WMDEDGT – 3

05. März 2020

Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?

Ich habe gerade nochmal meinen Eintrag vom WMDEDGT im Februar gelesen. Ach, war das ein voller Tag!

Jetzt sitze ich aber hier am 05. März auf der Couch und genieße die Ruhe. Davon hatte ich diese Woche nicht viel und die Zeit zuhause fehlt mir ein bißchen.

Mein Wecker klingelt gegen 06:30 Uhr und gequält stehe ich auf. Ich freue mich, dass es heller wird und dass die Vögel schon echt laut singen – aber wenn ich weiterschlafen dürfte, würde ich weiterschlafen.

Auch die Kinder stehen schneller auf, wenn es hell wird. Die schönen 6 Monate des Jahres beginnen! Wir treffen uns in der Küche, essen Brote, packen Boxen, füttern die Hasen und die Kinder ziehen sich an. Gegen 07:30 Uhr laufen wir los.

Es ist hell, wir treffen andere Schulkinder und schauen von der Brücke den Schiffen zu. Die Jungs bummeln hinter mir her und fast laufe ich alleine – aber trotzdem möchten sie noch, dass ich mitkomme. Irgendwann schaffen wir das auch, dass sie alleine gehen. Ich muss ja sowieso mit aufstehen und gehe auch gern morgens eine Runde über den Schulhof, um Eltern zu grüßen und auf den Vertretungsplan zu gucken.

Mit dem Rad fahre ich schnell nachhause, es ist 08:00 Uhr, es ist hell und fast sonnig, aber kalt. Ich habe nicht mehr viel Zeit, bis ich auch zur Arbeit fahre. Der Kleine und mein Mann sitzen am Frühstückstisch. Kurze Zeit später gehen wir zu dritt wieder los. Der Mann bringt den Kleinen in den Kindergarten und ich fahre zur Arbeit. Der Kleine findet es lustig, dass Mama auch in einen Kindergarten geht und würde gern mal mit zu mir kommen. Dass ich mit ihm gerade so wenig Zeit verbringe, schmerzt schon ein bißchen. Er war schon immer irgendwie ein Papa-Kind.. und das macht es leichter. Aber trotzdem.

Von 09:00 Uhr bis 13:30 Uhr bin ich im Kindergarten. Wir sind gerade knapp besetzt und es gibt nicht viel Programm. Aber wir sind lange draußen und es ist erstaunlich, wie warm die Sonne so über Mittag schon ist! Zum ersten Mal sitzen ein paar Mädchen draußen am Tisch und spielen Kartenspiele. Ich freue mich sehr auf den Sommer im Kindergarten-Garten.

Die Schulkinder warten am Zaun auf mich und zusammen laufen wir nachhause. Diese Zeit brauchen wir nochmal zum Runterkommen und Reden. Denn wir sind meist alle hungrig oder gestresst und müde – und zuhause ist dann der kleine Bruder oder das nächste Programm da. So ist der Weg nachhause noch eine kleine Pause.

Kurz vor 14:00 Uhr sind wir zuhause und das jetzt sind die ersten Tage, an denen die Kinder gleich draußen bleiben und spielen. Endlich. Es hat viel geregnet und sie sammeln Wasser und machen ihre Experimente.

Kurze Zeit später kommt die Oma und bringt den Mittleren zum Musikunterricht. Mein Mann macht das sonst – aber heute hat er einen Termin. Er fährt los – und kommt kurze Zeit später wieder: Bei dem Termin ging es um die nächste Woche!

Also schnappt er sich den Großen und zusammen fahren sie mit dem Bus zum Einkaufen und sie lösen Weihnachts-Geschenk-Gutscheine von der Ur-Oma ein. Ich sitze mit dem Kleinen auf der Couch und schlafe kurz, während er neben mir spielt.

Meine Freundin, die mit ihren Kindern nach uns Musikunterricht hat, bringt den Sohn nachhause und bleibt eine Weile. Wir quatschen, trinken Kaffee und die Söhne spielen um uns herum. Um 17:00 Uhr geht ihr Sohn zum Sportunterricht. Die anderen lässt sie kurz bei mir. Der Mann und der große Sohn kommen glücklich nachhause. Sie haben sich eine Wurfscheibe und Tischtennis-Zeug ausgesucht. Der Große nimmt neuerdings Kellen und Bälle mit in die Schule, um in den Pausen Tischtennis zu spielen. Ich sag euch: Sie werden so schnell groß!

Wir wuseln so weiter zwischen Quatschen und Brote schmieren, Kinder hüten und Wäsche abhängen. Meine Freundin fragt mehrmals, ob sie mich von der Arbeit abhält. Aber erstens kann ich die Wäsche auch beim Quatschen abnehmen und zweitens ist dieses Leben teilen eigentlich so schön.

Während sie sich und die Kinder anzieht, nehme ich den Mittleren und zusammen gehen wir alle zum Sportunterricht. Mein Sohn probiert nämlich zum ersten Mal einen Kurs, nachdem er lange unsicher war und wir kein großes Geld übrig hatten. Jetzt hat er zweimal beim Kickboxen zugesehen, heute darf er mitmachen und ich sehe, wie glücklich er ist und wie ausgepowert er ist und wie gut der Trainer mit ihm redet. Ich sitze im Warteraum und lese und arbeite WhatsApp Nachrichten ab, treffe mehrere Mamas, die ich kenne und bin glücklich.

Nach dem Training ist es 19:30 Uhr und das Abendprogramm beginnt. Das bedeutet meist: Der Mann geht nochmal zu einem Termin. Ein Kind hat noch Hausaufgaben. Die Küche sieht schlimm aus. Und so weiter.

Es dauert also eine Weile, bis alle da sind, wo sie hingehören. Während sich die beiden Kleinen fertig machen, darf der Große noch allein unten spielen. Ich verteile die Wäsche in die Schränke, räume ein bißchen Spielzeug und dreckige Socken weg und rufe dann den Großen. Die anderen beiden teilen sich ein Zimmer und sie haben die Aufgabe, im Bett auf mich zu warten.

Beim Großen bleibe ich immer etwas länger sitzen – und wir reden. Es kommt zwar auch schon vor, dass er einschläft, während ich rede… aber diese Zeit, in Stille und Dunkelheit, zum Reflektieren und Verstehen und Abschließen ist sehr wichtig. Und dann fällt ihm noch eine Geburtstagseinladung ein – wir reden und beten und verabschieden uns.

Als ich ins andere Zimmer komme, können wir den Kleinen nicht finden. Wenn er sich versteckt, kann er es kaum aushalten, dass wir suchen und ruft sein „Buuuh!“ schon viel zu früh. Aber er liegt nicht in seinem Bett, nicht in meinem, nicht in dem des Bruders – der weiß auch nicht mehr. Wir gucken unter den Decken und im Bad… und als mir das kurz unheimlich vorkommt, finden wir ihn unterm Bett. Er hat sich versteckt – und ist eingeschlafen. Ach, wie süß!

Dass wir lachen und ihn ins Bett legen, merkt er gar nicht. Ich bete noch mit dem Mittleren und gehe in die Küche, um aufzuräumen, Tisch abwischen, Spülmaschine an, Couch und Kissen richten – Feierabend!

An den nächsten 4 Tagen habe ich frei und auch wenig Termine: Ich freue mich auf mein langes Wochenende!

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Viel Spaß euch!

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