Er ist da!

Hallo! Ich bin seit kurzem eine Mama von drei wunderbaren Söhnen. Willkommen auf meinem Blog!

Ich hab es schon vermisst, euch zu schreiben. Seit dem letzten Eintrag ist hier eine Menge passiert… Aber weil mein Herz und Kopf so voll und ungeordnet sind, werde ich euch einfach kurze Szenen an den Kopf knallen – für einen „normalen“ Eintrag bin ich noch nicht sortiert genug… Mehr Fotos und kleine Beiträge für zwischendurch könnt ihr auf meiner Facebookseite Mamasbusiness finden.

* Am 21. Januar wurde Timo Jari geboren!

* Fast unnötig zu erwähnen, dass viele meiner Sorgen mal wieder unbegründet waren… Als die erste Wehe kam, wusste ich sofort, dass das die erste Wehe war. Das ist einfach so. Und die Wehen der Tage davor waren nichts im Vergleich dazu.
Es war Freitag Nacht, perfekter Zeitpunkt, ich hatte noch nicht geschlafen, als ich meinen Mann weckte. Er sprang grinsend aus dem Bett, voll von Vorfreude!
Ich hatte mir fest vorgenommen, auf dem Weg ins Krankenhaus nicht mehr sowas wie „Ich hab Angst!“ oder „Ich will nicht!“ zu sagen, sondern eher „Endlich!“ oder so. Naja.
Es war 01:14 Uhr, als wir das Schlafzimmer verließen. Noch bevor Oma und Opa da waren, fuhren wir los. Die Strassen waren frei, die Autoscheiben mussten nicht gekratzt werden, die Kinder schliefen, ich hatte meinen Mann bei mir, der so viel Freude und Ruhe verbreitete, der „Storchenparkplatz“ vor dem Krankenhaus war frei und wir hatten Zeit und Ruhe und die dunkle, kühle Nacht für uns. Alles war perfekt!

* Nach ungefähr 2 Minuten in unserem Apartment (ich sag ja: „Kreissaal Hotel“) entschied die Hebamme, dass es Zeit für den Kreissaal war. Ja, war es. Ich hatte ordentlich eklige Wehen und kaum Pausen. Es war ungefähr 01:30 Uhr. Wir bekamen das Zimmer, in dem auch Liam geboren wurde. Ich stellte mich wieder ans Bett, hielt mich an denselben Griffen fest, mein Mann fütterte mich mit Traubenzucker und hielt mir seine Hand hin, wenn ich Halt brauchte. Die junge Hebamme stand mir sehr zur Seite, redete mir gut zu und tat alles, um es angenehm für uns zu machen. Als sie nach dem Telefon griff, um die Ärztin zur Geburt zu rufen, platschte ein kleiner Junge aus mir heraus, den sie mit der anderen freien Hand schnell und sicher auffing. Es war 02:07 Uhr.

* Trotzdem ich diese Geburt viel zu intensiv und schmerzhaft fand, war ich von Anfang an mit dem Kopf viel mehr dabei, als bei den anderen Jungs. Und das nehme ich bis jetzt wahr.
Als Emilian als erstes Kind geboren wurde, war ich 24. Ich hatte keine Ahnung und lernte, eine Mama zu sein.
In einer stressigen Zeit für uns kam Liam 2 Jahre später dazu, Emilian war noch sehr klein und brauchte Nuckel, Windeln und Mama..
Aber jetzt… ich habe Erfahrung, fange aber gleichzeitig fast neu an. Wir haben große tolle Jungs, hatten in den letzten Jahren so wunderbare Familienzeiten samt Auslandsjahr, ich hatte meinen Körper, mein Bett, meinen Schlaf und viel Zeit für mich – und ich stelle fest, dass ich Jari ganz anders neu und viel mehr genießen kann. Ich habe Zeit und Ruhe, die Brüder verstehen gut, wenn sie kurz warten müssen, ich habe viel Hilfe von Freunden und Familie und es ist alles perfekt. (Und vielleicht habe ich auch gerade zu viele Glückshormone um mich herum…)

* Nach den ersten Untersuchungen und einer Ruhepause verließen wir das Krankenhaus zu dritt um 06:30 Uhr. Es war immernoch dunkel. Ich plapperte vor mich hin, weil mein Kopf noch nicht ganz mitgekommen war. Einerseits konnte ich nicht glauben, dass da hinten im Auto ein Baby mit uns fuhr. Wenn ab und zu ein kleines Geräusch kam, erschraken wir beide fast. Andererseits hatte ich viel zu verarbeiten und schwor mir, mal wieder – aber noch mehr als sonst – keine weiteren Kinder mehr zu bekommen. Nie mehr. Nie wieder.

* Heute, an Tag 6, ist die Geburt schon wieder so weit weg.
Die Sonne scheint, das Baby schläft, die Nachwehen sind fast vorbei, das Stillen klappt wunderbar, Jari nimmt zu, der Milcheinschuss ist vorbei, die Hebamme ist begeistert von unserer Entwicklung und sagte ich das mit den Glückshormonen schon? Naja, und dieses „nie“ von „nie wieder Kinder“ ist schon nicht mehr ganz so groß und fett wie vor 5 Tagen…

* Der Wohnzimmertisch ist voll von Blumen und Geschenken. An jedem Tag kommt eine andere Freundin vorbei, die fertiges Mittag für uns bringt. Meine liebe Schwiegermutter holt Emilian und Liam täglich von Schule und Kita ab und bringt sie uns. Ich habe zur Zeit nicht viel mehr zu tun, als auf der Couch zu sitzen und zu stillen. Dort kann ich auch Hausaufgaben kontrollieren, vorlesen, UNO spielen und Filme gucken. Dorthin kommt die Hebamme einmal am Tag und dort landet Liam sofort nach der Kita. Er ist das Gegen-Magnet zu Jari. Wo Jari ist, ist Liam. Er hält ihn, streichelt und tröstet und „übersetzt“, was Jari so von sich gibt. „Der liebt mich, weil ich jeden Tag Hallo in den Bauch gesagt hab.“

* Emilian ist sehr liebevoll und vorsichtig, aber ein bißchen zurückhaltender. Er hat ein großes verliebtes Lächeln für Jari. Am Anfang der Woche hatten wir ein Gespräch mit Emilians Lehrerin zum Ende des ersten Halbjahres der ersten Klasse. Sie lobte ihn sehr und sagte, dass sie gern mehr Kinder wie ihn in der Klasse hätte. Er sei sehr gut und fleißig in allen Fächern, er sei bei allen beliebt, er könne Gehörtes gut wiedergeben und er habe ein außergewöhnlich großes Allgemeinwissen. Sie sagt, er würde in sich ruhen und wach und ausgeglichen sein. An jedem Tag kommt er fröhlich aus der Schule und erzählt von seinem Tag. Ich bin so stolz! Und ich ärgere mich nicht, dass er zur Zeit kein straffes Nachmittags-Programm hat. Er darf Kind sein und er ist Kind. Und morgen feiern wir das bestandene erste Halbjahr!

* Seit ein paar Tagen probieren wir ein neues Uhrzeit-System aus. Wir haben die kleine weiße Uhr von IKEA mit bunten Zetteln markiert, sodass die Minuten von 06:50 Uhr bis 07:30 Uhr eingeteilt sind in Anziehen, Spielen, Essen, Packen, Anziehen, Losgehen. Das funktioniert erstaunlich gut. Mein Mann ist konsequent und lässt Emilian wirklich allein die Zeit im Blick behalten – auch wenn dann eben einer der Bereiche zu kurz kommt oder ausgelassen werden muss. Emilian richtet sich bereits am Abend darauf ein, pünktlich und gut aufzustehen und er macht das so gut. Ich freue mich für ihn, dass es bald heller und irgendwann auch wärmer wird. Er wünscht sich so, dass ich ihn bald wieder bringe. Und ich freue mich auch darauf.

* Heute werden wir zum Kinderarzt gehen und die U2 machen lassen. Ich habe seit Ewigkeiten keinen eigenen Kinderwagen mehr geschoben und war überhaupt auch lange nicht an der frischen Luft – ich bin gespannt!

* Ab und zu überfällt mich eine Müdigkeit, die ich nicht mehr kenne. Ich habe lange, lange durchgeschlafen und selbst in der Schwangerschaft konnte ich viel ausruhen und schlafen. Aber jetzt schlafe ich natürlich nicht durch. Überhaupt nicht. Ich kann mich noch nicht wieder ganz so wie vorher bewegen und ich trinke kaum Kaffee. Und dann gähne ich und muss mich hinlegen, ich schlafe so tief ein, dass ich nicht mehr weiß, wo und wer ich bin… Ich bin so dankbar, dass der Frühling mit Sonne und Wärme und Licht und frischer Luft bevorsteht. Denn eines Tages werde ich nicht mehr ausschlafen können. Ich werde Jari irgendwie pünktlich satt und fertig in den Wagen legen müssen, um morgens oder mittags meine Runde zu drehen. Ich werde nicht immer auf der Couch chillen können.
Bis dahin aber genieße ich und lasse mich verwöhnen.

* Mit meinen Fotos und Berichten habe ich in den letzten Tagen den Hormonhaushalt sämtlicher Mütter-Freundinnen durcheinander gebracht und den einen oder anderen Kinderwunsch wieder wachgerüttelt. Ich kann das gut verstehen. Wir sind aber auch so leicht durcheinanderzubringen… „Hatte ich gesagt, ich möchte keine Kinder mehr? – Niemals habe ich sowas gesagt!“
Jari ist mit seinen 50 cm und 3kg ein kleines zartes Wesen, aber er wird tatsächlich schon größer!
Vor ein paar Tagen habe ich hier geschrieben, dass ich nicht so viel „Früher war alles besser.“ und „Später wird alles besser.“ denken will. Aber haaach, warum kann er nicht einfach so klein und zart bleiben?
Meine Schwägerin hat mich besucht. Ihr Baby kam am 17. Dezember. Der Unterschied von den paar Wochen ist schon deutlich zu sehen.

* Wenn Jari immer klein und zart bleiben würde, würden die Brüder sich schnell langweilen. Sie würden nicht mit ihm lachen und spielen können. Er würde immer meine Nähe brauchen und ich würde wahrscheinlich nie mehr ordentlich schlafen können. Es ist schon alles gut, so wie es ist. Und das lernen meine Hormone auch irgendwann.

* Weil er so schnell wächst, kann ich euch ruhig ein paar Babyfotos zeigen. Er sieht ja sowieso schon bald wieder ganz anders aus…

 

* Am Montag war schulfrei und die beiden Jungs durften das Wochenende bei meinen Eltern verbringen. Mama und Papa und Jari hatten die ersten drei Tage ganz für sich.
Morgen ist der letzte Schultag vor den Winterferien und ich freue mich auf eine ruhige Familienwoche.

Comments

  1. nina says:

    Liebe Marit,

    ganz herzliche Glueckwuensche und alles alles Liebe fuer euch. Wie schoen dass Jari hier ist. Und wie schoen zu lesen dass du/ihr so viele Gluecksmomente erlebt 🙂

    Geniesst die Zeit und lasst es euch gut gehen. Wir schicken euch viele warme Sonnenstrahlen aus Kalifornien und denken fest an euch!

    Alles Liebe,
    Nina und Familie

  2. Michaela says:

    Hallo Marit,
    ich war schon gespannt auf Deinen ersten Eindtrag nach der Geburt und -wow- du stellst ja echt Rekorde im Kinder-schnell-kriegen auf.
    Genieße das ‚Umsorgt-werden‘ werden. Viel zu schnell vergisst man, dass man im Wochenbett ist und der Körper die Ruhe braucht.
    Wenn ich den kleinen Schnurzel so sehe, muss ich an meine Jungs in dem Alter denken und bin gleichzeitig froh, dass ich gerade nicht so einen kleinen Goldschatz versorgen muss. Ich wünsche Dir viel Kraft, gute Erholung und weiterhin viele Glückshormone!

  3. Christin says:

    Liebe Marit,

    ich freue mich so mit euch! Und glaub mir, dieser Bericht ist nicht verwirrend oder sonst was: er spricht Bände aus den tiefsten des Herzens einer stolzen und dankbaren Mutter! Einfach toll zu lesen!
    Schön, dass alles so gut geklappt hat und ihr einen gesunden Jari nun in den Händen halten dürft! Welche ein Geschenk des Himmels!
    Und ich finde es einfach genial dass du gerade den „Chillmodus“ so genießen kannst! Toll, dass du so umsorgt wirst! Einfach Klasse!
    Nun finde gut und schnell wieder in den Babyalltag zurück. Aber ich bin mir sicher, dass geht alles selbstverständlicher als man immer denkt. Und plötzlich ist Jari ein Kindikind 🙂 Hach …
    Ich drück dich ganz lieb und wünsche dir/euch weiterhin alles Liebe und Gute und Gottes reichen Segen.

    Liebe Grüße,
    Christin

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