Alltags-Kram

20. August 2020

Ich habe gerade das Gefühl, dass ich meinem Leben hinterher laufe.

Wir haben unseren Urlaub bis zum Ende ausgekostet und wussten, dass wir jede Minute genießen wollen und knapp zurückkommen… aber diese Zeit fehlt mir gefühlt noch immer. – Dazu kommt das schöne Sommerwetter, das alles verlangsamt und uns an die Seen treibt… und dazu kommt, dass ich auf uns achte und Pausen mache… aber die Aufgaben machen leider keine Pause.

+ Die erste Schulwoche war eine Projektwoche von 8:00 Uhr bis 12:30 Uhr. Also hat uns „hitzefrei“ nicht gekümmert, mit den Masken hatten die Jungs keine Probleme. Die Klassen haben sich neu gefunden, teilweise die ersten Kontakte seit März. Neue Lehrer und Fächer und Räume wurden vorgestellt. Wir sind langsam wieder drin. Seit dieser Woche haben wir einen ganz stolzen Drittklässler als Klassensprecher.

+ Der Fünftklässler brachte auch interessante Neuigkeiten nachhause: Um ein Zeichen für Sport und Bewegung zu setzen und um der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio zu gedenken, haben ausgewählte Berliner Schüler aus 20 Berliner Schulen heute einen Schrittzähler bekommen und laufen nun gemeinsam in dieser Woche die 12.500 km bis nach Tokio. Eine ganz tolle Idee!

+ Der Kita-Start für den Jüngsten hat ebenso gut geklappt. Es ist eine Wohltat, das Glück und die Freude, die Leichtigkeit dieses dritten Kindes zu erleben. Irgendwie kennen wir die Abläufe, aber es fällt beim 3. Kind so leicht.

+ Am dritten Schultag ergab es sich plötzlich, dass beide Jungs zusammen mit dem Fahrrad zur Schule gefahren sind. Sie waren pünktlich und ich hatte so viel Zeit. Seitdem fahren sie alleine, wenn es passt. Vor den Ferien und der Schließzeit waren weder sie noch ich richtig bereit dafür – aus verschiedenen Gründen. Und jetzt.. ist es einfach so passiert. Und es ist gut.

+ Jetzt ist auch die zweite Schulwoche fast vorbei. Ich war auf beiden Elternabenden und bin dankbar für verständnisvolle Eltern und die Lehrer, die in dieser ungewissen Zeit trotzdem alles geben und so viel Sicherheit und Unterricht geben, wie es ihnen möglich ist. Unter diesen Umständen geht es unseren Kindern gut, sie werden unglaublich groß und reif und ich staune.

+ Unsere Waschmaschine ist kaputt gegangen. Nach 13 Jahren, am ersten Tag nach unserem Sommerurlaub. In der 35 Grad-Woche, wo jeder schwitzt und in der Zeit, wo der Jüngste lernt, auf die Toilette zu gehen… In jedem Zimmer lagen kleine Kleidungs-Häufchen.
Die Waschmaschine hat uns seit dem Tag unserer Hochzeit begleitet und viel geholfen. Dienstag haben wir uns verabschiedet. Dienstag kam die neue. Wir waschen dann mal…

+ Kennt ihr „Mira und das fliegende Haus“?
Die Autorin Mira hat mich angeschrieben und gefragt, ob ich in die Kinder-Podcasts mal reinhören möchte.
Meine Kinder sind absolute Hörspiel-Fans und auch Mira hat sie schnell gefesselt.
Mira und das fliegende Haus“ (Werbung) soll mehr als nur Kinder-Bespaßung sein und bietet mit Themen wie Gefühlen, Achtsamkeit, Selbstliebe mehr Wert. Uns gefällt es richtig gut und schon Podcast Teil 2 hat einen meiner Söhne ganz schön ins Nachdenken gebracht.

+ Am 08.08. haben wir die Diamantene Hochzeit meiner Großeltern gefeiert. Eine Diamantene Hochzeit ist an sich schon ein Kracher! Wie viele Personen kennt ihr, die 60.! Jahre verheiratet sind?
Es war schön, den Tag mit meinen Großeltern, Onkel, Tanten und Freunden zu verbringen… die Werte unserer Familie zu feiern und den Segen, den wir seit Generationen erleben.

+ Auf der Familienfeier stand unser großer Sohn mit Mikrofon auf der Bühne und hat ein Comedy-Stück von Willy Astor (Werbelink) vorgetragen. Sie fahren beide mit dem Rad zur Schule und der Mittlere ist Klassensprecher. Sie verabreden sich (mit dem Festnetz-Telefon) mit Freunden und fahren dort hin oder kommen plötzlich mit Freunden hier an. Sie ziehen zu dritt los und laden den kleinen Bruder zum Eis ein.
Das alles sind Dinge, die ich nie für möglich gehalten hätte! Ich.. die ich auf Kindergeburtstagen immer da bleiben sollte… ich, die jede Kita-Eingewöhnung so schwer und dramatisch fand… ich, die die Kinder mit viel Liebe, Mut und Überzeugung ausgestattet hat… ich, die dachte: Das schaffen meine Kinder einfach nicht.

An alle Mütter:
Es wird. Es wird gut. Die Zeit wird kommen!
Die Zeit wird kommen, in der eure Kinder euch überraschen und ihr mit feuchten Augen und vollem Herzen und offenem Mund einfach da steht und staunt. Glaubt mir.
Geduld und Liebe lohnt sich.
Beziehung statt Erziehung.

+ Gestern habe ich die Jungs um 6:30 geweckt, um 7:30 sind sie zur Schule gefahren. Um 9:00 ging es für mich zur Arbeit. Dort war ich bis 17:30. Um 18:00 saß ich bei Elternabend 1. Von 19:00 bis 20:30 saß ich auf Elternabend 2. Ab 20:30 bis 22:00 hatte ich ein Zoom Meeting.
Solche Tage!
Könnt ihr euch das vorstellen??
Solche Tage sind neu für mich und die absolute Ausnahme. Alles andere bleibt liegen und ohne Mann und Schwiegereltern hätte ich das nicht geschafft.

Ich bewundere Vollzeit-Arbeits-Mütter.. diese beiden Schulwochen haben mich echt herausgefordert.
Umso mehr freue ich mich jetzt auf 4 freie Tage!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert