Szenen aus dem Alltag

25. Mai 2022

Bevor ich mich mit dem Jüngsten auf eine schöne Reise über die Feiertage mache, möchte ich euch noch ein paar Eindrücke aus unserem Leben geben.

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Zuerst möchte ich wirklich jedem das Buch „Eden Culture“ von Dr. Johannes Hartl (Werbung) empfehlen. Ich höre es seit Wochen als Hörbuch und werde es mir kaufen, damit ich die Lieblingssätze anstreichen kann.

Oft gefallen mir Texte von Johannes Hartl, sind dann aber zu wissenschaftlich und theologisch. An diesem Buch war ich einfach nur interessiert, weil es sich nach Schönheit und positivem Denken angehört hat.

Ich hätte ja nicht gedacht, dass er so viele meiner Herzensthemen anspricht!

Bindung. Nähe. Garten. Mentale Gesundheit. Kindheit. Erziehung. Heilung. Natur.

Am meisten haben mich die Kapitel zur Eingewöhnung berührt. Er spricht so viel aus, was in meiner Seele schlummert, wofür ich aber nie die richtigen Worte hätte.

Es ist nicht ganz leicht, dieses Buch durchzulesen, denn es tut auch weh und macht auf Missstände aufmerksam.. und wir alle haben unsere Päckchen zu tragen. Aber beim Lesen werden eben auch Wege zur Heilung und Besserung aufgezeigt – und es tut so gut.
Dieses Buch macht mir echt Hoffnung auf eine bessere Welt.

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Die Tage gerade sind schön. Es ist warm, sonnig und es regnet. Die Natur überschlägt sich beim Wachsen, wir können fast zusehen. Die ersten gelben Holunder-Duftwolken wabern durch den Garten. Kleine Gurken wachsen und wir sehen unzählige kleine Himbeeren. Ein Hauch von Sommer liegt schon in der Luft. Die Kinder sind letztens schon in den Wannsee gesprungen, es gibt Eis, Sonnenbrand und Leichtigkeit. Helle Abende! Keine Socken oder Jacken! Gestern habe ich drei Maschinen Wäsche gewaschen – am Abend waren alle Kleidungsstücke trocken. Ich bin so dankbar, dass es im Jahr auch diese Zeit gibt.

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Auch im Miteinander überschlagen sich die Ereignisse. Mit über 40 Frauen haben wir unsere regelmäßige „Kleidertauschparty“ gefeiert – es war einfach so schön!

Dann kam der „Tag der Nachbarn“, zu dem wir unsere tatsächlichen Nachbarn in die Kapelle eingeladen haben. Extra neu waren die Netze vom Trampolin wieder bezogen, es gab Kuchen, Grillwürstchen und Schminke und Glitzer Tattoos. Unter anderem steht neben uns ein Heim für Geflüchtete. Viele kleine und große Kinder haben sich schminken lassen. Weil wir uns sprachlich kaum verständigen konnten, hat eine Mitarbeiterin gefragt, aus welchem Land sie kämen und ihnen ihre Flaggen aufs Gesicht gemalt.
Es war ein wunderbarer Nachmittag, an dem wir einfach Zeit füreinander hatten.

Schon lange war es mir wichtig, in der Kirche Angebote für Paare zu schaffen – nachdem es für Kinder, Frauen, Männer, Teens und Mütter schon Programm gibt. In den vergangenen Monaten und Jahren war die Paar-Beziehung vielleicht nicht immer unsere wichtigste Priorität – jedoch auch kein Selbstläufer!
Am Sonntag gab es dann endlich ein kleines Event zum Startschuss für diesen Bereich. Die erste große Aktion wird ein Filmabend für Ehepaare im August sein.

Ich treffe mich einmal in der Woche abends mit Freundinnen. Wir lesen einen mehrwöchigen Kurs über unseren christlichen Glauben und tauschen uns aus. In der letzten Woche haben wir festgestellt, dass wir gerade genau 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36 und 37 Jahre alt sind. Ist das nicht cool? Diese Treffen bringen viel Freundschaft und Tiefe in unser Leben.

Die Jungs gehen mit Freude zu den Royal Rangers, den christlichen Pfadfindern. Sie sammeln erste Abzeichen und üben für ihre Prüfungen, was Holz, Feuer oder Knoten angeht. Ich glaube, diese Zeit wird sie als Jungs und ihren Glauben positiv prägen. Besonders freuen wir uns auf das große Bundescamp, dass nur alle 8 Jahre stattfindet und das sie jetzt erleben dürfen!

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Nächste Woche wird der Mittlere auf Klassenfahrt sein, ein paar Wochen später der Große. Es ist kaum zu glauben, dass die Tage in der Grundschule für den großen Sohn schon gezählt sind. (Knapp über 30) Wir sind stolz, dass der Mittlere trotz sehr widriger Umstände seine Radfahrprüfung bestanden hat! Und ab Sommer wird der Kleine ein Vorschulkind sein! Aus den kleinen Kindern werden große Jungs und ich feiere diese Lebensphase. Wir 5 kommen gerade gut miteinander klar und ich glaube, als Familie konnten wir viel Gutes aus den Lockdown-Zeiten nehmen.

Ich war am letzten Samstag mehrere Stunden mit den Kindern auf dem Schulhof, um beim Garten-Einsatz zu helfen. Die bisherigen Gartentage waren eher enttäuschend, der Schulgarten wurde in der Vergangenheit eher schlecht als recht gepflegt und die Pandemie, die uns Eltern das Betreten des Schulhofes sowieso verboten hat, hat auch nicht geholfen.

Umso überraschter waren wir, dass am Samstag viele Eltern und Kinder auf den Schulhof strömten. Bei Sonne und Regen wühlten sie in den Beeten, am Ende sah es einfach so viel besser aus! Jede Klasse war vertreten und hat nun ein eigenes Beet zur Pflege. Ich war sehr begeistert!

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Mitte Mai habe ich zum ersten Mal in Präsenz an meiner neuen Weiterbildung zur Mütterpflegerin teilgenommen. Es war herausfordernd, aus dieser neuen post-Corona-Familien-Zeit tief abzutauchen in ganz andere Themen. Aber es ist so wichtig!
Ähnlich wie bei der Doula ist die Mütterpflege ein Bereich, der noch nicht so bekannt ist. Bei Erzählungen schmerzt es mich jedesmal, wenn ich höre: „Das hätte ich damals gebraucht!“

Jede Frau verdient eine Begleitung in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett!

Sprecht darüber, erzählt es euren Freundinnen, Töchtern, Nachbarinnen, Kolleginnen und Bekannten. In ganz Deutschland (Werbelink)gibt es immer mehr Doulas, Mütterpflegerinnen und Familienbegleiterinnen. Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung für Hebammen und Geburtshelfer. Wir passen oft gut in die Lücken, die das System aufreißt. Teilweise wird unsere Arbeit schon von den Krankenkassen bezuschusst und die Studien berichten eindeutig von besseren Geburts- und Wochenbett-Erfahrungen mit einer Doula oder Mütterpflegerin.

Sprecht mich gern an oder folgt mir auf Instagram für mehr Infos.

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Den Geburtstag des Mittleren haben wir in der Schoko-Werkstatt gefeiert.
(Werbelink) Das war ein ganz besonderes Erlebnis.

Über Himmelfahrt wird mein Mann mit den beiden Großen und einigen Freunden zelten, ich fahre mit dem Kleinen quer durch Deutschland, um eine Freundin zu besuchen. Darauf freuen wir uns alle.

Kurz danach fahren wir mit meiner Familie für ein langes Wochenende auf den Zeltplatz. Dort werden mein Mann und ich unseren 15. Hochzeitstag feiern!

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Und eine persönliche Einladung zum Schluss:

Wer uns länger folgt, weiß, dass wir nach unserer Zeit in Kalifornien im Jahr 2015 nicht in unsere Berufe zurück gekehrt sind, sondern in unserer Kirche gearbeitet haben und von Spenden gelebt haben. Unglaublich viele schöne Projekte sind entstanden, weil wir uns die Zeit dafür nehmen konnten und von Freunden und Bekannten finanziell unterstützt wurden.

Ende 2019 sind wir beide wieder in ein Angestellten-Verhältnis gewechselt. Das hatte verschiedene Gründe und kam genau zur richtigen Zeit, denn in der Pandemie sind die meisten Veranstaltungen und Treffen weggefallen.

Jetzt spüren wir, dass sich etwas ändert.
Einerseits sind Veranstaltungen wieder möglich, Menschen wollen sich treffen und endlich nicht mehr isoliert sein. Dann sind da vielleicht Lücken oder Risse im Leben oder Herzen entstanden, die den neuen Alltag schwer machen und die Zeit und Nähe brauchen. Außerdem merken wir, dass eine Pandemie und ein Krieg in Europa die Fragen nach Gott und dem Sinn des Lebens lauter werden lässt.

Als Mitarbeiter in einer Kirche sehen wir, sehe ich es als meine Aufgabe und Berufung, für Menschen da zu sein. Beziehungen zu leben. Zeit zu haben. Zuzuhören. Haus und Herz zu öffnen. – Klar, das machen viele gut und gerne, aber wir als Familie möchten das am liebsten hauptberuflich und jeden Tag machen. Und so hat sich mein Mann Anfang des Jahres entschieden, seinen beruflichen Vertrag nicht zu verlängern.

Unsere Herzen schlagen für Menschen, für Ehe und Familie, für die Nachbarschaft und für gesunde Beziehungen! Wir freuen uns von Herzen über jeden, der sich zu uns stellt und sich entscheidet, uns aktiv oder finanziell zu unterstützen.

Sprecht mich auch da gern an, wenn es Fragen gibt oder ihr Interesse an mehr Informationen habt. Danke!

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