Corona 2020 – Woche 3

März 2020

Ich habe beschlossen, Tagebuch zu schreiben.
Jeden Tag.
Weil so eine besondere Zeit festgehalten werden soll, weil ich ein Ziel haben möchte und weil ich ja vielleicht auch Inspiration und gute Laune abgeben kann.

Donnerstag, 26. März 2020

Es ist doch wahr: Sonne verbessert meine Laune!
Wenn die Sonne scheint und wir in den Garten können, geht es uns besser. Wir machen die Terrasse schön und verbringen viel Zeit draußen. Ich harke im Vorgarten und habe in diesen Tagen einfach unendlich viel Zeit für den Garten. Wir überlegen, ob wir nochmal Mühe und Geld für den Rasen geben – oder warten, bis die Jungs weniger Fußball spielen und der Rasen weniger leidet. Die Schulaufgaben werden weniger und wir lassen uns entspannt auf den neuen Rhythmus ein. Durch das viele Zusammenhocken merken wir, dass wir viel mehr und vor allem immer zusammen essen. Das ist aber schön und wir finden die Zeiten fürs Zusammensein und für Ruhe.

Freitag, 27. März 2020

Freitag! Und gutes Wetter! Der Große beendet ein Kunstprojekt, der Mittlere schreibt fleißig Schreibschrift und übt Wörter mit ck und d oder t. Ich beende die Säuberungsarbeiten auf der Terrasse und endlich, endlich stellen wir nach dem langen Winter die Stühle und den Tisch wieder auf die Terrasse. Ich bepflanze kleine Blumenkästen, aber für die Nacht stelle ich sie noch ins Haus. Die Schaukel wird angehängt, die Hasen sitzen im Garten. Die Kinder fahren oft und lange mit verschiedenen Nachbarskinder mit den Rollern auf der Straße. Ich backe leckere Amerikaner von Frau Frische Brise, die Kinder verzieren und noch warm essen wir das Gebäck. Zwei Bleche sind sofort weg und reichen auch für die Nachbarskinder. Am Abend habe ich wieder ein Online-Gespräch mit meinen Freundinnen.

Samstag, 28. März 2020

Samstag wird ausgeschlafen und es gibt traditionell Pancakes. Mit Bacon, Blaubeeren, Schlagsahne, Ahornsirup und Bananen. Die Sonne scheint. Die Fenster sind sauber: Wow! Eigentlich wollte mein Mann mit dem Mittleren wandern, aber mein Mann hat für den Online-Gottesdienst jede Menge vorzubereiten und so gammeln wir erst wieder in Haus und Garten rum. Die Kinder haben WindowColour-Farben (Werbelink) zum Geburtstag bekommen (Kommt, Kinder der 90er.. wer erinnert sich??) und sie probieren sich an ersten Bildern. Wir decken den Tisch draußen und essen das Mittag zum ersten Mal im Garten. Der Große hat das sehr coole Fotobuch „Foto Your Life“ (Werbelink) von einer Instagramerin zum Geburtstag bekommen und wir machen ein Foto-Shooting im Garten. Ist das cool. Ich backe nochmal die Amerikaner und dazu knusprige Cantuccinis. Beide Sorten werden den Abend nicht erleben. Wir machen einen Spaziergang und bringen Freunden und der Omi ein bißchen Essen vorbei. Am Abend holen wir die Wäsche und die Pflanzen nochmal ins Wohnzimmer, morgen soll es regnen und wieder kalt werden. Mit den Kindern schauen wir ein paar Folgen vom „Checker Tobi„. Das gefällt uns allen.

Sonntag, 29. März 2020

Heute war ein komischer Tag. Kalt und gammelig. Es gibt ein entspanntes Frühstück, danach schalten wir uns per Handy zur Musik, die mein Mann in der Kirche abspielt. Ungefähr 30 Leute sind live an ihren Geräten dabei, das ist schön. Wir hören Musik und tauschen uns kurz aus, wie es uns geht. Danach klicken wir zur Predigt auf YouTube, die unser Pastor gestern schon aufgenommen hat. Wir malen und basteln, spielen mit den Geburtstagsgeschenken und immer wieder sind die Kinder kurz im Garten. Es regnet, schneit und hagelt abwechselnd mit Sonnenschein. Perfektes April-Wetter! Die Kinder sammeln so viel Schnee. Verrückt. Den ganzen Tag über verfolgen wir auf Instagram das „Wir bleiben zuhause“-Festival. Das ist so cool, verschiedene Sänger in ihren Wohnzimmer zu sehen und singen zu hören. Eine ganz besondere Idee für eine besondere Zeit. Nico Santos und Paddy Kelly waren meine Lieblinge! Der Mann verpasst dem Mittleren einen coolen neuen Haarschnitt. Zum Abendessen gibt es selbstgemachte Pizza. Das vor-dem-Bildschirm-hocken und dazu dieses Wetter macht, dass wir am Ende des Tages einfach nur müde, genervt und schlapp sind. Theoretisch beginnt morgen die letzte Schulwoche vor den Ferien… wir werden sehen.

Montag, 30. März 2020

Wir starten entspannt in den Montag. Ich genieße es so, dass kein Wecker um 6:15 Uhr klingelt. Nach zwei Wochen Pause vom Intervall-Fasten starte ich heute wieder und frühstücke erst um 12 Uhr. Wir Eltern haben beide um 10 Uhr einen Telefontermin mit der Arbeit, also starten die Kinder mit neuen Sportstunden von Alba Berlin auf YouTube. Danach setzen sie sich an ihre Schulaufgaben, werden aber bald von ordentlichem Schnee abgelenkt. So viel hatten wir im ganzen Winter nicht! Die Flocken werden immer größer und die drei Jungs sind schnell angezogen und im Garten. Es ist fast April.. aber egal. Zum Mittag gibt es Nudelsalat- und Pizza-Reste vom Wochenende. Am Nachmittag gehen wir kurz raus, es ist so kalt! Wir sehen im Haus in der Nebenstraße den Kindergarten-Freund des Kleinsten am Esstisch sitzen und winken so lange, bis er uns sieht. Er strahlt übers ganze Gesicht und unsere beiden 3jährigen winken sich fröhlich. Die Familie öffnet das Fenster und wir reden kurz. Zuhause geht der Mittlere in die Badewanne und später übt der Mann (Gitarre) mit dem Großen (Trompete) und dem Mittleren (Bass) ein Geburtstagslied, ich filme es für Freunde. Wir lesen „Greg’s Tagebuch“ vor und nach einem ruhigen Abendessen geht’s für die Kinder ins Bett.

Dienstag, 31. März 2020

Der letzte Tag vom März!
Viele Grüße an meinen Cousin, der heute 30 wird!
Was war das für ein absolut verrückter Monat. In diesem Eintrag hier von Anfang März hatte ich ja keine Ahnung!
Wir arbeiten die letzten Schul-Aufgaben ab, theoretisch sind es noch 4 Schultage bis zu den Osterferien. Aber die Ferien werden sich von unserem Alltag nicht groß unterscheiden und ich habe noch viele Rätsel und Aufgaben von den Lehrern im Vorrat.
Freunde bringen alte Spielzeugautos vorbei und in der „großen Pause“ dürfen meine Kinder sie anschauen und spielen. Der Mann ist die meiste Zeit in seinem Büro oder in der Kirche und nimmt Musik für Sonntag auf. Am Abend schauen wir zusammen den neuen Film „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, einfach so, an einem Dienstag.

Mittwoch, 01. April 2020

Der Tag dümpelt vor sich hin. Weder gibt es große Aprilscherze, noch andere Aufregungen. Eher staunen wir, dass schon April ist. Der Mittlere sitzt an Matheaufgaben, der Große am Deutsch-Heft.
Wir bringen dem Nachbarn hinter uns Post, die versehentlich bei uns gelandet ist. Dabei gehen wir eine Runde um den Block.
Die Kinder spielen im Garten, fangen erste Fliegen und Käfer und lassen sie wieder frei. So eine freie Kindheit im Frühling ist das. Kein Stress, kaum Termine.. einfach spielen, lernen, essen schlafen.
Später geht der Mann für Aufnahmen in die Kirche und nimmt die beiden Großen mit. Ich skype mit einer Freundin und arbeite an einem Blogeintrag weiter. Der Kleine hüpft um mich herum.

Donnerstag, 02. April 2020

Ich treffe mich schon vor 9:00 Uhr mit einer Kollegin (mit Abstand!) im Kindergarten, um aufzuräumen. Die kurze Fahrt auf dem Fahrrad und das kurze Reden tut mir so gut. Als ich nachhause komme, sitzt der Mann mit dem Kleinen am Frühstückstisch, die beiden Großen machen Schule. Der Mann hat verschiedene Telefongespräche. In der Mittagspause dürfen die Kinder einen Film von „Greg’s Tagebuch“ schauen, danach gehen wir alle raus. Ich telefoniere als Elternvertreterin kurz mit der Klassenlehrerin des Großen. Eine Waschmaschine läuft, ich gehe in den Garten, um aufzuräumen und den Hasenstall sauber zu machen. In der Sonne ist es echt warm. Am Nachmittag hat der Große einen Skype-Termin mit Freunden. Direkt danach nimmt der Mittlere an einem Online-Sportkurs teil. Weil es so lange hell ist, verschätzen wir uns ab und zu mit der Uhrzeit. Aber es stört ja irgendwie nicht.
Der Mann geht duschen, danach hat er ein Telefongespräch. Ich bringe die Kinder ins Bett und gehe auch duschen.

Freitag, 03. April 2020

Freitag! Osterferien!
Ist doch egal, oder?
Die Kinder erledigen wirklich ihre letzten Arbeiten. Immer mehr Lehrer kontaktieren uns und erkundigen sich nach uns, das finde ich wirklich schön. Um 12:00 Uhr habe ich einen Skype-Termin mit meinen Kollegen. Um 13:00 Uhr bin ich zum Plasma spenden verabredet. An meinen Geburtstag morgen verschwende ich kaum einen Gedanken… hätte, hätte, Fahrradkette. Mit dem Fahrrad fahre ich zum Blutspendezentrum und zurück. Wir essen Wraps zum Mittag, ich telefoniere, backe mir einen Kuchen und räume das Haus auf für morgen… ich hab ja schließlich Geburtstag und möchte mich nicht über sandige Böden ärgern.

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