Manchmal muss ich gar nicht nach neuen Sprüchen suchen – es passiert einfach.
Vor ein paar Tagen:
Emilian möchte mit meinem iPhone spielen und sagt: „Emilian will spielen!“
Papa erklärt ihm zur Zeit, dass er besser „möchte“ statt „will“ sagen kann.
Und Papa redet: „Wenn du mit dem iPhone spielen willst, musst du sagen ‚Mama, ich möchte bitte spielen.‘, aber dann kann es trotzdem sein, dass Mama ‚Nein‘ sagt.“
Emilian kommt zu mir und sagt: „Emilian spielen!“
Ich sehe ihn an und frage: „Wie heißt das Wort?“
Er strahlt und sagt: „Ja!“
Heute morgen stehen wir auf, ziehen uns an, Emilian betrachtet meine lackierten Nägel und sagt: „Mamas Füsse niedlich!“
Kurze Zeit später sitzen wir im Sonnenschein auf der Terrasse und frühstücken. Ich weiß, dass Emilian Milchschaum mag und bin mal großzügig.
„Emilian, möchtest du Schaum von Mamas Kaffee?“
„Nein – gerade nicht.“
Wieder ein wenig später.
Auf dem Wohnzimmertisch steht ein Glas mit Salzstangen. Emilian entdeckt es und möchte es mit nach draussen nehmen. Ich habe ein bißchen Angst um das Glas und gucke ihm genau zu. Er schafft es über die Stufe nach draussen, läuft bis zum Tisch, will das Glas mit beiden Händen greifen, um es auf den Tisch zu stellen… und lässt es fallen. Tausend Scherben.
Nach dem ersten erschrockenen Blick nach unten und einer kurzen Schweigepause fällt Emilian auf, dass das Glas auf einen Regenwurm gefallen ist (den wir damit übrigens zerteilt haben). Der Boden des Glases ist noch ganz und wie durch eine Lupe sehen wir den Wurm sich winden…
Das alles sehe ich aber erst später und wundere mich über seinen trockenen Kommentar, nachdem er ein Glas hat fallen lassen: „Ein Wurm!“