Vor ein paar Stunden noch hätte ich euch jetzt locker und beschwingt ein paar Alltagskracher aufschreiben können und euch auf den neuesten Stand gebracht. Ich hätte dankbar geschrieben, dass wir alle seit so langer Zeit gesund sind und -natürlich- wie sehr ich mich auf den Frühling freue.
Und jetzt, fast über Nacht, hat unser kleinstes Baby plötzlich hohes Fieber und eine Bronchitis bekommen. Wieder. Es hat knallrote Wangen, es winselt und jammert und glüht und liegt rum. Gar nicht der Jari, den wir kennen und von dem ich euch gleich ein paar lustige Geschichten erzähle. Aber wer weiß, ob die Tage wieder einen Schub mit sich bringen und er nach der Krankheit vielleicht gar nicht mehr so klein, sondern schon wieder ein bißchen gewachsen ist…
Es ist unglaublich, wie sehr sich der Alltag mit gesunden Kindern zum Alltag mit kranken Kindern unterscheidet.
Obwohl mein Mann gestern fast den ganzen Tag helfen konnte, bin ich hier zwischen zwei Wäscheständern, wichtigen Formularen, vorpubertierenden geburtsagsaufgeregten Jungs, Dreck auf dem Boden, einer vollen Spülmaschine, einer vollen Spüle, großer Müdigkeit und dem kranken Baby fast verzweifelt.
Und ich dachte mir: Was mache ich hier eigentlich? Wie fremdbestimmt kann man sein? Ist es denn möglich, dass ich mir vor 8:00 Uhr vornehme, mir die Hände einzucremen (dass man sich sowas vornehmen muss!) und das erst nach 21:00 Uhr tue?
So habe ich lange nicht gedacht und wieder bin ich froh, dass wir gerade nicht drei kleine Kinder, sondern zwei große und ein kleines haben. Denn wir anderen vier sind gesund und kämpfen und hoffen und beten für Gesundheit. Bitte nicht jetzt. Nicht im März und nicht vor der Geburtstagswelle.
Unsere letzten Tage und Wochen waren voll von schönen Zeiten und spontanen Abenteuern. Und deshalb kann ich jetzt das an-zuhause-gebunden-sein auch aushalten und die dreckigen Fenster und die wirren Beete sein lassen. Mein Küchentisch sorgt in der Zeit für Farbe.
* Die neuen Kinderzimmer der Jungs sind nun schon fast einen Monat da. Nach der ersten großen Freude und dem vielen Besuch, der eingeladen wurde, mussten aber auch Regeln erstellt werden. Wer darf in welches Zimmer? Wann? Und warum nicht? Und wenn ich meine Regeln durchsetzen will, sollte ich die von meinem Bruder vielleicht auch einhalten.
Es wurden Möbel umgeräumt und Spielzeuge getauscht. Anfangs konnten wir gut sehen, dass Emilian fleißiger aufräumt. Das hat Liam dann so beschäftigt, dass er sein Zimmer fast in ein Museum verwandelte, in dem nichts an falscher Stelle stand und auch nichts berührt werden durfte. Jetzt hat sich das ein bißchen beruhigt und an jedem Abend sind beide Zimmer ähnlich unaufgeräumt.
Angesichts der vielen Spielzeuge und der anstehenden Geburtstage weiß ich auch nicht, wie sich das ändern soll. Aber vielleicht muss es das auch nicht. Es sind doch Jungs-Zimmer. Im Sommer probieren wir zum ersten Mal einen Flohmarkt aus, bis dahin ist es eben etwas voller.
* In Teil 7 der 1000 Fragen hatte ich erwähnt, dass Paddy Kelly mein großer Schwarm war. Nie hätte ich gedacht, dass ich jetzt hier über die Kelly Family schreibe. Aber ich muss.
Am Freitag Morgen schrieb mir meine Freundin, sie hätte eine Karte für das Comeback-Konzert in der Mercedes Benz Arena – und sie hätte sofort an mich gedacht. Ich hab eine Sekunde überlegt.. und dann wusste ich, dass ich nachts bei Minus-Graden nicht an der Frankfurter Allee umherirren wollte. Ausserdem sollte an dem Abend ein Männer-Sauna-Abend stattfinden, zu dem mein Mann unbedingt gehen wollte. Also sagte ich ab. Ich kam dann nachhause und erzählte meinem Mann davon. Und was sagte er? „Marit, du musst dahin! Ich seh doch in deinen Augen, wie sehr du dir das wünschst!“
Genau, so einer ist das.
Mir fiel dann auch ein, dass ich im letzten Jahr die Werbung zu diesem Konzert gesehen hatte. Ich schrieb damals sofort meiner Mutter, wie cool es doch wäre, zusammen mit meiner Schwester dahin zu gehen. Und sie schrieb: Alles ausverkauft. Und damit hatte sich das damals erledigt. Und jetzt, ein paar Stunden vor dem Konzert wurde mir diese Karte angeboten!
Ich schrieb meiner Freundin, die Karte war noch da und innerhalb weniger Stunden plante ich meinen Konzert-Trip.
Wir trafen uns am S Bhf. Friedrichstrasse, fuhren bis Warschauer Str. und liefen noch ein Stück. Es war nicht zu kalt und die Wartezeiten konnten wir aushalten. Die Fans um uns herum waren original die Kelly-Fans von vor 20 Jahren, kaum jemand war jünger als wir. Ein paar Mamas hatten ihre Töchter dabei. Dazu die Schals mit dem berühmten grün-gelben Schriftzug.. es war schon verrückt.
Meine Freundin hat drei Kinder, ich auch – und es ist schon ein Abenteuer, nebeneinander in der ausverkauften Mercedes Benz Arena zu sitzen und zu wissen, beide Männer haben auf die Sauna verzichtet und sitzen jetzt mit den Kindern zuhause.
Aber als dann das Licht ausging und die Kellys auf die Bühne sprangen, war es, als wäre die Zeit zurückgedreht worden. Es war unglaublich! Die Stimmen sind wie früher! Die Musik.. es spielen ein paar Töne und tausende Frauen wissen, welcher Kelly gleich welches Wort singen wird. Ich erinnerte mich, wie sehr Kelly-Fan ich eigentlich war.
Wir alle sind etwas älter geworden.. die Kellys und wir auch. Man sieht das. Jeder hatte seine Geschichte, seine Familie, seine Dramen, seine Erfolge.
Aber dieses Feeling während des Konzertes war wie früher. Ja, Paddy hat gefehlt, aber ich war so froh, mich für den Abend entschieden zu haben!
Der Weg nachhause war lang und kalt, aber: Es hat sich gelohnt!!
* Fast genauso spontan sind wir am Montag zu meinen Eltern gefahren, um aufs Eis zu gehen, wahrscheinlich zum letzten Mal in diesem Winter. In den Nachrichten wurde bereits immer wieder davor gewarnt, aber die Havelwiesen sind riesige flache Pfützen und ein paar Stunden konnten wir mit Freunden auf dem Eis sein. Das Tauen war zu sehen und zu hören und nach jedem Sturz waren die Hosen nass. Aber einfach diese Weite, das Gleiten, die Geräusche, Kaffee und Kekse auf dem Eis.. das sind meine Kindheitserinnerungen und für mich war das ein Mini-Winterurlaub.
Seit gestern Abend schneit es ja hier tatsächlich. Fast wären wir mit dem Schlitten zur Kita gefahren. Für die Kinder freue ich mich über den Schnee.. ich hätte jetzt doch gern etwas mehr Wärme. Vielleicht zu den Geburtstagen? Obwohl.. ich glaub nicht, dass die Jungs schon im Schnee gefeiert haben.
Opa hat die Kinder auf dem Schlitten
Vor ein paar Tagen ohne Tauwetter
Meine wilden Kerle
* Jari schnuffelt um mich herum und atmet wie eine Dampflok. Es geht ihm nicht so gut. Aber ich wollte euch von den letzten Wochen mit ihm erzählen. Als nämlich die Jungs Anfang Februar weg waren und wir hier mal schnell drei Zimmer neu gemacht haben, hat er uns scheinbar genau beobachtet. Wie wir Dinge aufheben, wegnehmen und woanders hinlegen. Genau das hat er nämlich seitdem gemacht. Sehr ehrgeizig. Fast so, als hätte er einen Aufräum-Tick. Manchmal konnten wir ihn dabei beobachten. Und wir haben uns kaputt gelacht, wenn er ganz stolz irgendeinen Gegenstand irgendwo abgelegt hat und dann die Hände vor dem Bauch „verschränkt“ und stolz seines Weges zieht.
Er wurde sehr aufmerksam, wenn uns etwas herunterfiel. Dann kam er, hob es auf und legte es ordentlich weg.
Allerdings zog er auch allein los, um „aufzuräumen“. Und dass bei 5 Personen immer etwas auf dem Boden liegt, könnt ihr euch vorstellen. Jari störte das scheinbar. Und so fanden wir eingepackte Spülmaschinen Tabs unten in der Spülmaschine, Unterhosen im Nudel-Fach, Besteck in der Spielekiste, Lego im Bio-Müll.. Wer weiß, ob wir bereits alles Aufgeräumte gefunden haben. Und wer weiß, ob diese Phase nach der Krankheit nicht schon wieder vorbei ist?
* Jillian muss auch erwähnt werden.
Anfang Februar habe ich meine 30-Tage-Shred-Challenge beendet. Danach hab ich erstmal überhaupt gar keinen Sport gemacht. Als das schlechte Gewissen lauter wurde und ich wieder Lust und Zeit hatte, bestellte ich mir eine neue DVD. Und die lag dann erstmal rum. Aber dann habe ich sie einfach mal angemacht. Ich kannte bisher nur die Jillian Shred DVD und war gespannt. Die Jungs auch.
Die DVD wurde in einem anderen Studio aufgenommen, die beiden Ladies rechts und links sind nicht mehr Anita und Natalie und auch der Aufbau ist ganz anders. „Bauch Beine Po intensiv“besteht aus sieben Einheiten, die je 6 Minuten lang sind. Sie können nacheinander abgearbeitet oder einzeln als Kapitel ausgewählt werden. Jillian schwört auf Circle Training, es wird also viel wiederholt.
Ich habe alles einmal ausprobiert.
Und wisst ihr was? Es hat so viel Spaß gemacht!!
Die meisten Übungen sind auf der Matte oder am Platz, es wird kaum gesprungen Danke Jillian!), was dazu führt, dass ich besser mitkomme, ohne völlig aus der Puste zu sein. Das ist so ein großer Unterschied, auch für die, die wegen Knie und Knöchel nach dem dritten Hampelmann aussteigen mussten.
Es geht viel um Bauch, Beine, Po (tatsächlich!), auch um Schultern, Arme und Rücken. Die 40 min. vergingen sehr schnell, ich konnte wunderbar bis zum Ende durchhalten, aber: Der Muskelkater.. ist unglaublich. Das ist kein Vergleich zu Shred. Autsch. Und lange Autsch. Aber es fühlt sich ja doch gut an.
Ich mach mir jetzt keinen Stress, ob ich Bauch, Beine, Po jeden zweiten Tag oder jede zweite Woche schaffe. Aber ich möchte dranbleiben. Denn es macht Spaß und die Übungen sind so gut. Wenn ich da nicht den schönsten Po 2018 kriege, dann weiß ich auch nicht 😉
* Am 24. Februar hatte ich einen Informations-Tag für meine eventuelle Weiterbildung. Von diesem Tag hatte ich mir viel Sicherheit erhofft, stattdessen hat er leider noch mehr Fragen gebracht.
Wie auch immer: Ich bin kurz davor, den Vertrag zu unterschreiben. Ich möchte diese Entscheidung gern hinter mir haben und hab lange nicht etwas so sehr vor mir hergeschoben. Trotz aller Fragen und Unsicherheiten fühle ich, dass es das richtige ist und dass ich bereit bin. Ich muss es einfach machen. Und sobald die Unterschrift gesetzt ist, lüfte ich hier das Geheimnis.
* Am Montag Abend saß ich in Emilians Klassenraum zum Elternabend. Nach ein paar Turbulenzen in allen möglichen Bereichen haben sowohl Eltern als auch Schüler zu einem guten Miteinander gefunden. Wir sind sehr glücklich mit der Schule und warten nun auf die Bestätigung für Liams Platz.
Die Zweitklässler werden in den nächsten Monaten auf die 3. Klasse vorbereitet. Sie lernen, selbständiger zu arbeiten. Sie lernen das 1×1 und sie lernen, eigene Texte zu verfassen, wie eine Bildbeschreibung oder ein Brief.
In der 3. Klasse wird der Schwimmunterricht dazu kommen, eine erste Fremdsprache, die Noten, eine neue Klassenlehrerin und evtl. ein neuer Klassenraum. Ich stelle aber fest, dass mich das lange nicht so verrückt macht, wie die Einschulung vor 2 Jahren. Emilian ist ein sehr guter Schüler und ich bin mir sicher, dass er das alles schafft.
* Die beiden Kindergeburtstage werden 2018 als Cowboy- und NinjaGo-Party gefeiert. Ich mache mir diesmal nicht so viele Gedanken, weil die Kinder und Gäste in den letzten Jahren oft einfach nur spielen wollten. Ausserdem wird uns ja das Wetter wahrscheinlich nicht im Garten feiern lassen. Ich werde jetzt die Wunschlisten der Kinder, die ihr auch hier auf der Startseite ansehen könnt, auf Amazon aktualisieren, damit schöne Geschenke geschenkt werden können und ich mir nicht alle Ideen merken muss.
* Und ein Kracher, den Liam aus aktuellem Anlass mehrmals am Tag zum Besten gibt:
Was stinkt und ist glücklich?
– Ein Gefurztagskind…