den Abend des 31. Oktober:
Wenn ihr als Familie einen Unterschied machen möchtet, dann habe ich ein paar Ideen für euch:
Kürbis schnitzen
Der Herbst mit seinen Schätzen kann wunderbar un-gruselig gefeiert werden. Der Kürbis muss dabei nicht fehlen. Guckt mal hier , wie schön Kürbisse aussehen können! (Werbelink)
Lichterfest:
Die Dunkelheit kann mit Licht begrüßt und gefeiert werden. Kerzen haben jetzt ihren großen Auftritt. Herbst-Lichter. Kürbis-Lichter. Lichter in den Fenstern. Laternen. Wind-Lichter.
Feuer-Abend:
Die Dunkelheit und Kälte laden zu einem gemütlichen Abend im Garten am Lagerfeuer ein. Würstchen braten. Marshmallows. Der erste Glühwein.
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Was machen wir also?
Wir stellen uns am 31. Oktober mit einem großen Feuerkorb hinter der Gartentür an die Strasse und bieten den Spaziergängern ein heißes Getränk, Würstchen und Stockbrot an. Wir laden sie direkt ein, sich zu uns zu setzen. Und dann fragen wir, ob sie wissen, was der Reformationstag ist oder ob sie schon von Martin Luther gehört haben. Und schon erleben wir die Nachbarschaft ganz anders und niemand droht mehr mit Süßem oder Saurem.
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Ich wünsche mir, dass für meine Kinder der Herbst seinen Zauber nicht verliert. Wie wunderschön und faszinierend können Morgentau, ein Spinnenweben, bunte Blätter, Kastanien, Nebel überm Wasser, Reif, Kerzenschein und Atemwölkchen sein!
Ich wünsche mir, dass die Herbst-Monate voller Ruhe und Gemütlichkeit, Licht und Wärme sind. Vor denen wir keine Angst haben müssen.
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