Kindersprüche

Ich habe euch neue Kindersprüche versprochen…
Nun ist es so, dass ich nach einem Blick auf meine Liste festgestellt habe, dass diese noch nicht soo ergiebig ist. Also heute nur ein paar wenige neue Sprüche:

* Wenn wir am Abend die Kinder ins Bett bringen, sitzen wir meist zusammen auf Emilians Bett und lesen eine Geschichte. Danach erzählen wir uns, was uns an diesem Tag gefallen hat und wir beten an jedem Bett und danken für diese Erlebnisse. Wir beten zuerst bei Emilian. Auf dem Weg zur Tür gehen wir an Liams Bett vorbei. Wir gehen natürlich nicht zur Tür, ohne auch für Liam gebetet zu haben. Wenn wir es aber täten, würde Liam es verhindern. Sobald wir bei Emilian „Amen“ gesgat haben, ruft er „Au Amen Liam“. Er kuschelt sich dann sehr zufrieden mit Kuscheltuch aufs Kissen und lässt für sich beten. Und wenn wir dann beim Beten die tollen Sachen aufzählen, kommentiert er selig mit „Ja“, ergänzt Dinge, die ihm noch einfallen (Coco-eiiis – heißt YogurtEis, Liam au Pool, Lolli) und am Ende vervollständigt er mit den Sachen, die wir bei Emilian erwähnt haben – bei ihm aber nicht. Und erst dann und wenn er seine Flasche hat kann er gut einschlafen.

 

* Nach dem „Amen“ an einem Abend beschwerte er sich ganz entrüstet: „Nein Amen! Mehr Amen!“

 

* Als ich den Kindern auf dem Spielplatz einen Joghurt gab und den Deckel geöffnet hatte, faltete Liam seine Händchen und murmelte irgendwas wie: „Danke Amen“, bevor er mit dem Essen anfing.

 

* Ich saß mit den Kindern und meiner Schwester am Strand. Weil Emilian mal musste, ging ich mit ihm zur Toilette. Als wir fertig waren, entdeckte er eine Dusche, unter der man sich an drei verschiedenen Höhen sauber machen konnte. Ihm gefiel die Fußdusche und er begann, seine Füße abzuspülen. Weil ich ihn spielen lassen, aber nicht warten wollte, ging ich schon zurück zu unserem Platz. Ich achtete darauf, dass er mich immer sehen konnte. Er kam nicht wieder und weil es spät geworden war, beschlossen wir, unser Zeug einzupacken und zum Auto zu gehen. Wir schickten Liam vor und ich sah die beiden Jungs über die Wiese strolchen. Wir schleppten wieder Kühltasche, Schirm, unsere Taschen und Kinderwagen durch den Sand. Als wir bei den Jungs ankamen, sah ich, dass Emilian weinte. Nicht vor Schmerz oder Ärger, er weinte einfach leise vor sich hin. Ich ließ schnell mein Zeug fallen und lief zu ihm. Er erzählte mir, dass er Angst hatte, weil er allein an der Dusche stand. Er hätte auch Liam gebeten, mich zu holen, aber der hätte es nicht gemacht. Als er dann weinen musste, erzählte er, ging er ein paar Schritte weiter und drehte sich weg von den anderen Menschen. Denn „sie sollten mich nicht hier alleine sehen, weil dann denken sie, dass ich keine Mama mehr habe und nehmen mich mit.“ – Ich hab ihm versichert, dass ich ihn immer beobachtet habe und gut aufgepasst habe. Und warum er denn nicht zu uns auf die Decke gekommen sei? Na, er wollte sich nach dem Duschen die Füße nicht im Sand wieder schmutzig machen.

So ein Schreck. Ich muss wohl sowohl der Umgebung als auch meinen Kindern klarmachen, dass ich zu jeder Zeit sehr gut auf meine Kinder aufpasse.

 

* Emilian sammelt Geld. Manchmal findet er ein paar Cents auf dem Boden, manchmal bekommt er beim Einkaufen das Wechselgeld und darf es behalten. Er hat amerikanisches Geld, deutsches Geld und ein Stück aus Mexiko. Gern schmeißt er kleine Geldstücke in Springbrunnen, aber neuerdings sammelt er es lieber. Er erzählt dann, dass er sich später ein großes Auto davon kauft. Heute hat er mir versprochen, dass er mir ein rosa Handy mit Glitzer kauft, wenn er groß ist. Yeah, er kennt seine Mama! Anfangs sortierte er das Geld mal, legte irgendwelche Formen, vergaß es oder verlor auch mal eins unterm Teppich oder im Staubsauger. Dann kam aber eine sehr wilde Phase. Um jeden Preis wollte er das Wechselgeld haben. Nicht kleine Stücke, sondern große. „Und Scheine. Mama, schenkst du mir einen Schein?“
Gut, einige Scheine sind hier nicht viel mehr wert als die Stücke, aber ich wollte mit der Geld-Erziehung/Was ist was wert?/Sparschwein/Taschengeld und so nicht hier anfangen. Noch nicht jetzt. Wir ließen ihn also ab und zu mit einem Schein einkaufen (Nebenbei: Wenn Kinder bezahlen, finden das die Verkäufer ab und zu sehr, sehr süß und ab und zu gibt es dann einen Sticker oder einen Lolli.. ähäm, ja.) und er durfte das Wechselgeld behalten. Dabei schwankt seine Geldliebe noch immer zwischen: „Ich will aber den Schein mit der 5 drauf!“ und „Mama, hier! Ich schenke dir mein ganzes Geld (äh $1, 85) und dann brauchst du dir keine Sorgen machen!“
Als meine Schwester mal einen Bankautomat suchte und Geld abhob, wurde er völlig nervös.
„Was ist denn ein Konto?“
„Darf ich mitkommen?“
Fragen über Fragen. Ein Automat, der Scheine spuckt, ist aber auch zu faszinierend, wenn man gerade anfängt, reich zu werden.
Mühevoll versuchten wir, kindgerecht die Sache mit dem Konto zu erklären. Dass es da eine Bank gäbe (keine zum Sitzen!), und dass die für uns aber in Deutschland sein muss, und dass man da sein Geld einzahlen könnte, damit man nicht immer an die Spardose geht. Sein empörter Kommentar war: „Gib mir doch auch mal ein deutschen Konto!“

 

Zum Schluß der versprochene Kracher:
* Wenn Emilian am Morgen aufwacht, geht er entweder ins Wohnzimmer und guckt Bücher an – oder er weckt die ganze Familie. Die eine Hälfte der Familie schläft blitzschnell wieder ein… aber ein kleiner Teil der Familie nicht. Der ruft dann un-er-müd-lich: „Mama pohooom. Bütte. Papa pohom. Mama Kakao. Mama pohoom.“ Er möchte aus dem Bett gehoben werden.
Am letzten Samstag war es Samstag und ich wollte nicht vor 8:00 Uhr aufstehen. Weil Emilian aber rumwuselte und Liam das auch so gern wollte, schlug ich Emilian vor, Liams Bett neben seins zu schieben, damit Liam alleine herausklettern konnte. Funktionierte nicht. Emilian stellte den Badhocker in Liams Bett, krabbelte mit hinein und half ihm mit folgenden liebevollen Worten, den Schlafsack auszuziehen:
„Ach, ich glaube, ich muss dir erstmal den Schlafsack ausziehen.. Ich hab‘ dir lange nicht mehr den Schlafsack ausgezogen, nur zuhause in Berlin, weißt du?“
Liam: „Ja!“
Emilian, zuckersüß: „So. Jetzt kannst du rausklettern, du Missgeschick!“

Wie gesagt, wir beide konnten uns nicht mehr halten!
Und auch, wie gesagt: Emilian hört Wörter, findet sie toll und benutzt sie. Ohne ihre Bedeutung zu kennen. Und wir werden uns vorerst hüten, dieses Wort in seine Erinnerung zu rufen…

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert