WMDEDGT – 9

05. September 2024

Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?

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Vor einem Monat waren das hier meine Gedanken. Und jetzt haben wir ein Baby, das genau heute 3 Wochen alt ist!

Aus diesem Grund beginnt mein Tag auch um 2:00 Uhr nachts. Unser Mädchen schläft ziemlich gut. Damit sie aber auch wächst und gut zunimmt, wecke ich sie regelmäßig. Nachts ungefähr alle 3 Stunden. Meist wird sie allein wach und weckt mich auf – manchmal brauche ich einen Wecker. Heute stille ich sie ungefähr um 2:00 Uhr, um 5:00 Uhr und dann erst wieder um 8:30 Uhr. Dass der Mann die Jungs weckt und den Kleinen bringt, kriege ich heut gar nicht so richtig mit. Es fühlt sich wie Ausschlafen an. Der Mann stellt mir eine Tasse Still-Tee ans Bett. Ich genieße die Ruhe im Haus.

Nach dem letzten Stillen im Bett holt der Mann sie nach unten, damit ich mich fertig machen kann. Dass er im Homeoffice arbeitet, ist grad noch mal mehr ein riesiger Vorteil. Ich trinke meinen Tee, gehe ins Bad und ziehe mich an, räume schnell ein bißchen hin und her. Im Schlafzimmer liegen so viele Geschenke und Kleidungs-Stapel. Dann gehe ich nach unten, um zu frühstücken. Wir haben um 10:00 Uhr einen Arzttermin, bei dem sie möglichst schlafen soll, deswegen möchte ich sie kurz vor dem Losfahren nochmal stillen.

Ich schmiere mir ein paar Brote und beobachte, wie der Mann mit seiner Tochter auf der Couch liegt und die Augen nicht von ihr lassen kann!
Beim Stillen versuche ich, mit einer Hand so gut es geht, Nachrichten zu beantworten. Außerdem lasse ich immer eine Stoppuhr laufen, um zu wissen, wie lange sie trinkt. Danach lege ich sie in den Autositz. Der ist noch ziemlich groß und sie sackt fast darin zusammen. Außerdem ist es schon wieder so heiß – aber sehr windig – dass ich gar nicht richtig weiß, wie ich sie anziehen soll…

Ich schnalle den Sitz im Auto an und fahre zum Arzt. Sie schläft immer mal wieder ein, aber nicht so richtig. Beim Aussteigen wackelt der Sitz, weil ich sie darin trage und die Sonne blendet – sie ist also wach. Beim Arzt soll ihr Gehör untersucht werden, deswegen sollte sie möglichst schlafen, um keine eigenen Geräusche zu machen.. mal sehen.

Mit Kind 2 und Kind 3 war ich auch schon bei diesem Arzt, ich kenne also die Praxis ein bißchen. Trotzdem muss ich wieder Datenschutzverordnungen ausfüllen. Die Arzthelferin am Empfang ist ganz begeistert, dass wir für unser kleines Baby schon eine Krankenkassenkarte haben!

Nachdem ich nur kurz im Wartezimmer saß, werde ich schon aufgerufen. Mein Baby ist wach. Ich nehme sie aus dem Sitz und setze mich auf einen großen Behandlungsstuhl. Eine Arzthelferin kommt und macht die Untersuchung. Dabei wird für einige Sekunden ein kleines Messgerät ans Ohr des Babys gehalten. Meine Tochter hält ganz still und schaut mich mit großen Augen an. Beim ersten Versuch sind beide Ohren erledigt und die Untersuchung abgeschlossen. Ich bin ein bißchen stolz auf sie.

Für eine Besprechung mit dem Arzt soll ich noch im Wartezimmer warten. Es dauert länger, als die vorherige Wartezeit + Untersuchung.. und dann werde ich aufgerufen. Der Arzt sagt in einem Halbsatz, (wir setzen uns nicht mal hin) dass beide Ohren ohne Befund sind, also gut aussehen. Dann erklärt er mir, dass er den Bericht zur Kinderärztin schicken will, ihn aber auch noch ins Untersuchungsheft gelegt hat. Er erklärt, dass die Arzthelferin einen falschen Namen auf den Bericht geschrieben hat und ich mich nicht wundern soll, dass die Unterschrift nicht passt. Was auch immer. Ich finde, diesen Besuch hätte ich mir vielleicht auch sparen können..

Aber ich bin froh, dass ich das erledigen konnte. Ich schaffe einiges an den freien Vormittagen, nicht alles, was ich gern schaffen würde. Die Anträge für Elterngeld und Kindergeld nerven mich. Und jede Menge Arzttermine, die ich für uns alle vereinbaren muss. Aber Stück für Stück können wir vieles abarbeiten…

Es ist umständlich, den Autositz zu tragen und als ich wieder am Auto bin, tut mir echt der Rücken weh. Durch das Stillen und Tragen und Heben und Baby schaukeln, bin ich in den ersten Wochen schon gut verspannt. Wie schön, dass ich diesmal ein Sommerbaby habe – die Wärme hilft nämlich!

Zuhause stelle ich nach dem Einparken die geleerte Papiertonne wieder aufs Grundstück. Ich mache mir einen Kaffee und stille wieder – dann schläft das Baby. Ich lege sie in den Wagen und mache mich kurze Zeit später auf den Weg, um den Bruder abzuholen. Manchmal geht er die Wege schon alleine, aber ich hole ihn auch gerne ab und komme mal unter Leute. Unterwegs schicke ich meiner Schwester eine Sprachnachricht. Der Weg ist noch ungewohnt lang, weil ich im letzten Jahr viel Fahrrad gefahren bin. Außerdem ist es echt heiß! Auf dem Schulhof sind Reste einer großen Wasserschlacht zu sehen. Ich treffe an jedem Tag einige Lehrer und alle werfen ganz entzückte Blicke in den Kinderwagen und staunen immer wieder über unser Mädchen. Die drei großen Brüder sind ja in der Schule gut bekannt.

Der Zweitklässler kommt aus seinem Klassenraum und ist nicht sehr begeistert, mich schon zu sehen. Aber weil er heut Nachmittag zu einem Kindergeburtstag eingeladen ist, hole ich ihn etwas früher ab. Wir treffen wieder zwei Lehrerinnen auf dem Schulhof und quatschen ein paar Minuten. Dann laufen wir nachhause. Inzwischen hat eine Freundin uns Essen vor die Tür gestellt, weil mein Mann auch noch in einem Video-Meeting war.

Als er fertig ist, schreibt er mir, dass der Mittlere auch da ist und ob sie anfangen können, zu essen. Wir brauchen echt lange nachhause und die Hitze macht mich fertig. Das Baby schläft friedlich im Wagen. Ich lasse den Wagen vor der Haustür im Schatten stehen und gehe rein, um mit dem Sohn zu essen. Es gibt ein leckeres Kartoffelgratin und frischen Salat. Mein Schwiegervater kommt kurz vorbei, um dem Siebtklässler ein Einschulungsgeschenk zu bringen.

Der Mittlere verabredet sich mit einem Freund. Der Kleine ruht sich kurz aus, ich stille irgendwann wieder. Der Große geht heut gleich nach der Schule mit Freunden an den See und kommt erstmal nicht nachhause. Nach dem Stillen packe ich das Geschenk für den Schulfreund ein und entscheide, das Baby diesmal nicht mitzunehmen. Sie schläft, der Mann ist da, der Mittlere und sein Freund sind da und ich will sie nicht schon wieder in den Autositz packen und durch die Wärme fahren…

Wir steigen also ins Auto und fahren ein paar Minuten zu einem Spielplatz. Der Sohn ist sofort weg, ich quatsche noch kurz mit anderen Mamas und fahre dann nachhause. Am Abend erzählt er mir, dass er mir noch Tschüß sagen wollte und traurig war, dass ich schon weg gefahren bin.. Und ich hatte mich gefreut, dass er so schnell zum Spielen abgehauen ist. Ein Missverständnis. Auf dem Rückweg höre ich die Antwort-Nachricht meiner Schwester an. Ich versuche, Nachrichten möglichst bald zu beantworten, um nicht durcheinander zu kommen oder Nachrichten zu vergessen. Was ich nicht beantworten kann, stelle ich wieder als „Ungelesen“ ein. Es ist mir so wichtig, Kontakt zu halten und jetzt per Handy mit Freundinnen verbunden zu bleiben.

Als ich gerade zuhause an der Tür bin, schreibt mir der Mann, dass ich schnell kommen soll, weil er wieder ein Online Meeting hat. Die Kleine ist also wieder wach. Aber der Bruder hat sich gut gekümmert und ich stille sie nochmal kurz, damit sie wirklich schlafen kann.

Die beiden Jungs gehen raus zum Spielen, das Baby schläft auf der Couch und ich räume kurz die Küche auf und mache im Garten den Rasensprenger an. Dann kommt eine Freundin, mit der ich am Nachmittag verabredet bin. Ich mache uns einen Kaffee, sie bringt Obstsalat mit und wir quatschen ein bißchen. Später nimmt sie das Baby auf den Arm und lässt mich ein bißchen „arbeiten“. Ich sortiere die Wäsche im Schlafzimmer und will die Babysachen nach Größen sortieren. Dafür räume ich ein paar Jungs-Klamotten aus, aber lange nicht so viel, wie ich bräuchte. Scheinbar habe ich schon alles, was dem Kleinsten zu klein ist, weggegeben. Ich packe eine Tüte für eine Freundin, die einen Sohn erwartet. Dann packe ich eine Tüte für den Flohmarkt. Aber viel Platz ist nicht entstanden. Also muss ich die Mädchenkleidung irgendwie anders sortieren.

Die Kleine schläft tief und fest auf dem Arm meiner Freundin und wir setzen uns wieder ins Wohnzimmer. Einfach mal mit beiden Händen einen Kaffee zu trinken und zu quatschen, ist schon toll! Mehrmals am Tag kommen Pakete an, meist muss eins der Kinder die Tür öffnen. Heut darf der 12jährige zum ersten Mal auf dem Post-Gerät unterschreiben!

Der Mann holt den Sohn dann vom Geburtstag ab. Der Mittlere bekommt von den neuen Lehrern eine Materialliste und guckt nach, was wir noch zuhause haben und was wir kaufen müssen. Auch der Große schreibt von unterwegs, dass er 6 Buchumschläge braucht. Zum Einkaufen schaffen wir es aber heute nicht mehr.

Völlig fertig kommt er irgendwann nachhause und ist glücklich und geschafft vom Tag. Es gab hitzefrei – danach waren sie ungefähr 4 Stunden am See. Wir wärmen das Essen vom Mittag auf und als ich mit dem Stillen fertig bin, setzen wir uns an den Tisch. Die heißen Tage und die unterbrochenen Nächte finde ich anstrengend, abends bin ich oft verspannt, geräuschempfindlich und müde. Das Abendessen ist aber richtig schön, weil alle Jungs von ihren neuen Schultagen erzählen. Die beiden Oberschüler berichten von neuen Lehrern, der Große hat zum Beispiel endlich wieder eine richtig gute Französisch-Lehrerin und ist begeistert. Wir müssen lachen, als er erzählt, wie sehr es ihn freut, dass die Mitschüler versuchen, den Mathe-Unterricht zu verstehen und ihm gute Fragen stellen. Der Mittlere kann mir schon fast alle Namen aus seiner neuen Klasse aufzählen und fragt den Bruder, was der Unterschied zwischen der Mensa und der Cafeteria ist und wann er wie wo was essen darf. Der Kleine erzählt, dass er zum Klassensprecher gewählt wurde! Ich berichte vom Besuch in der Grundschule und erzähle von den Reaktionen der Lehrerinnen aufs Baby. Ich liebe solche Zeiten und bin so dankbar für alles, was die Jungs mit uns teilen.

Der Mann verabschiedet sich, um zu seinem wöchentlichen Treffen mit Freunden aus der Kirche zu fahren. Ich mache die Spülmaschine an und schaue mit den Jungs einen kurzen Film auf Youtube an und schläfere dabei das Baby auf meinem Arm ein. Als sie tief und fest schläft, lege ich sie in die Wohnzimmer-Wiege, der Film ist vorbei und ich kann ganz entspannt alle drei Jungs ins Bett bringen und im Schlafzimmer wieder ein bißchen weiter räumen.

Die Umstellung zum Schul-Alltag ist noch schwer und die Jungs sind müde und schlapp. Das Zähne putzen dauert, der Mittlere geht kalt duschen, meist wollen sie noch reden. Aber ich habe genug Zeit und Ruhe, um alle ins Bett zu bringen, dann schaffe ich genau noch diesen Beitrag zu schreiben, bevor die Kleine unruhig wird und ich mit ihr nach oben gehe. Vorher öffne ich die Spülmaschine, damit sie bis morgen trocknen kann. Ich nehme das Baby mit nach oben und stille sie im Bett, damit wir gleich schlafen können. Während des Stillens beantworte ich wieder einige Nachrichten. Der Mann kommt spät nachhause. Morgen ist die 1. Schulwoche schon geschafft!

Es sind gute Tage. Es sind volle Tage. Es sind Spätsommertage. Es sind Familientage! Ich bin sehr dankbar.

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