Vier Tage sind wir schon hier. Oder erst? Ich weiß es nicht.
Mein Kopf ist noch nicht da, wo er sein soll.
Die letzten Tage waren ruhig, aber ordentlich durcheinander. An einem Morgen schliefen die Kinder bis 12:30 Uhr und einmal wurden sie in der Nacht gegen 2:30 Uhr wach. Und Liam blieb dann wach, bis er gegen Nachmittag umfiel. So unterschiedlich. Manchmal bin ich mitten in der Nacht wach und manchmal nicht, dafür dann aber abends. Das wird sich ja hoffentlich bald mal einpegeln.
Emilian hat noch Angst, allein durchs Haus zu gehen und nachts fühlt er sich fremd. Liam ist der Meinung, er braucht dieses große Haus nicht. Er sagt sowas wie: „Nich ganz lange hier wohnen!“ oder er fragt: „Wo dieses Haus pauft??“ Er erinnert sich nicht sehr und ist ein bißchen durcheinander. Aber ich weiß, dass alles im Leben der Kinder „eine Phase“ ist und dass er sich eingewöhnen und Haus + Garten lieben wird! Erst Recht im Sommer! Schon jetzt zieht er sich immer mal wieder an und aus und verschwindet für ein paar Minuten im Garten. Das habe ich ja so vermisst.
Heute war meine Schwester da und wir haben endlich alle Koffer ausgepackt, das Kinderzimmer sortiert und aufgeräumt, Emilians Bett ein bißchen für „größere Jungs“ umgebaut UND unseren ersten Döner in Berlin gegessen. In den nächsten Tagen räume ich meinen Kleiderschrank und den der Kinder ein. Wahrscheinlich brauchen wir einen zweiten fürs Kinderzimmer.
Und ich kann aussortieren, weggeben, wegschmeißen und Platz schaffen. Ich bin nicht so der minimalistische Typ und das mit-weniger-leben in Kalifornien hat mir nicht immer so gefallen… aber ich finde, gerade haben wir eindeutig von allem zu viel.
Aber jetzt fühle ich mich schon viel besser. Erst Recht, weil die Sonne immer wieder mal durch Haus und Garten strahlt. Des nachts nämlich, wenn es am allerdunkelsten ist und ich aber hellwach bin, kommen die Gedanken, die mir sagen, was ich alles tun muss und wie wenig Zeit ich dafür habe. Mein Leben ist wahrscheinlich sogar entspannter, als im letzten Jahr. Aber in Kalifornien war es nochmal anders. Ich denke, es dauert ein bißchen, bis wir wieder ganz in irgendeinem Alltag angekommen sind.
Gestern Abend waren wir mal schnell einkaufen. Emilian hat sich über jedes schwarz-rot-gold auf den Lebensmitteln gefreut und ich fand es wirklich komisch, so viele um uns herum deutsch sprechen zu hören. Ausserdem fand ich alles extrem günstig. Oh man. Und wenn ich mal ein typisch deutsches Produkt gesehen habe, dachte ich: „Oh, was aus Deutschland!“ So war das eben immer die letzten Monate.
Bis jetzt haben wir immer mal wieder Verabredungen mit Freunden abgesagt. Sowas mache ich eigentlich nicht so gern. Aber wir sind eben noch nicht ganz da. Dafür bleiben wir aber da und können im Sommer alles nachholen. Ich freu mich drauf.
In drei Stunden werde ich 30.
Auch das noch.