WMDEDGT – 4

05. April 2022

Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?

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Ich gebe zu, dass ich an meiner Geburtstags-Situation von gestern noch knabbern musste. Im gleichen Moment weiß ich, dass es gerade echt krassere Dinge auf der Welt gibt, als ein verpasster Geburtstag… Aber ich hab einfach so gerne das Haus voll und Gäste und Kuchen überall.. und nun durfte ich zum dritten Mal nicht einladen und saß dann auch noch alleine in Quarantäne zuhause.

Mein Wecker klingelt um 6:30 Uhr, und der Mann weckt den Mittleren. Er ist der einzige, der wieder raus darf und in die Schule geht. Wir anderen schlafen weiter.

Diese Zeiten im Leerlauf sind irgendwie besonders und wir gewöhnen uns schnell. Gut, dass die Osterferien vor der Tür stehen. Zum Frühstück gibt es Geburtstags-Reste, dann machen wir uns mal wieder auf den Weg zum Frei-Testen. Immer ist es ein komisches Gefühl, nach langer Zeit wieder raus zu kommen – und bis jetzt hat es bei jedem Frei-Testen jemand anders erwischt… also sind wir vorsichtig. Ich verpacke schnell zwei Bücher, die ich jetzt endlich verschicken kann.

Wir fahren mit den Rädern und genießen die frische, kalte Luft. Vor einer Woche waren wir zuletzt draußen. Wir füllen unsere Unterlagen aus, stellen uns an und sind dann auch schon dran. Der Kleine geht mit Papa, dann der Große, dann ich. Danach gehen wir zur Post und in einem weiteren Geschäft möchte sich der Kleine neue Socken kaufen. Und da bekomme ich eine Email mit dem Betreff: POSITIVES Testergebnis

Diesmal ist es also der Große – und so bleibt er eben vor dem Geschäft stehen. Er ist seit ein paar Tagen erkältet, die Tests zuhause waren negativ, aber das Ergebnis schockt und überrascht uns nicht. So ist es eben. Zum Glück betrifft die Quarantäne nur ihn.

Ich schicke ihn mit dem kleinen Bruder nachhause, während mein Mann und ich noch schnell was fürs Mittagessen kaufen. In den Supermarkt gehe ich ohne Maske, setze sie aber wieder auf, nachdem ich feststelle, dass alle anderen eine aufhaben. Verantwortungsvolle Menschen hier. Wir anderen haben inzwischen unser negatives Testergebnis bekommen und feiern ein bißchen.

Zum Mittag mache ich herzhafte Käse-Waffeln, mit einem neuen Sandwich / Waffel Gerät, was mir die Jungs gestern zum Geburtstag geschenkt haben. Wir informieren die Lehrerin des Großen, damit sie neue Schul-Unterlagen schicken kann.

Nach dem Essen geht der Mann joggen, der Kleine begleitet ihn auf dem Rad. Der Große verschwindet in seinem Zimmer, ich lese auf der Couch. Irgendwann kommt das Schulkind nachhause und ist gut gelaunt. Der Postbote bringt ein Überraschungspaket aus der Schweiz. Freunde haben uns Schokolade geschickt. Wie cool ist das denn! Wir freuen uns sehr.

Als der Mann mit dem Joggen und Duschen fertig ist, fahren wir kurz in das Haus seiner Oma und holen einen kleinen Schreibtisch für mich ab. Wir wohnen seit 10 Jahren in unserem Haus und ich hatte bis jetzt keine Ecke „für mich“. Irgendwie unvorstellbar, aber ich hab das hingekriegt. Nachdem aber meine Papier- und Bücher-Stapel in der Küche, im Wohnzimmer und am Bett immer größer wurden und mein Laptop inzwischen auch dem Laptop der Kinder Platz machen muss, haben wir im Arbeitszimmer Platz für mich geschaffen. Das Arbeitszimmer ist klein und voll – ABER ich habe einen eigenen Platz für mich und kann die Listen und Arbeitspunkte aus meinem Kopf endlich auf Papier bringen. Der Mann kauft mir rosa Ablagefächer und ich richte mein neues Plätzchen ein.

Eine Freundin kommt vorbei, um mir noch schöne rosa Geburtstagsblumen zu bringen. Es regnet, aber wir stehen im Garten und reden kurz. Als sie geht, sagt der Kleine: „Das war ja gar kein richtiger Besuch! Warum ist sie nicht rein gekommen?“
Auch gestern sagte er: „Mama, warum kommt niemand? Hast du keine Gäste eingeladen?“

Bald.. bald wird das Haus wieder voll sein, mein Kind. Ich versteh dich!

Der Große setzt sich an seinen Online-Programmierkurs. Ich telefoniere mit der Lehrerin des Sohnes, um einen Elternabend zu planen und ein paar aktuelle Dinge zu besprechen. Dann ziehe ich mich um und mache meine Sport-Übungen mit DVD. Ich hab das so lange vor mir hergeschoben und gerade in einer Quarantäne-Zeit merke ich, wie sehr ich die Bewegung eigentlich brauche.

Die Kinder bereiten das Abendessen vor und fangen mit Papa schon an, während ich dusche. Als sie zum Zähne putzen kommen, bin ich fertig und bringe sie ins Bett. Meine Schwester ruft an und wir telefonieren kurz, dann muss ich zu einem Online Meeting gehen.

Jetzt ist der Tag fast vorbei und ich schreibe diesen Beitrag schnell.

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