31. Oktober 2022
Ich schreibe eine Danke-Liste. Jeden Tag versuche ich, ein paar Dinge zu finden, für die ich dankbar bin. Am Ende des Monats schreibe ich dann 30 Dinge auf, um mit Dankbarkeit und Freude auf den Monat zurückzuschauen.
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Und was soll ich sagen?
Der Oktober 2022 ist der erste Monat, in dem ich nicht ein einziges Wort aufgeschrieben habe… Das liegt erfreulicherweise nicht daran, dass es nichts zum Danken gab!
Im Gegenteil:
Dies sind die ersten Herbstmonate seit einer langen Zeit, in denen ich mich nicht schwermütig traurig, wehmütig und irgendwie schlapp fühle. Ich meine keine dunkel lange Trauerphase – aber der Abschied vom Sommer hat sich jedes Jahr doch sehr schwer angefühlt. Vor 2 Jahren waren diese Monate für mich sogar noch dunkler als sonst. Und auch der Lockdown und die ewige Quarantäne im Jahr 2021 haben uns einiges gekostet.
Aber in diesem Jahr ist das gar nicht so!
Und ich habe keine besonderen Vorkehrungen getroffen, ich habe nicht dafür gebetet oder mich vorbereitet… gut, das Wetter ist bis jetzt wunderbar und die Tage sind hell. Aber kalte Regentage hatten wir auch.
Es gibt eine einzige Sache, die sich geändert hat und ich kann mir vorstellen, dass meine Leichtigkeit etwas damit zu tun hat.
Seit Oktober treffen wir uns mit Freunden aus der Kirche an jedem Wochentag für eine Stunde online zum Beten. Um 5:30 Uhr!
Dieses Morgengebet war lange im Gespräch und ich habe gleichzeitig gehofft und gefürchtet, dass wir das wirklich tun. Denn ich hab auch von anderen gehört, wie sehr sich das Leben dadurch verändert, verbessert hat. Aber es ist immernoch 5:30 Uhr…
Und dann haben wir einfach angefangen. Bis jetzt hab ich es an jedem Tag geschafft, dabei zu sein. Der Schlaf fehlt mir nicht. Ich liebe die Zeit mit den Freunden am Morgen, wir sind immer so 20-30 Personen und wenn mein Leben sich dadurch zum Besseren wendet… warum sollte ich damit aufhören?
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Ich habe Grund zum Danken:
EINS
Anfang Oktober hatten wir Besuch von 8 Freunden aus Kenia. Das war aus vielen Gründen so schön! Das Wetter und die Zeit in Berlin haben wir sehr genossen.
ZWEI
Ich bin unglaublich dankbar für die vielen warmen, sonnigen, hellen, leuchtenden, bunten Oktober-Tage in diesem Jahr.
DREI
Ich bin dankbar für Kastanien, Eicheln, bunte Blätter, tiefe Sonnenuntergänge und wolkenlosen Himmel.
VIER
Ich bin jedes Jahr mehr dankbar, dass wir eine Einheit in Deutschland feiern. Es fühlt sich nicht immer so an, aber diese Freiheit ohne Mauern möchte ich wertschätzen! (Und neben uns haben wir so viele Freunde mit Ost-West-Beziehungen!)
FÜNF
Wir haben den Jüngsten für die 1. Klasse angemeldet! In der Schule trafen wir gleich bekannte Lehrerinnen und die Schulleiterin, die er kennt, dazu viele Freunde der Kinder. Das war gar keine aufregende Schulanmeldung in unbekanntes Terrain – das war wie nach Hause kommen und der Sohn kann es kaum abwarten.
SECHS
Ich bin dankbar für viele wertvolle Treffen mit Freundinnen, zu Geburtstagen, bei MOPS, draußen am Feuer, bei Spieleabenden oder zur Kleidertauschparty… es ist ein Schatz, in unserem Alter so viele enge Freundschaften zu haben.
SIEBEN
Viele Wälder und Seen liegen hier in der Nähe und ich bin dankbar für die Ausflüge, die wir zu Fuß, mit dem Rad oder Auto unternehmen, um immer wieder neue Ecken zu entdecken.
ACHT
Der Mittlere war für zwei Nächte bei Oma und Opa und ich freu mich, dass er es genießen kann, mal nicht das Mittelkind zu sein. Ich bin dankbar für die Zeit mit Familie.
NEUN
Seit 7 Monaten wohnt eine ukrainische Familie bei meinen Eltern. Wir haben in der Zeit so viel zusammen erlebt und gefeiert – jetzt steht ein erster Abschied bevor und ich bin so dankbar für meine Eltern, für die andere Familie und für die Freundschaft, die in der Zeit gewachsen ist.
ZEHN
Ich bin dankbar für unsere Ehe, die sich leicht und schön anfühlt. Wir gehen meist einig und innig durch alle Höhen und Tiefen, wir teilen Vision und Berufung, wir können das Hier und Jetzt genießen – und weil das nicht selbstverständlich ist, bin ich dankbar.
ELF
Ich bin dankbar für zwei Wochen Ferien und Urlaub!
ZWÖLF
Ich bin dankbar, dass wir alle gerade ausschlafen können (nach dem Morgengebet dann), dass wir Zeit für uns haben. Für die Gartenarbeit, für Lego, für Bücher und Hörspiele, für Ausflüge und Familienzeiten.
DREIZEHN
Zum ersten Mal seit wir in einem Haus wohnen, mache ich die Laub-Arbeiten nicht alleine – und es macht den Kindern sogar Spaß! Ich bin sehr dankbar für große Kinder!
VIERZEHN
Wir haben nach langen Monaten die Dreier-Reihe „Dark City“ (Werbelink) fertig durchgelesen. Ich hätte nicht gedacht, dass wir zu fünft so eine spannende, witzige, bewegende Buchreihe lesen – aber diese Bücher sind wirklich gut.
FÜNFZEHN
Ich durfte mit den Kindern zu einer Pressevorführung ins Kino und „Lyle, mein Freund, das Krokodil“ anschauen. Das war ein schöner Ausflug.
SECHSZEHN
Ich bin dankbar, dass wir mit anderen Familien der Schule den Schulgarten pflegen und winterfest machen konnten.
SIEBZEHN
Ich bin dankbar für einige Babys, die gesund geboren wurden. Ich bin dankbar für starke Eltern und gesunde Familien.
ACHTZEHN
Ich bin dankbar, dass wir wieder neue Eltern in den ersten Tagen nach der Geburt mit einem Mittagessen versorgen können.
NEUNZEHN
Ich bin dankbar für meine gesunden Kinder. Die Kontroll-Arzttermine vergessen wir fast, die Zahnspangen sitzen einigermaßen. Ich bin dankbar, dass wir uns da in guten Händen wissen.
ZWANZIG
Ich bin dankbar für die ätherischen Öle. (Werbelink) Nach der Mückenstich-Saison kommen jetzt wieder die Immun-Schutz Öle auf den Tisch. Und die gegen Wachstumsschmerzen. Oder Bauchweh. Oder Verspannungen.
EINUNDZWANZIG
Mein Mann liebt Angel-Ausflüge und er und die Jungs werden immer besser darin. Auch wenn ich mich noch nicht so für dieses Hobby begeistern kann, wie die Männer das gern hätten, bin ich dankbar für die Zeit, die sie teilen, für die Orte, die wir entdecken, für die Schönheit an Brandenburger Gewässern und für die Fische, die wir sehen, kennenlernen und ab und zu auch essen.
ZWEIUNDZWANZIG
Wir waren Pilze suchen – eher: Pilze einsammeln! Das hat viel Spaß gemacht und war auch lecker.
DREIUNDZWANZIG
Auch der Kleine hat zwei Nächte bei Oma und Opa geschlafen. Obwohl es ihm deutlich schwerer gefallen ist, sind wir stolz, dass er es geschafft hat und dass er tolle Ausflüge machen konnte, von denen er heute noch erzählt.
VIERUNDZWANZIG
Ich bin dankbar für ein warmes gemütliches Haus. Einfach so. Das Wunderbare im Alltag sehen.
FÜNFUNDZWANZIG
Ich bin dankbar für einen schönen warmen Tag im Zoo.
SECHSUNDZWANZIG
Ich bin dankbar für einen Ausflug in die Kürbiswelt nach Klaistow. (Werbelink) Schönheit und Schöpfung berührt mich immer wieder.
SIEBENUNDZWANZIG
Der Kleine hat seine liebsten Kuscheltiere im Außengelände der Kirche verloren. Ich bin dankbar, dass wir zumindest eins in der Fundkiste der benachbarten Schule nach einigen Tagen wiederfinden konnten.
ACHTUNDZWANZIG
Ich bin dankbar, dass wir noch immer so leckere Himbeeren im Garten ernten. Ein paar Paprikas wachsen noch… ich weiß nicht, ob sie es noch schaffen.
NEUNUNDZWANZIG
Ich bin dankbar, dass wir heute Reformationstag feiern können. Martin Luther hat die Bibel übersetzt und hat dem Volk damals viel mehr verständlich gemacht, wie Gott ist und dass seine Liebe und Vergebung einfach da ist – und nicht an Kosten oder Mühe gebunden ist.
DREIßIG
Ich bin dankbar für diesen besonderen Monat voller Tiefe, voller schöner Begegnungen, voller Wärme und Licht und Hoffnung.
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