05. April 2019
Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?
Mit vielen Freundinnen feiere ich sehr schön meinen Geburtstagsabend – es ist halb zwei, als ich im Bett liege. Also schon Freitag, der 5. April. Dem Alltag ist es egal, was ich so mache… und um 6:15 Uhr klingelt der Wecker. Autsch.
Ich stehe auf, ziehe mich an und binde meine Haare hoch. Und das ist an dem Tag tatsächlich alles, was ich an „Make up“ so mache.. muss auch mal sein. In der Küche schmiere ich Schulbrote. Die Kinder, die ins Bett mussten, als die Gäste kamen, stürzen sich auf die Reste vom Geburtstags-Essen. Zum Frühstück gibt es also Obst-Joghurt, Salzkekse, Datteln im Speckmantel, geschnittenes Gemüse und Schokoladenkugeln. Heute dürfen wir das.
Es ist richtig hell und fast warm, als ich den Großen um 7:00 Uhr zu seinem Schwimmbus bringe. Der Bus kommt später, ich warte noch mit der Klasse und fahren mit dem Fahrrad dem Erstklässler entgegen, der schon von zuhause losgelaufen ist. Meine Schwester hat bei uns übernachtet, hat ihn losgeschickt und ist auch zur Arbeit gefahren.
Als beide Kinder gut versorgt sind, setze ich mich zuhause erstmal. Ich habe unzählige Geburtstags-Nachrichten auf meinem Telefon und ich möchte mir Zeit nehmen, sie zu lesen und zu beantworten. Aber mein Mann schmiert mir drei leckere Brote, macht mir einen Kaffee und zusammen mit Jari frühstücken wir. Als ich mich für die fertigen Brote bedanke, sagt mein Mann: „Du musst nicht Geburtstag haben, damit ich dich versorge.“ Haach. So ist er.
Eine Freundin, die extra aus Dresden zum Geburtstag gekommen ist, hat auch bei uns geschlafen und kommt zum Frühstück. Wir wollten irgendwas Schönes unternehmen – aber das Wetter ist grauer, als wir dachten. Und ich bin so müde! Wir sitzen faul auf der Couch und ich brauche sehr lange, um alle Nachrichten zu lesen und zu beantworten. Ich bin sehr dankbar für meinen großen Freundeskreis. Sogar meine Lehrerin von 1991, die mich eingeschult hat, schickt mir eine lange Sprach-Nachricht. Ich stehe in ihrem Geburtstagskalender und sie schickt so liebe Grüße! Haach, das ist doch verrückt. Ich fühle mich geehrt und weiß gar nicht richtig, wie ich mich (bei euch allen) bedanken soll.
Ich habe zwei wunderschöne große Gartenblumen geschenkt bekommen und wir wollen sie gleich einpflanzen. Aber mein Mann quatscht noch mit unserer Freundin und so setze ich mich an den Geburtstagstisch, um in Ruhe alle Schätze zu bewundern. Leckere alkoholische Getränke 😉 Tolle Garten-Geschenke. Schönheits-Pflege. Liebe Karten. In den Briefumschlägen entdecke ich sogar noch Gutscheine. Ach, wie schön!
Irgendwie ist es plötzlich Mittagszeit und der Erstklässler kommt zum ersten Mal allein nachhause. Er ist stolz und wir sind stolz. Er möchte mit mir zusammen die Geschenke anschauen, danach flitzt er zum Spielen in den Garten. Ich schnappe mir den kleinen Bruder und mit dem Fahrrad holen wir den großen Bruder ab. Unterwegs verquatsche ich mich und komme etwas zu spät, aber der Drittklässler spielt auf dem Spielplatz und auch der Kleine möchte vom Fahrradsitz in den Sandkasten. Also spielen wir. Ich finde es toll, dass die Schule für meine Kinder auch „Ort zum Spielen“ bedeutet. Im Schulflur sehe ich mir die Ergebnisse des Känguru-Mathewettbewerbs an und lese, dass bundesweit auf Platz 2 und 3 die Kinder unserer Freunde stehen. Meine Güte. Glückwunsch!
Irgendwann kriege ich alle Kinder und Taschen wieder aufs Fahrrad und wir laufen nachhause. Wir lachen und erzählen. Als ich es gerade wieder bis auf die Couch geschafft habe, bettelt mein Mann so lange, bis ich noch schnell Fleisch und Sahne fürs Mittagessen kaufe. In der Zeit, wo wir auf dem Schul-Spielplatz waren, hätte er viel schneller einkaufen können… aber was soll’s. Er räumt dafür seit gestern Abend im 2 Stunden-Takt die Spülmaschine ein und aus. Wir wissen schon, wie man Partys feiert.
Die „Happy Birthday“-Krone wurde doch eher belächelt. Ich fand’s toll! Und ich hatte ja schließlich Geburtstag!
Es ist 15:00 Uhr, als wir Mittag essen und ich kann meine Augen kaum offen halten. Die Kinder spiele oben alleine und wir essen zu dritt einfach auf der Couch. Danach scheint die Sonne zwar und die Kinder gehen mit meiner Freundin zu den Hasen, aber ich muss mich einfach hinlegen. Nach kurzer Zeit weckt mich mein Handy und ich muss einige letzte Anfragen für unseren großen Flohmarkt morgen beantworten… aber ich fühle mich besser und stehe auf. Wenn ich jetzt liegen bleibe, bleibe ich für immer liegen.
Wir setzen die Häschen in ihr Außen-Gehege und kümmern uns um die neuen Pflanzen. Mein Mann fährt mit dem großen Sohn zum Trompeten-/Posaunen-Unterricht. Es ist wirklich sonnig und schön draussen. Wir Großen trinken einen Kaffee, die Hasen bekommen Löwenzahn und ich freue mich auf die Garten-Saison, die beginnt.
Zwei Stunden später kommen die Musiker zurück und ich fahre meine Freundin zum Busbahnhof. Die Sonne geht wunderschön über Berlin unter und wir sitzen am Bahnhof und quatschen. Anfang Mai werden wir zusammen nach England fahren und wir fiebern darauf hin!
Es wird dunkel, als ich nachhause komme. Mein Mann und ich wechseln uns wieder ab – er fährt zum Männer-Sauna-Treffen. Die Kinder hatten sich auf einen Freitags-Film-Abend gefreut, aber wir alle sind so müde und in jeder Ecke wartet Wäsche, Unordnung, Arbeit und Haushalt auf mich – ich habe keine Kraft mehr für einen langen Abend.
Wir räumen mehr oder weniger freiwillig die Kinderzimmer auf und finden noch ein paar Sachen, die wir auf dem Flohmarkt verkaufen werden. Die Kinder hören ein Hörspiel und sind schnell eingeschlafen. Ich finde meine Reisetasche vom letzten Wochenende (huch) und räume sie schnell aus. Gleich dazu zwei volle Wäschekörbe mit sauberer Wäsche.
In der Küche wasche ich ein paar Blumentöpfe ab, die ich verkaufen will. ich schalte mal wieder die Spülmaschine ein, räume auf und erledige Papier-Kram für den Flohmarkt. Ich stelle fest, dass es fast zu spät ist, um mich weiter an die Doula-Arbeit zu setzen – und dann fällt mir WMDEDGT ein. Puh! Gerade noch rechtzeitig. – Bis mein Mann nach Mitternacht von der Sauna kommt, kann ich ja schreiben.. oder?
Das war mein 05. April.
Ich fühle mich erschöpft – aber glücklich. Und beschenkt. Und geliebt. Danke Mädels! Die Party war den Schlafmangel wert.