Sonne = gute Laune

Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich über die Sonne freue!
Ja, uns allen tut sie gut und wir haben sie vermisst. Und ich sitze jetzt im Garten, kann kaum den Text sehen, den ich schreibe und verbrenne mir die Finger fast auf der Tastatur…
Auf meinem Telefon stand eben tatsächlich: „Das iPhone muss abkühlen, bevor es benutzt werden kann!“

Die letzte Woche hat mich echt traurig gemacht. Ich habe normalerweise nichts gegen Regen, denn ich habe jetzt auch einen Garten, der sich darüber freut und wir haben Gummistiefel und Regenschirme… aber im Mai und Juni.. und an so vielen Tagen. Ein bißchen war ich erschrocken darüber, wie sehr das Wetter meine Laune beeinflusst – auch eben das schlechte Wetter. Man sagt, es gibt kein schlechtes Wetter – nur unpassende Kleidung.
Aber: Wenn es im Juni regnet, fühle ich mich um meine Sommertage betrogen! Die Woche endete mit dem 1. und 2. Juni. Vor sechs Jahren haben wir an diesem Wochenende geheiratet. Eine fehlende Idee und das Wetter waren Schuld daran, dass wir irgendwie gar nichts Besonderes unternahmen. Am Samstag hatten wir eine schöne Veranstaltung in der Kirche – da hat es mich nicht so gestört. Aber am Sonntag war gar nichts los! Wir waren in der Kirche, haben da mit Freunden Mittag gegessen und sind dann nachhause gefahren. Wir haben Emilian nicht zum Mittagschlaf hingelegt, weil wir eigentlich abends ausgehen wollten und er müde sein sollte. Liam schlief, mein Mann schlief… und ich habe mich soo gelangweilt. Der Regen hat mich so traurig gemacht.

Seit Oktober warte ich sozusagen auf den Frühling. Und dieser Winter war besonders dunkel – umso sehnlicher habe ich die Sonne erwartet. Und dann kam der März, der April, der Mai… haach, wie schwer mir das fiel. Und jetzt will ich aber Sonne! Ich brauche sie, um zu wissen, dass der Sommer da ist. Um ohne zu frieren auf der Terrasse sitzen zu können.
Um Oberteile anzuziehen, die ich wegen Schwangerschaften oder anderen kalten Sommern lange nicht anziehen konnte. Um mit den Kindern Eis zu essen. Um ein bißchen braun zu werden. Um Emilian ohne Windel laufen zu lassen und das trocken-werden zu beschleunigen. Um Grill-Partys feiern zu können, bei denen nicht nur der Grillmeister draussen steht und alle anderen drinnen sitzen, weil es regnet. Um Melonen essen zu können, deren Kerne man einfach spucken kann, weil man auf irgendeiner Wiese sitzt. Um die hellen Sommernächte draussen verbringen zu können – und nicht frustriert im Bett. Um Sommerschuhe tragen zu können. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt barfuß laufen konnte. Selbst im Haus trage ich Schuhe, denn ich bin ein Blasenentzüngungs-Kandidat… Heute bin ich ohne Schuhe und es fühlt sich guuut an!

Ich habe ein bißchen Angst davor, dass die Jahreszeiten mit dem Wetter, dass wir kennen und mit den Stichtagen am 21. März und 21. Juni verschwinden. Vielleicht würde es nicht so schwer sein, wenn die Sonne auch im Winter zu sehen wäre?! Ich brauche die Sonne.
Ich weiß, dass andere sie nicht brauchen.. oder nicht leiden können.. oder sogar aus gesundheitlichen Gründen dann nicht draussen sein können. Ich weiß, dass die Pflanzen Regen brauchen. Und ich weiß, dass diese Abkühlung dann gut tut.
Ich weiß auch, dass Helligkeit und Wärme gut tut und den Menschen ein anderes Gesicht gibt.
Ausserdem weiß ich, dass wir die Sommermonate im nächsten Jahr nicht in Deutschland verbringen werden… aber das ist eine andere Geschichte.

Ich glaube fast, dass die Sonne den Kindern auch gute Laune gibt und sie irgendwie aufmuntert. Oder: Emilian geht es besser, wenn auch wir bessere Laune haben. Bestimmt. Er hat in den letzten Tagen nämlich so viele coole Sprüche von sich gegeben. Wie gesagt, ich erkenne unsere Redensart. Aber manchmal frage ich mich, welches Kind da vor mir steht und spricht…

Er schaukelt im Stehen und macht allein Schnwung. Ich lobe ihn: „Du schaukelst aber toll!“
Er sagt: „Danke Mama!“

Wir essen Abendbrot. Während des Essens guckt Emilian in die Runde und fragt: Wer hat Frühstück… wer hat gedeckt?“
Papa sagt: „Ich.“
Emilian: „Danke, Papa!“

Ich bitte ihn, für die Gäste vier Gabeln zu holen.
Er ruft: „Ja Mama, das mache ich sehr gerne!“

Vor einigen Wochen fasste Emilian Papas Haare am Arm an und fragte: „Papa, was ist das?“
Und später zu mir: „Vielleicht kriegst du später auch sowas, wenn du mal groß bist…“
Dann entdeckte er vor zwei Tagen auch an seinem Arm kleine Härchen. Ganz entzückt zeigt er mir seinen Arm: „Guck Mama, ich habe da Haut. Haut von Papa! Ich zeig mal Papa meine Fusseln.“

Ich kaufe Schuhe zum Joggen und probiere  sie gleich am Abend aus. Kurz vorher sagt Emilian mit erhobenem Zeigefinger zu Papa: „Du kannst gleich vergessen, dass du nachher mit Mama zusammen joggen kannst!“

Wir erzählen, dass wir am Wochenende auf eine Hochzeit gehen und dass zwei Freundinnen auf die Jungs aufpassen und sie ins Bett bringen.
Emilian sagt voller Begeisterung: „JA! Und dann…. kacken wir in die Toilette!“

 

Heute werden wir die Uroma der Kinder besuchen und ihr zum 90. Geburtstag gratulieren.
Emilian wird zur Musikschule gehen und ich möchte zum Friseur.

Und was macht ihr?
Habt ihr schon bei madebysteen gestöbert?

 

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