30am30 im Oktober

30. Oktober 2020

Als ich heute morgen die Augen geöffnet habe, gab es so auf den ersten Blick nicht viel, wofür ich hätte dankbar sein können. Es war kurz vor 6:00 Uhr, mein Mann ist auf Dienstreise, ich musste alle Kinder fertig machen und mitnehmen, um den Mittleren pünktlich zum Schwimmunterricht zu bringen, es war kalt und es hat viel geregnet. Noch dazu viel zu wenig Schlaf, Kopfschmerzen und ungewaschene Haare. Und.. da waren noch gar keine Nachrichten, Einschränkungen, Maßnahmen, Sorgen und Verschwörungstheorien dabei.

Puh…

Aber! Das war ja nur der erste Blick!
Nach meiner schweren Zeit in den letzten Wochen und nachdem es mir im September so schwer fiel, 30 Gründe zur Dankbarkeit zu finden, habe ich jetzt fleißig gesammelt.

Es gibt IMMER IMMER Gründe, dankbar zu sein!

EINS – Unsere Ehe
Mein Mann hat mir den Hintern gerettet. Und mir in den Hintern getreten… Obwohl ihm mein Gejammer auch auf die Nerven ging und ihn am Ende richtig verunsichert hat, wie er mir später gesagt hat, hätte ich das nicht ohne seine Ermutigung und Unterstützung geschafft.

ZWEI – Freundinnen
Wenn eine Freundin, die sich lange nicht gemeldet hat, genau zur richtigen Zeit die richtigen Worte schreibt, tut das unglaublich gut.

DREI – Stromausfall
Eines Abends hatten wir plötzlich für ca. eine Stunde Stromausfall. Es war spät, zwei Kinder waren noch wach und es war stockdunkel. Mit Kerzen, Taschenlampen und einem Buch zum Vorlesen war das eine ganz besondere Zeit.

VIER – Fachgespräch
Ich hab euch erzählt, dass ich mit meinem Onkel telefoniert habe, der Arzt ist. Abgesehen davon, dass er ein guter Arzt ist und Bescheid weiß und seine Patienten ernst nimmt, hat es mir gut getan, mit meinem Onkel zu reden und einfach mal so am Telefon ein bißchen Zeit zu verbringen.

FÜNF – Arbeitsalltag
Nach einem Jahr im Kindergarten kann ich sagen, dass sich ein so genannter „Work Flow“ eingestellt hat.. trotz aller Unsicherheiten. Ich gehe gern zur Arbeit, bin gern gesehen, habe meine Aufgaben und Freiheiten und ich bin da am richtigen Platz.

SECHS – Herbstferien
In den Herbstferien wären wir eigentlich mit der großen Familie verreist – hat nicht geklappt. Die plötzlich leere Zeit musste gefüllt werden, das haben wir geschafft.. aber es hat auch gut getan, „einfach mal so“ Urlaub zu haben.

SIEBEN – Wir sind gesund!
Neben kleinen Wehwehchen bin ich dankbar, dass wir als Familie fit und gesund und gut drauf sind.

ACHT – Freundin und Babysitter
Wir haben eine Freundin, die sowohl prima die Kinder bespaßt, als auch gerne Zeit mit uns verbringt, immer eine leckere Kleinigkeit dabei hat und uns als Familie einfach ermutigt und wertschätzt. Das tut mir gut!

NEUN – Wahre Worte
Im Moment gelingt es mir nicht sehr, die richtigen Worte aus meinem Herzen ins Internet/aufs Papier zu kriegen. Umso mehr bin ich begeistert, dass andere Frauen das schaffen und ich finde mich in vielen mutigen Statements wieder.

Instagram @mellaunerlucia

ZEHN – Zoom Meetings
Nach und nach beginnen wir wieder mit Online Meetings, diesmal auch mit neuen Gruppen. Ich finde das erleichternd und spannend, dort Menschen zu treffen und Zeit zusammen zu verbringen.

ELF – Große Kinder
Wie der Mittlere mal vom Teig bis zum Ende Waffeln mit Puderzucker für uns alle machte – und sie sogar mit auf den Spielplatz zu seinen Freunden nahm. Wow!

ZWÖLF – Kleine Gespräche
Ich habe einen Sohn zum Kindergeburtstag gebracht und bin noch eine Weile bei der Mama in der Küche zum Quatschen geblieben. In den paar Minuten konnten wir wieder so viel aufholen und auftanken, Freude und Sorgen teilen. Das war schön.

DREIZEHN – Kollegen
Genauso genieße ich die Gespräche mit den Kollegen, die ich immer besser kennenlerne und auch da Sorgen und Feste aus dem Alltag mitkriege und teile. Es ist so schön und wichtig, nicht nur gern zur Arbeit, sondern auch gern zu den Kollegen zu kommen.

VIERZEHN – Herbstferien
Zu einem unserer Herbst-Ausflüge gehörte eine Fahrt ins Schlaubetal. Der Mittlere wollte uns den Ort seiner Klassenfahrt zeigen. Wir sind den ganzen Tag durch einen riesigen Wald gelaufen, haben vielleicht 5 andere Menschen getroffen, hatten Platz, frische Luft und einfach mal Ruhe.

FÜNFZEHN – Herbstferien
Ein anderer Ausflug führte an den Müggelsee, auf den Müggelturm. Bei 20°C standen wir oben über den Wäldern, sahen den See in der Nähe glitzern, die Wahrzeichen Berlins von weitem und sogar Flugzeuge fast vor unserer Nase landen.

SECHSZEHN – FilmAbend
Wir haben eine befreundete Familie eingeladen und mit ihnen Eiskönigin 1+2 geguckt. Ich kann das ja gar nicht verstehen, wenn jemand diese Filme nicht kennt. Mit Popcorn für alle, 6 Kindern auf der Couch und viel Spaß hatten wir zusammen ein paar schöne Stunden.

SIEBZEHN – Gartenzeit
Es ist eine Überwindung, aber wenn ich ein bißchen Gartenarbeit schaffe und sogar die anderen 4 überreden kann, macht mich das glücklich. Im Moment gibt es viel Laub zum Harken und das geht zusammen ja viel schneller.

ACHTZEHN – Outdoor Wochenende
Ich hab was ganz verrücktes gemacht und mich für ein Outdoor-Wochenende im Herbst 2021 angemeldet. Keine Ahnung, wie das wird! Ich hab ein paar Freundinnen gefragt, ob sie mitmachen möchten – und plötzlich waren von 80 Plätzen schon 12 von uns belegt. So ein Spaß!

NEUNZEHN – Kleingruppe
Meine „Kleingruppe“ aus der Kirche besteht aus 7 Frauen und wir treffen und wöchentlich – nun auch online. Ich bin so dankbar für unsere Treffen, die Gespräche, die Tiefe und die Freundschaft!

ZWANZIG – Sonne
Dieser Herbst ist hell und bunt, glitzernd und warm. Darüber freue ich mich.

EINUNDZWANZIG – Frische Luft
Mit den Kindern aus dem Kindergarten sind wir draußen, immer, außer zum Essen und bei starkem Regen. Von 7:30 Uhr bis 15:00 Uhr sind wir also im Garten. Wir Erzieher müssen uns gut anziehen – aber ich bin sicher, dass die Luft uns allen gut tut. Und auch da harken wir Laub und werden draußen kreativ mit Naturmaterialien.

ZWEIUNDZWANZIG – Mama Treffen
Zum Abschied unserer normalen Treffen haben wir mit den Mamas einen herbstlichen Spaziergang gemacht. Das war eine ganz besondere Zeit zusammen und auch dort finden die Treffen ab jetzt online statt.

DREIUNDZWANZIG – FamilienSpaß
Der Kleinste und der Mann hatten in der Woche die Idee, weiße Schnur durch das Haus zu spannen und „nicht die Schnur berühren“ zu spielen. Wir mussten uns ganz schön bücken und strecken. Aber ich mag diese Kleinigkeiten, die Abwechslung und Spaß bringen und an die sich die Kinder später vielleicht erinnern werden.

VIERUNDZWANZIG – FamilienSpaß
Und wenn gar nichts mehr geht und wir uns auf die Nerven gehen und noch 2 Stunden bis Schlafenszeit ist, dann geben wir bei YouTube „Lustigste Babyvideos“ ein und haben den Spaß unseres Lebens.

FÜNFUNDZWANZIG – Lebkuchen
Als wieder so ein Nachmittag war, an dem gar nichts mehr ging, habe ich laute Musik angemacht und Lebkuchen gebacken. Es ist eine Überwindung, aber die gute Laune ist dann da. Und leckerer Kuchen!

SECHSUNDZWANZIG – Spaziergang
Ich hab mich mit einer Freundin zum Spazieren am See getroffen. Nach dem Regen, am Morgen des ersten Schultages. Stille und Nebel und Ruhe und wir. Das war schön.

SIEBENUNDZWANZIG – Ausflug
Die Kinder waren am letzten Wochenende über Nacht bei meinen Eltern. Wir beide hatten gar nicht viel Zeit zu zweit, weil wir bis abends Termine hatten.. trotzdem war es ein schönes Gefühl, die Kinder in guten Händen zu wissen und den Kopf frei zu haben. Und mitten in der Nacht haben wir uns Sushi bestellt!

ACHTUNDZWANZIG – Sauberes Auto
Mit dem Kleinsten habe ich unser Auto geputzt, nur von innen und es hält noch. Ein sauberes Auto ohne Müll und Sand und kleine Steinchen kann mich auch sehr glücklich machen.

NEUNUNDZWANZIG – Kindergottesdienst
An jedem zweiten Sonntag gehört die Kirche den Kindern und unter Einhaltung der Hygiene-Maßnahmen feiern wir einen ziemlich coolen Gottesdienst, der nicht nur die Kinder begeistert.

DREIßIG – Abschluss
Diese Dankbarkeits-Gründe habe ich jetzt tatsächlich richtig schnell einfach von meiner Liste abgeschrieben. Und ich hab noch mehr. Ich freue mich, und es tut mir gut, mich darauf zu konzentrieren und das Gute zu suchen und zu finden.

Bonus:
Eben hab ich meinen Mann vom Flughafen abgeholt (Yeah!) und war zum letzten Mal auf dem Flughafen Tegel TXL in Berlin. Seufz. Wir haben dort in der Nähe gewohnt und ich weiß nicht, wie oft ich da am Terminal B Leute verabschiedet oder abgeholt habe – oder selbst geflogen und gelandet bin. Haach, ich mochte diesen Flughafen. – Sonst war die Parkstraße immer voll und man wurde schnell ermahnt, wenn man zu lang dort stand. Eben sind die Kinder dort rum gerannt und ein Steward, der Pause hatte, hat den Kleinsten sogar hochgehoben, damit er die Flugzeuge hinterm Zaun sehen konnte. Ich saß mit dem Großen im Auto. Ein schöner Abschied.

Noch ein Bonus:
Morgen (ist ja noch Oktober) werden wir an der Kirche ein Lichterfest feiern. Halloween wird hier nämlich nicht gefeiert und ich finde es nicht gut, sogar gefährlich, mit welchen Bräuchen und Traditionen wir unsere Kinder zu diesem Fest belasten. Mit Knicklichtern, Laternen und Verkleidungen ausgestattet laufen wir mit Freunden um die Häuser.

„Wir klauen der Nacht die Dunkelheit“


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