Das Foto-Shooting: Familienreportage

So!
Für euch lange genug angekündigt und für uns eine ganz wertvolle Erinnerung:
Heute geht es um ein besonderes Foto-Shooting.

Anfang Mai bekam ich nämlich eine Email.
Klaus Heymach stellte sich als Fotograf und Papa aus Berlin-Kreuzberg vor und schrieb, dass er gern Familien fotografieren würde.
Und zwar nicht verkrampft und gestellt, in einer Reihe mit verzerrtem Lächeln und weinenden Kindern –  sondern als Reportage: „Vom Zähne putzen am Morgen übers gemeinsame Kochen bis hin zum Vorlesen im Bett.“

Ich liebe Familienfotos von uns!
Und ich hatte sofort die Erinnerung von kalifornischen Stränden im Kopf, an denen Fotografen hocken und zu denen Familien mit sämtlichen Kleider-Kollektionen (natürlich farblich exakt aufeinander abgestimmt) pilgern, um die alljährlichen Familienfotos zu schießen.
Dazu gehören genervte Väter, extrem aufgeregte Mütter und schreiende, popelnde, gähnende Kinder.

Wir haben auch so ein Strand-Shooting gemacht.
Wir haben auch unsere Kleidung aufeinander abgestimmt.
Wir waren auch aufgeregt und haben unsere Söhne angefleht, „nur noch einmal bitte, bitte, bitte in die Kamera zu lächeln“.
Und die Fotos hängen im Flur und sind eine schöne Erinnerung.
Aber ich denke, bei hunderten Familien hängen eben diese schicki-micki-glitzer-Fotos im Flur. Gestellt und ein bißchen nicht ganz echt.

Ich las die Email von Klaus mehrmals, besprach das mit meinem Mann und antwortete dem Fotograf, dass wir interessiert seien.

Etwas später telefonierten wir kurz.
Er erzählte von dieser neuen Mode, der „Familien-Reportage“, die vielleicht schon von Hochzeitstagen bekannt ist. Der Fotograf begleitet das Paar oder die Familie eben mehrere Stunden und fotografiert und fotografiert. Es entstehen Aufnahmen von kleinen und großen Momenten. Von Momenten, die nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen und an die sich später vielleicht niemand erinnert.

Wir verabredeten uns für Samstag, den 20. Mai, um 9:00 Uhr. Der Tag war bis auf eine Einladung zum Kindergeburtstag für Emilian und Liam komplett frei, was wirklich nicht oft vorkommt.
Aber das war genau richtig.
Der Fotograf sagte, dass genau solche Kleinigkeiten, wie Hausaufgaben machen, ein Spiel spielen, Tisch decken… die Fotos wertvoll machen würden.

Auf seinem Blog schreibt er:
„Was gäbe ich heute dafür, in Fotos alltäglicher Rituale aus meiner Kindheit blättern zu können. Wie sah es bei uns am Frühstückstisch aus, als ich drei war? Welche Sonntagsrituale hatten wir in den 80er Jahren? Es gibt keinen Grund, Fotoalben nur nach dem Urlaub oder den Ferien anzulegen. Der ganz normale Alltag ist es, der es verdient, festgehalten zu werden.“

Als der Samstag näher kam, erzählte ich den Jungs von unserem Plan. Ich versuchte natürlich, am Abend vorher aufzuräumen… So, wie man eben mit drei kleinen Söhnen aufräumen kann. Ich wuselte, so gut es ging – was für die Fotos später völlig unwichtig war, wie ihr nachher sehen werdet.

Mama und Papa waren angezogen und äh, ein bißchen zurecht gemacht, die Kinder lagen noch in ihren Betten, als es am Morgen an der Tür klingelte.
Wir begrüßten Klaus, baten ihn herein und er erzählte kurz von der abenteuerlichen Reise am Samstag Morgen durch Berlin. Ohne viel Aufregung schnappte er sich die Kamera und ließ sich den Weg ins Kinderzimmer zeigen.

Wir hörten es plappern und gackern.
„Guck mal hier, meine Bierdeckel-Sammlung!“
„Kannst du mal ein Foto machen, wie ich vom Hochbett springe?“ – Ganz zutraulich und interessiert begegneten die Jungs dem Fotograf und nahmen ihn sofort mit in ihr Reich. Wir fingen an, unser regelmäßiges Pancake-Frühstück vorzubereiten und auf der Terrasse den Tisch zu decken.

Klaus war immer da und fotografierte – aber weder aufdringlich noch störend. Im Gegenteil, er war fast unsichtbar.
Mal nah bei uns, mal von hinten im Garten oder durchs Fenster.
Er frühstückte mit uns uns wir redeten über ihn und uns – und immer wieder nahm er die Kamera vor die Nase, aber das merkten wir fast gar nicht. Auch der aufgeregte Hype der Kinder legte sich irgendwann und es wurde ganz natürlich.

Ich dachte anfangs darüber nach, zu erklären, warum ich was tue. Natürlich muss ich reden und erklären. Vielleicht lag es daran, dass ich noch sehr unsicher und angreifbar war, was das Thema Stillen/Fläschchen anging.
Aber natürlich war das nicht notwendig.
Natürlich fragte er nicht:
„Hää? Stillst du etwa nicht?“
„Warum betet ihr vor dem Essen?“
„Macht ihr das immer so mit euren Kindern?“

Es war so angenehm, so entspannt und natürlich. Wir waren eigentlich ganz unter uns.
Und genau deswegen sind die Fotos so wunderschön und besonders und eine ganz wichtige Erinnerung für uns.

In dieser wuseligen Zeit.. neu mit drei Söhnen, mit Babynahrungs-Stress, mit Kita- und Schulkind, mit einer riesigen to-do-Liste in Haus + Garten… da standen Fotos, die mehr als kleine Handyfotos sind, nicht gerade an erster Stelle.

Und jetzt haben wir aber genau von dieser aufregenden Zeit Familienfotos!
Und nicht irgendwelche Familienfotos!
Wir haben Schätze, die ein Leben lang halten.

… Liam beißt verträumt in ein Stück Bacon.
… die lachenden Augen der Quatsch-Brüder.
… Jari neben uns, aber immer mittendrin.
… ein Geschwisterstreit.
… die verrückte Kleiderwahl der Jungs.
… Emilian muss aufs Klo, kann aber sein Spiel nicht unterbrechen.
… Liam spielt am Handy.
… ein unaufgeräumtes Kinderzimmer.
… unentspannte Gesichtszüge.
… Kinder, die auf dem Geburtstag durchdrehen.
… Fußball spielen mit Papa.
… Schaukeln mit Mama.

Kein einziges Bild ist gestellt.
Der Fotograf sagte nicht ein einziges Mal „Mach das nochmal!“ oder „Stell dich mal so hin.“
Ausdauernd „verfolgte“ er uns den ganzen Tag.
Zuhause, auf einem neuen Spielplatz, im Auto und beim Kindergeburtstag.

Und nicht mal zwei Wochen später kam die Email: Eure Fotos sind fertig! Ich schaute kurz rein, quietschte vor Glück und wartete dann tapfer, bis wir am Abend zu fünft am großen Bildschirm die Fotos ansahen.
Die Fotos sind nachbearbeitet, aber sehr echt.
So echt, dass ich mir an meinem after-baby-Body eigentlich schon so ein bißchen Photoshop gewünscht hätte, lieber Klaus! 😉

Aber das alles ist unsere Familie am 20. Mai 2017.

Klaus war ungefähr 12 Stunden bei uns. Wir haben aus meiner Sicht einen stink-normalen Tag zusammen verbracht –  aber die Fotos zeigen tausend wertvolle Kleinigkeiten. Diese tausend wertvollen Kleinigkeiten werde ich in einem Fotobuch für uns sammeln.

Ein paar Fotos kann ich euch zeigen! Ich freue mich, dass ihr sie euch ansehen könnt und den Tag mit uns erleben könnt.

Seht euch auch bitte den Blog von Klaus Heymach an.
Lest von seinem interessanten Lebenslauf, von seinen Gedanken und schaut euch seine Reportagen von anderen Familien an.

Und wenn ihr das ausprobieren möchtet, wenn ihr ein ganz besonderes und doch normales Geschenk sucht, wenn eure Familie bereit für eine verrückte, neue Idee ist, wenn ihr für eure Kinder und Enkel den Alltag einer Familie im Jahr 2017 festhalten möchtet – dann meldet euch bei Klaus Heymach!

Für Fragen und Erfahrungsberichte stehe ich euch jederzeit gern zur Verfügung!

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