Ein Bereich, der mich als Mutter schon lange, schon immer eigentlich, unter Druck setzt, stresst und herausfordert, sind die Klamotten. Und das kann kein Mensch, der nicht Mutter ist, verstehen. Warum habe ich noch nie darüber geschrieben?
Ich möchte, dass meine Kinder ordentlich angezogen sind. Und das sind sie auch. Fast immer. Ausser, es ist ein Gammel-Tag, der Papa hat sie angezogen, oder Emilian sucht sich schonmal ein Teil selbst aus. Mir ist wichtig, dass sie farblich und im Stil einigermaßen passend angezogen sind. Es muss keine Markenware sein, oh nein! Dagegen wehre ich mich, denn die Kleidung passt oft viel zu wenige Tage, um sich dafür in Unkosten zu stürzen. Sowas lasse ich uns lieber schenken.
Und ich sage euch: Meine Kinder brauchen deutlich weniger Kleidung, als ich vorher dachte, als wir besitzen, als es käuflich zu erwerben gäbe. Ich ziehe ihnen nicht täglich neue Klamotten an, darüber schrieb ich mal. Sie kleckern nicht täglich, sie stinken sich nicht täglich voll – und warum sollen sie dann am Morgen immer wieder neue Hosen und Oberteile anziehen? Ich wasche nicht mehr als zwei Maschinen in der Woche und das finde ich gut. Es gibt natürlich auch Tage, an denen ich sie beide mehrmals umziehen muss.. Theoretisch bräuchte jedes Kind also vielleicht 4-5 Bodys, 2-3 Hosen, 5 Oberteile… aber wir haben viel viel viel viel mehr!
Gestern war Emilian am Nachmittag für ein paar Stunden mit seiner Cousine unterwegs und ich habe die Zeit genutzt, um mal wieder Kleidung auszusortieren. Ein paar von Emilians Oberteilen hatten schon sehr kurze Ärmel und ausserdem wollte ich Liams Kleidung endlich mal aus unserem Eltern-Kleiderschrank ins Kinderzimmer umlegen. Abgesehen davon, dass ich dann einfach so von einer Aufgabe zur nächsten zur nächsten zur nächsten gelenkt wurde, ging mein Plan auf. In Emilians Schrank ist jetzt Platz, ein neuer IKEA-Korb wurde heute gekauft und dann haben jetzt alle Kleidunggstücke in einem Schrank Platz. Nicht alle. Nur die, die gerade getragen werden. Da gäbe es nämlich noch mindestens 6 Kisten mit Kleidung, die der eine nicht mehr tragen kann und die der andere noch nicht trägt – und 3 Kisten mit Sachen, die dem Großen noch nicht passen. Kleine Windelkisten von dm. Die habe ich schön sortiert, beschriftet und regelmäßig wechsle ich dann eben das Sortiment.
Das wäre alles eigentlich einfach, wenn es da nicht ein, zwei Problemchen gäbe.
Ich kaufe nicht oft Kleidung für die Jungs. Ab und zu lasse ich mich beim Shoppen faszinieren, aber gerade der Fakt, dass Kinderkleidung viel zu schnell wieder zu klein wird, hält mich oft davon ab. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das bei Töchtern anders wäre. Da würde ich kaufen… Und bei Kinderbüchern kann ich mich selten zurückhalten, wisst ihr ja. Aber die werden ja auch nicht zu klein. Die Jungs bekommen tolle Klamotten von der Familie geschenkt und ich habe eine Freundin, die mir wirklich viel Kleidung ihre Sohnes weitergibt. Sowas ist toll und ich bin wirklich dankbar dafür! Aber weil Liam irgendwann in die Sachen passt, wenn Emilian schon rausgewachsen ist, lagern die Kisten bei mir. Und wir haben keinen Keller.
Und dann gilt es, den Überblick zu behalten. Über alles. Über die Größen der Kleidung. Über die Größen der Kinder. Über die Saison, in der die Kleidung passt. Nicht jedes Shirt in Größe 74 passt dem Kind, welches 74 cm groß ist. Die Kleidung kann so unterschiedlich sein! Die Oberteile, mit kurzen Ärmeln passen länger. Hosen passen wieder, wenn die Windel ab ist. Kurze Hosen erst recht. Meine Jungs haben beide einen großen Kopf, also passen viele Oberteile, die von der Größe passen würden, nicht mehr, weil der Halsauschnitt zu klein ist und es keine Knöpfe gibt. Einige Klamotten, die Kinder von Freunden nach der Geburt oder im ersten Jahr angezogen haben, hat Emilian mit fast 3 noch getragen. Meine Jungs sind eher zierlich und die Größenangaben hauen dann nicht hin oder wir sind weit hinterher. Liam ist genau zwei jahre jünger als Emilian, aber er wächst schneller, beobachte ich. Das bedeutet: Die Sommerkleidung, die Emilian im Sommer 2010 trug, passte Liam nicht mehr so ganz, als er seinen ersten Sommer erlebte. Und als sie passten, war es noch nicht warm genug dafür. Versteht ihr???
Wenn ich Kleidung geschenkt bekomme, passt sie meinen Kindern meist noch nicht, weil die Größenangaben bei uns nicht stimmen. Auf manchen Schildchen steht zur Größe das ungefähre Alter. Witzig. Es gab schon Verwandte, die uns Kleidung geschenkt haben und sie dann, Monate oder ein Jahr später, gar nicht mehr am Kind erkannten! Liam bekam zum 2. Geburtstag schicke Kleidung von seiner Oma. Zu Emilians Geburtstag, eine Woche später, zog ich dem Großen die Sachen an – und sie passten. Es kommt auch vor, dass die Jungs im Frühling, zum Geburtstag, Klamotten geschenkt bekommen, die dann im Herbst oder Winter erst richtig passen. Gut, man kann kombinieren…
Zur Geburt bekam Liam ein T-Shirt vom Krankenhaus, bedruckt mit seinen Daten. Das passt jetzt bald… Manchmal vergesse ich auch Kleidungsstücke irgendwo, weil ich sie nicht schnell genug in die richtig beschriftete Kiste lege und mir natürlich nicht merke, wohin ich sie gelegt habe.
Weil meine Jungs eigentlich langsam und überschaubar wachsen, brauche ich diese Sortier-Aktionen nicht zu oft machen. Emilian ist 4 und trägt jetzt Größe 92. Liam ist 2 und zieht Größe 74 – 86 an. Und wie gesagt: 5 T-Shirts reichen uns… Der Gedanke, dass das allerdings noch viele Jahre so weiter geht, ist nicht schön. Ich habe noch alle Kisten mit Babysachen. Und die kommen auch erstmal nicht weit weg. Wer weiß…? Aber sie nehmen Platz weg. Es gibt ein paar Mütter, die dann ihre Sachen beim Baby-Basar verkaufen oder sie im Internet anbieten. Das war mir bis jetzt immer zu viel Arbeit. Und wenn ich so viele tolle Sachen von Freundinnen bekomme, fühle ich mich auch verpflichtet, unser Zeug an kleinere Jungs weiterzugeben. In einer Kirche ist das doch immer möglich. Aber da gibt es dieses Höschen, das mein Baby trug, als wir da und da waren. Und diese Jacke hatte er immer in diesem Sommer an, wie könnte ich sie weggeben?
Zu diesem ganzen Dilemma kommt in diesem Jahr unsere Amerika-Reise.
Viele raten uns, eher wenig Sachen mitzunehmen, um dort einkaufen zu können. Und wie ich mich darauf freue! Das könnte aber bedeuten, dass viele schöne Jungs-Sachen in Größe 104 nicht mehr passen, wenn wir zurückkommen. Ich könnte sie mitnehmen und da weitergeben.. Eine Freundin aus Amerika hat mir im letzten Jahr ein paar Kleidungsstücke von ihren Jungs gegeben. Die waren damals 5 und 8. Und in den Shirts steht: 4, 4T und 5. Amerikanische Größen. Und viel zu groß für uns. Aber meine Jungs wachsen nicht immer im gleichen Tempo. Manchmal gibt es einen Schub.. und eine Nummer passt plötzlich nicht mehr.
Wir werden sehen.. Ich darf einfach nicht zu sehr an den Klamotten hängen!
Wie macht ihr das?
Wie behaltet ihr den Überblick?
Wo werdet ihr zu klein gewordenes Zeug los?
Meinen Kindern ist es noch ziemlich egal, was sie tragen. Aber die Hosen rutschen auch, vor allem, seit die Windel weg ist.
Ich weiß nicht, warum ich so wenig wasche. Zweimal in der Woche reicht für uns vier. Wir sind ja auch alle nicht besonders groß 🙂
Ich habe zum Glück einen Keller, aber vor kurzem habe ich auch erst alle Kleidung sortiert bzw. umsortiert. Bei mir ist es etwas einfacher, zur Zeit gebe ich das, was Ben zu klein ist an meine Freundin weiter, die es mir zurückgibt, wenn ihr Kleiner nicht mehr rein passt. Mein Problem ist eher, dass Luki manchmal sehr eigen ist, zum Beispiel, was seine Hosen angeht, die dürfen nämlich keinen Knopf haben, aber müssen Taschen haben und da er sehr schlank ist brauchen sie dann irgendein Bändel, damit sie nicht rutschen. Was mich am meisten erstaunt ist, dass Du so wenig Wäsche waschen musst? Sind die zwei Ladungen nur Kinderwäsche oder schaffst Du damit eure komplette Familienwäsche?