Das Jahr 2014 ist vorbei.
Es war ein gutes Jahr für uns! Ein besonderes. Es gab normale Tage, viele Höhen und … einen Umzug auf einen anderen Kontinent..
Ein Rückblick
Januar
Nach einer sehr schönen Silvester-Feier mit Freunden fing das Jahr 2014 an. Trotz vielen ruhigen Tagen schoben sich immer mehr Gedanken an Kalifornien in meinen Kopf. Die Kinder waren ziemlich krank, was mir oft die Nerven raubte. Sie husteten und spuckten und fieberten viel. Nach nur 5 Monaten in der Kita kündigte ich den Vertrag von Emilian.
Wir als Familie waren oft draussen, um Geocaches zu suchen, Liam lernte Schnee unter seinen kleinen Füßen kennen, wir feierten einen runden Geburtstag von Oma und ich kaufte mir ein Dirndl für eine Motto-Party bei guten Freunden.
Neben ersten Wörten wie „Mama“ und „Papa“ überraschte uns Liam auch mit vielen gesummten Liedern.
Auf meinem Blog fing ich an, am Anfang eines Monats einen „Hallo neuer Monat“-Artikel zu schreiben.
Februar
Mit einer großen Überraschungsparty wurde der 30. Geburtstag meines Lieblingsmannes gefeiert. Ich bereitete die Wohnung vor, lud seine Freunde ein und verschwand mit den Kindern, bevor er von der Arbeit nachhause kam.
Er war sehr überrascht!
Einen wunderschönen Nachmittag verbrachte ich mit den Kindern und meinem Papa auf den Havelwiesen im Norden über Berlin. Die Kinder waren zum ersten Mal umgeben von Eis und Schnee und liebten es. Sie waren wieder oft krank und nahmen Medizin. Ob der bevorstehenden Reise bereitete mir das einige Sorgen.
In unserer Kirche bekamen wir Besuch von Freunden aus Kalifornien. Noch waren wir der Meinung, dass unser Abenteuer im April beginnen würde… Diese neuen Bekanntschaften machten unseren Auslandsaufenthalt plötzlich real und die Vorfreude stieg. Während eines Treffens mit ihnen stolperte Emilian gegen einen Stuhl und hatte eine kleine Platzwunde an der Stirn. Den Besuch in der Rettungsstelle und die Tage danach hat er sehr gut verkraftet.
Ein neues Wort von Liam war „Kakao“… und seitdem sagt er es mehrmals täglich.
Ein Fotograf besuchte uns zuhause und das Foto + ein Text von mir wurde in der Zeitschrift „Nido“ veröffentlicht.
März
Ganz spontan und völlig unerwartet nahmen meine Eltern die Kinder für ein Wochenende mit an die Ostsee. Nach einer kurzen Schock-Starre konnte ich die Zeit aber sehr genießen. Zusammen kauften wir Eltern Geburtstagsgeschenke für die Jungs, gingen aus, sahen Filme in der Lautstärke, die wir lieben und besuchten Freunde.
Ich war oft mit den Kindern im Zoo, sie waren nur noch selten krank und Emilian feierte zum ersten Mal Fasching.
Er war als „Rabe Socke“ verkleidet.
Ein ganz besonderer Höhepunkt war ein Wellness-Wochenende mit meinen Schwestern im Spreewald!
Wir feierten den 2. Geburtstag von Liam und den 4. Geburtstag von Emilian.
Mein Mann hörte auf, im Büro zu arbeiten und war offiziell „arbeitslos“. Wir erfuhren, dass wir nicht im April, sondern erst Ende Mai fliegen würden.
April
Die Tage ohne einen Papa, der zur Arbeit geht, waren für uns alle neu und fremd und schön. Wir hatten viel Zeit zusammen. Zu viert grillten wir im Garten an.
Ich habe meinen 29. Geburtstag im Britzer Garten gefeiert, ausserdem überraschte mich mein Mann mit einem „Floating-Date“. Ich war zum ersten Mal im Café meiner Back-Heldin Cynthia Barcomi. Mit meinen Eltern und Großeltern sah ich den Film „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und veschwand“ im Kino. Wir haben sehr gelacht.
Vom Frauenarzt bekam ich zum ersten Mal Physiotherapie verschrieben und ich genoß alle diese „Mama-Zeiten“, die mein Mann mir ermöglichte.
Ostern feierten wir groß und mit allen Familien. Die ersten Abschiede standen an…
Mit großer Freude hörten wir von meinem Bruder und seiner Frau, dass sie in unser Abwesenheit in unserer Haus ziehen würden.
Mai
Der letzte Monat in Deutschland. Ich fing an, die Tage zu zählen, Kleiderschränke auszumisten, Koffer bereitzustellen, mich von Freunden zu verabschieden. Emilians Kita-Gruppe besuchte uns im Garten und verabschiedete sich von ihm. Nach 2 Jahren und vielen guten Diensten gab ich unseren roten Doppelwagen wieder ab. Und wieder einmal überraschten wir meine Mama zum Muttertag. Es gab Erdbeer-Torte, eine Bootsfahrt und einen ordentlichen Regen.
Liam lernte das Wort „Babypopo“.
Im Britzer Garten feierten wir bei schönstem Wetter mit 50 Freunden eine schöne Abschiedsfeier. Wir bekamen viele Gebete, Karten, gute Wünsche und Grüße.
Am letzten Abend saßen wir mit Freunden im leeren, aufgeräumten Haus und konnten nicht glauben, dass es so weit war…
Am 28. Mai fuhren wir in aller Frühe und bei Regen zum Flughafen. Meine Schwester, meine Großeltern und unser Pastor kamen zum Abschied. Wie im Nebel gaben wir unsere Koffer ab und stiegen ins Flugzeug.
Nach einer guten Reise kamen wir in North Carolina an und feierten die Hochzeit meines Schwagers. Es tat gut, in den ersten Tagen in Amerika noch von deutschen Freunden umgeben zu sein.
Juni
Wir feierten unseren 7. Hochzeitstag.
Die Tage in North Carolina verbrachten wir mit Freunden. Wir sahen den Atlantik!
Am 9. Juni stiegen wir wieder ins Flugzeug und landeten in Kalifornien. Auf den ersten Blick verliebten wir uns in dieses Land. Für zwei Wochen wohnten wir in Corona del Mar, doch Mitte Juni zogen wir endlich nach Irvine in unser Apartment. Wir räumten endlich, endlich die Koffer leer. Wie im Taumel staunten wir über unser neues Leben. Meine Schwiegereltern, die uns bis Kalifornien begleiteten, reisten ab und wir waren allein. Wir lernten die Kirche kennen, die jetzt nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken ist. Genauso wie Laguna Beach, neue Freunde und der „Pancake-Samstag“. Amerika hat unser Leben verändert. Wir genoßen die Sonne, die Strände, Frozen-Yogurt, die Palmen… Ich begann mit Shred. Wir schwammen im Pazifik. Auf dem Blog begann ich mit den „Szenen aus unserem Alltag“.
Juli
Unser Leben fühlte sich traumhaft an. Wir saßen oft am Pool, wir wurden braun, wir lernten unsere Umgebung und ein paar Freunde besser kennen. Die Sommerbibelschule zog uns in ihren Bann und tapfer freundeten sich die Jungs mit der Kinderbetreuung an. Emilian lernte erste Wörter in englisch. In den Mittagspausen fing ich an, ihm erste Buchstaben beizubringen. Sein Können und Ehrgeiz faszinierte mich!
Etwas einsam verfolgten wir die Fußball-Weltmeisterschaft und vermissten Berlin am 13. Juli sehr. Laguna Beach wurde mein Lieblings-Strand. Ich entdeckte Essie. Wir begrüßten unsere ersten Gäste aus Deutschland und konnten uns mit ihnen über Kalifornien freuen.
August
Wir fuhren zum ersten Mal in den Süden, nach San Diego. Das schöne Wetter tat uns an jedem Tag gut. Nach langen, langen Überlegungen und unruhigen Nächten entschied ich mich, meinen Bruder zur Hochzeit zu überraschen. Ich verbrachte zwei Tage im Flugzeug und zwei Tage mit der Familie in Stuttgart. Keine Sekunde dieser verrückten Reise habe ich bereut! Auch meine drei Männer konnten ihre Zeit sehr genießen.
Ich meldete mich für MOPS an, ohne richtig zu wissen, was es ist.
Mein Mann ging regelmäßig arbeiten und ich begann, an manchen Tagen, unser Haus und den Garten zu vermissen.
September
Für meinen Mann und mich begann der Rooted-Kurs, für mich außerdem MOPS. Ich lernte viele Frauen kennen, lernte die Grenzen meiner Sprache kennen, tauchte mehr und mehr in das Leben in Orange County ein. MOPS hat mir sehr gut getan. Für die Kinder begann damit die Kinderbetreuung und es folgten schwere Zeiten für Liam.
Wir sind jetzt sehr stolz auf ihn.
Wir fanden eine Schwarzbrot-Backmischung bei IKEA und genoßen den vertrauten Geschmack. Meine Schwester kam zu Besuch und die drei Wochen vergingen wie im Flug. Wir hatten viel, viel Sonne. Ungefähr am heißesten Tag fuhren wir nach Las Vegas. Es war einfach nur schön, Schwester und Tante bei allem dabei zu haben. Die Kinder sahen mehr Filme in englisch und wurden vertrauter mit der Sprache.
Oktober
Mit einer nächsten lieben Freundin aus Berlin waren wir in Disneyland und ließen uns gern verzaubern. Weiter genoßen wir viel Sonne, viel Pool und Meer und der Herbst fehlte uns kein bißchen. Wir skypten regelmäßig mit Familie und Freunden. Amerika wurde orange und viele Kürbisse stimmten auf Halloween ein. Letztendlich war dieses Fest weniger wild, als befürchtet. Mit mehr Besuchern aus Deutschland freuten wir uns mehr über Schokolade, Haribo und kleine Briefchen. Mein Mann verbrachte mit seinen Kollegen ein schönes Wochenende in Mexiko. Liam entschied sich allein, zur Kinderbetreuung zu gehen. Und seitdem ging er! Die Gottesdienstreihe „Love where you live“ regte viele neue Gedanken in unseren Köpfen an. Wir feierten „Halbzeit“.
November
Dank einer tollen Freundin, die fast im ganzen November bei uns wohnte, konnten wir Eltern oft ausgehen. Mit meinen MOPS-Mamas erlebte ich ein Eishockey-Spiel in der VIP-Lounge. MOPS und Rooted gehörten fest zum Wochenplan und die Kinder brachten viele Basteleien, Lieder und neue Wörter aus der Kinderbetreuung mit. Am 9. November dachten wir viel an Berlin. Wir erlebten den Trubel und die Wichtigkeit von Thanksgiving und ich merkte mir Ideen für unsere Familie. Dankbarkeit wurde mehr und mehr zu meinem persönlichen Thema. Mit Freunden versuchten wir, Laternen zu basteln und feierten dann eine amerika-isierte Version. Wir luden mehr Familien ein und lernten tolle Menschen kennen. Mit vielen Aktionen startete die Gottesdienst-Reihe „Celebrate Differently“ zur Vorbereitung auf Weihnachten.
Liams Sprachwortschatz explodierte. Emilian überraschte uns mit ersten Gemälden oder Schreib-Übungen.
Dezember
In letzter Sekunde bekamen wir einen Adventskalender für die Kinder. Der erste Advent überraschte mich, doch im Laufe der ersten Woche schaffte ich es doch, vier Kerzen auf den Ess-Tisch zu stellen. Es wurde langsam kühler. Die fehlende Stimmung machte es mir besonders schwer, mich weihnachtlich zu fühlen. Der Besuch von meiner Mama und meiner Freundin lenkte aber wunderbar ab. Zusammen genoßen wir wunderbare Tage mit Sonne, mit Strand, mit Whale Watching und Familienzeiten.
Wir sahen den Joshua Tree Nationalpark. Wir bestaunten verrückte weihnachtliche Lichter-Shows. Ich kaufte tolle Düfte bei Victorias Secret. MOPS und Rooted wurden beendet und es wurde einsamer und langweiliger für uns. Liam lernte plötzlich, sich allein an- und auszuziehen. Er lernte noch mehr Wörter. Nach vielen kleinen Versuchen und langen Ankündigungen lernte Liam plötzlich, ohne Nuckel einzuschlafen. Erst hatten wir den Nuckel verloren – und dann sagten wir ihm einfach nicht, dass wir ihn wiedergefunden hatten. Er jammerte viel weniger, als wir befürchtet hatten. Und am ersten Morgen ohne Nuckel begrüßte er uns mit den Worten: „Liam jetzt groß!“ Unsere Aufenthalts-Erlaubnis wurde verlängert und wir buchten einen Rückflug.
Zu viert und etwas entwurzelt feierten wir ein sehr ruhiges Weihnachten. Mehr als sonst vermisste ich meine Familie. Die Kinder packten aufgeregt und glücklich am Morgen des 25. Dezembers ihre Geschenke aus. Wir Großen schenkten uns Konzertkarten für Pentatonix. Freude!!
Die Urlaubstage des Mannes verbrachten wir halb gelangweilt/halb entspannt in unserer Wohnung. Es wurde noch kälter. Am 29. Dezember zogen mein Schwager und seine Frau bei uns ein.
Unser Besuch ist gerade für vier Tage in Las Vegas. Silvester wird in Amerika wenig oder gar nicht gefeiert. Es ist sehr stürmisch draussen und wahrscheinlich werden mein Mann und ich zu zweit auf der Couch in das neue Jahr feiern, wenn in Deutschland schon 9:00 Uhr morgens ist. Komisch ist das alles. Jetzt fehlt mir Berlin am allermeisten!
Alle Erlebnisse mit vielen Fotos könnt ihr auf meinen Blog lesen.
Ich bin dankbar für ein aussergewöhnliches Jahr, dass viele schöne Erinnerungen in unsere Herzen geschrieben hat.
*** HAPPY NEW YEAR! *** HAPPY NEW YEAR! *** HAPPY NEW YEAR! ***