15. Februar 2021
7 Wochen, 40 Tage.. bestimmt haben wir alle schon von der „Fastenzeit“ im Frühjahr gehört.
Fasten. Verzichten. Reinigen. Klären. Sensibilisieren. Erneuern. Verändern. Heilen.
Es gibt viele verschiedene und gute Möglichkeiten, diese Zeit zu verbringen, wenn man das mag. Es kann eine Herausforderung sein und das ist okay. Es kann gut tun und das ist okay.
Ich persönlich sehe es für mich als einen Verzicht auf Dinge, die mir wichtig sind, die zu meinem Leben gehören. Ich möchte meine Abhängigkeit von Gott deutlich machen, in dem ich ohne diese Dinge auskomme. Oder es versuche. Für eine Zeit.
Ich habe in diesen Wochen den Satz gehört: „Wir verzichten schon auf so viel – jetzt muss ich nicht auch noch fasten.“
Ja, das verstehe ich. Ich hab den Verzicht auch über. Es reicht. Manchmal denke ich, ich gehe innerlich kaputt, wenn ich nicht bald eine Freundin umarmen darf, im Gottesdienst in vollständige Gesichter gucken darf oder mit Freunden mein Essen teilen darf, ohne dass mir ausgewichen wird.
Aber trotzdem.
Ich glaube, an der Sache mit Gott ist was dran!
Und hätte ich meinen Gott jetzt in diesen Monaten nicht – ich hätte keine Freude und Hoffnung mehr. Wahrscheinlich wäre ich ohne ihn sowieso nicht da, wo ich jetzt bin.
Und ich bin der Meinung, es lohnt sich, für ihn zu verzichten und ihm den Platz einzuräumen, der ihm gehört. Nicht Instagram. Nicht dem Sport. Nicht dem Essen. Nicht den Filmen. Ihr wisst schon..
Probiert es aus. Ich habe noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil.
Ich habe bei früheren Fastenzeiten auf Mahlzeiten verzichtet oder mal nur getrunken – aber ich habe das Gefühl, dass ich das jetzt nicht schaffe. Und ich möchte irgendwie lebendig und gesund für meine Familie da sein. Auch wenn ich glaube, dass Gott diese Lücke trotzdem füllen könnte 🙂
Ich möchte euch erzählen, was wir uns als Familie für die Fastenzeit ausgesucht haben. Nicht, damit ihr uns toll finden könnt – niemand weiß, ob wir durchhalten. Aber damit ihr ein paar Ideen habt und nachfragen könnt, ob wir nicht schummeln.
Die großen Jungs werden bald 11 und 9 Jahre alt, sie machen zum ersten Mal bewusst mit. Vorher hieß es immer nur: „Ich faste Hausaufgaben!“ oder „Ich faste schlafen..“ haha Wir haben ihnen erklärt, dass Fasten oder Verzichten auch ein bißchen weh tun, eine kleine Herausforderung sein darf.
Fasten als Familie
Die Fastenzeit unserer Kirche beginnt am Aschermittwoch, 17. Februar und endet am 09. März. Ganz schlicht und ergreifend habe ich der Familie vorgeschlagen, auf Filme zu verzichten. (Sorry, Netflix) Kein Youtube, keine Videos, keine Filme, keine DVDs.
Die Großen dürfen für die Schule natürlich ans Smartphone oder an den Laptop, über Handyspiele haben wir noch nicht geredet – aber es gibt keine Filme oder Serien. Auch für uns am Abend nicht.
Wird das schwer? – Natürlich.
Können wir das schaffen? – Natürlich.
In meinem rosa Optimismus stelle ich mir vor, wie wir zusammen puzzeln, spielen, lesen, malen, Hörspiele hören, spazieren oder basteln. In der Realität könnten wir uns auch alle auf die Nerven gehen, denn Netflix war in den letzten Monaten ein zuverlässiger Babysitter. Es ist nicht so, dass wir zu viel Filme geschaut haben und runter kommen müssen – ich möchte einfach gern ausprobieren, was unsere Familie noch drauf hat. Wir werden sehen…
Ich persönlich möchte auch auf Kaffee und Alkohol verzichten. Yep, big one. Das darf ein kleiner Kampf sein, aber ich möchte das gern schaffen. Erstmal bis zum 09. März – aber mit allen zusammen, die gefastet und verzichtet haben, am Ostersonntag zusammen die Fastenzeit zu beenden, ist ein ganz besonderer Moment.
Fragt auch da gern nach – zusammen ist man weniger allein.
Habt ihr auch Ideen zur Fastenzeit?
Ich empfehle euch gern „7 Wochen Enge fasten – in die Weite leben“ von Elena Schulte. Weg von der Enge – möchten wir das nicht alle?
Ich habe Elena auf Instagram kennengelernt und bin ganz gespannt auf ihre Newsletter, die in die Weite gehen. Machst du mit? (Werbelink)
Unter diesem Link findet ihr 4 Wochen kostenlose MINT Aktivitäten für Kinder im Alter von 4-10 Jahren. (Werbelink) Das hat nichts mit dem Thema Fasten zu tun, kann aber eine alternativ-Beschäftigung sein.
Und hier gibt es eine Live Vogelkamera aus Amerika. (Werbelink) Wenn man die Zeitverschiebung beachtet, ist das auch eine schöne Beschäftigung. Wir haben Live Kameras von Tieren aus Zoos oder in der Natur immer sehr gemocht – aber wir schauen ja jetzt keine Filme 😉
Und die Fenster aus aller Welt (Werbelink) empfehle ich euch auch nochmal. Wir lieben das sehr! (Psst: Wir haben unseren Fensterblick auch hochgeladen, aber er ist noch nicht in der Sammlung drin. Wer entdeckt ihn?)
Ich möchte euch ermutigen, durchzuhalten, die Hoffnung nicht zu verlieren und daran zu glauben, dass das Gute gewinnt.
Lasst euch überraschen von der Fastenzeit und habt große Erwartungen, dass euer Verzicht belohnt wird!