10. Dezember 2021
Das scheint 2021 irgendwie mein Ding zu sein… neue Dinge auszuprobieren und mich dann ärgern, dass ich das noch nicht früher gemacht habe.
Nach ARISE und einem intensiven Ehe-Wochenende habe ich heute wieder etwas Neues gemacht. Ich war in einer Weihnachtswerkstatt!
Meine Kinder denken, dass ich irgendwo so ähnlich wie am Nordpol war und den Weihnachtselfen geholfen habe, Weihnachtsgeschenke herzustellen.
In Wirklichkeit war ich in der Weihnachtswerkstatt von „Weihnachten im Schuhkarton“! (Werbelink)
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Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendjemand „Weihnachten im Schuhkarton“ (oder „Operation Christmas Child“) nicht kennt. Seit 1990 packen viele Personen, Kinder, Familien, Schulklassen, Kirchen… ehrenamtlich und mit Liebe kleine Schuhkartons für Jungs und Mädchen – die dann in mehrere Länder zu Kindern geschickt werden, denen es nicht so gut geht und die vielleicht noch nie im Leben ein Weihnachtsgeschenk bekommen haben.
Ich weiß gar nicht, wann ich damit angefangen habe, aber zu meiner Kindheit hat es fest in die Vorweihnachtszeit gehört, so ein Päckchen zu packen. Eins gemeinsam als Familie, mit Freunden, später haben wir Kinder eigene gepackt und dann wieder später mit meinen eigenen Kindern.
Es ist so leicht, sich eine Altersgruppe auszusuchen, sich für Junge oder Mädchen zu entscheiden, einkaufen zu gehen, dabei an ein Kind in Not zu denken, das Paket liebevoll zu packen, eine Karte zu schreiben und das Paket an eine Sammelstelle abzugeben.
Heute habe ich aber verstanden, was für ein wahnsinniger Aufwand mit unzähligen Ehrenamtlichen dazu gehört!
Ganz in meiner Nähe, ungefähr 15 Autominuten entfernt, befindet sich die einzige Weihnachtswerkstatt Deutschlands für „Weihnachten im Schuhkarton“!!!
Mitte November trudeln die Schuhkartons ein. Von Mitte November bis Ende Dezember kann man sich täglich eine von drei Schichten auswählen und sich einen Platz buchen.
09:00 – 13:00
13:00 – 17:00
17:00 – 21:00
In einer speziell vorbereiteten Lagerhalle beginnt dann regelrechte Fließband-Arbeit.
Die Schuhkartons werden einzeln bearbeitet, es werden gefährliche Gegenstände, abgelaufene Lebensmittel, zerbrechliche oder gebrauchte Gegenstände entfernt. Sehr leere Kartons werden mit Nachfüll-Artikeln aus Spielzeug, Schreibwaren oder Kosmetik gefüllt. Dann werden die Kartons sicher verschlossen und versiegelt – und passend zu Geschlecht und Alter in Sammel-Pakete gesteckt. Diese großen Pakete gehen dann auf die Reise.
Die Kartons werden in über 100 Länder verschickt!
Vor Ort an Kirchen oder Gemeindezentren bekommen die Mitarbeiter eine extra Schulung für das Programm um das Verteilen der Päckchen. Mit einer Weihnachtsfeier wird den Kindern anhand der Geschenke die Weihnachtsgeschichte erzählt und dass es einen Gott gibt, der sie lieb hat. Kinder, die möchten, können dann im Kindergottesdienst in bestimmten Kursen mehr davon erfahren.
Das alles hat mein Herz heute sehr bewegt.
Diese liebevollen Pakete, die Reise, die vor ihnen liegt und das Kind, das bald so ein Päckchen öffnen darf. Danke von Herzen an alle von euch, die jemals schon ein Paket gepackt haben!
Die Stimmung in der Halle war großartig!
Ich habe mich wirklich wie ein Weihnachts-Helfer gefühlt. Wir waren zu viert und damit die kleinste Gruppe dort – Freundeskreise, Kollegen, Schulklassen haben sich zum Helfen angemeldet. Es läuft Weihnachtsmusik, es wird mitgesungen, in einer kleinen Pause gibt es Snacks und Getränke. Ab und zu werden Zahlen der gepackten Pakete durchs Mikro weitergegeben und bejubelt.
Wir waren dort ca. 50 Personen und haben in 4 Stunden 3800 Pakete gepackt!!! Und das war nur eine einzige Schicht an einem einzigen Tag!
Könnt ihr euch vorstellen, wie unglaublich viele Pakete dort jedes Jahr verschickt werden, um einem Kind ein Weihnachtsgeschenk zu bringen?
Ich habe Gänsehaut bei dem Gedanken!
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Mein Tag begann heute gegen 6:00 Uhr und ich hatte einen anstrengenden Vormittag mit den Kindern. Ich habe nicht geschafft, was ich wollte und war im Stress. Aber jetzt sitze ich hier auf der Couch und bin so glücklich. Das hat mir so viel Spaß gemacht und meinen Tank gefüllt! Ich bin sehr dankbar.
Ich möchte versuchen, mindestens noch einmal in diesem Jahr in die Weihnachtswerkstatt zu gehen. Und dann möchte ich, dass das unsere Familien-Weihnachts-Tradition wird und wir regelmäßig als Familie dorthin gehen und beim Packen helfen!
Habe ich euch neugierig gemacht?
Ich hoffe das!
Noch mehr Fragen werden euch hier beantwortet.
(Mir gegenüber arbeitete eine Helferin aus Bremen, die extra dafür angereist war. Also keine Ausreden für nicht-Berliner…)
Ich wünsche euch ein schönes Adventswochenende – möget ihr die Freude des Gebens genau so spüren!
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Schon etwas zweispältig:
https://taz.de/Archiv-Suche/!341773&s=Weihnachten%2Bim%2BSchuhkarton&SuchRahmen=Print/
Also Bibelhefte haben wir nicht eingepackt. Und Adressen standen auch nicht drin. Die Kinder können doch entscheiden, was sie damit machen. Manche Geschenke muss man einfach nur annehmen 🙂