Quatschkopf

Die sechste und letzte Waschmaschine hängt zum Trocknen in der Sonne –
leider nicht ganz bevor wieder neue Wäsche im Korb liegt. Egal!
Eigentlich wollte ich euch von unserem ersten Besuch bei einer Physiotherapeutin erzählen, aber Emilian quatscht so schönes Zeug, das ich nicht vergessen will – also erstmal neue Sprüche!

Wenn Emilian abends im Bettchen liegt, beten wir zusammen. Und dann ist es ihm ganz wichtig zu ergänzen: „…dass alle Leute nicht krank würden… Hand und Auge.“ (Die Stellen, wo Liam und er von einer Wespe gestochen wurden)
Wenn ich dann „Amen“ sage, sagt er: „Guten Appetit, haut rein!“

Allerdings heute vor dem Mittag sagte er: „Nicht beten, einfach essen!“

Zur Zeit hat Emilian abends Probleme mit dem Einschlafen. Ich schiebe es immernoch auf die Urlaubszeit, wo alles anders war und gebe ihm noch diese erste Woche zum Umgewöhnen. Ich merke aber, dass es ein großer Vorteil ist, das er Worte sprechen und sich ausdrücken kann. Wie wir dann damit umgehen, ist ja unsere Sache… Er steht dann im Bett und sagt sowas wie: „Eine Katze kommt!“ oder „Emilian traut nicht hinlegen.“
Ernst oder Vorwand?
Ignorieren oder trösten?
Vielleicht kann ein Nachtlicht, ein beruhigendes Gespräch und ein bißchen Zeit ihm helfen.

Ich habe mich vorhin in den Garten gehockt, um ein bißchen Unkraut zu entfernen. Natürlich war Emilian stets an meiner Seite, auch mit Schaufel bewaffnet. Aber er weiß nicht, was ich mache und macht dann irgendwas, was so aussieht, wie das, was Mama macht…
Er nahm also eine Schaufel voll Sand und kippte den Sand in meinen Unkrauteimer. Hmm…
Dann sah er, dass ich ins Beet lief und sagte: „Nicht auf das Beet gehen.“
Das sagen wir ihm ja schließlich auch immer. Ich erklärte, dass ich nur da laufe, wo keine Blumen sind weil ich zu dem Unkraut möchte. Und ich erklärte, dass es gute und böse Blumen gibt.. bla bla. Zur Zeit ist viel grün – wie soll er das verstehen? Ich kann es ja kaum unterscheiden.. Er suchte sich dann auch umständlichst einen Weg zwischen den Blumen und rupfte von einer guten Blume ein paar Blätter ab. Hmm…
Als er dann ein paarmal unsere Schippen getauscht hatte „Mama die, Emilian die“, fing er wieder an, im Sand zu buddeln. Ich sagte: „Emilian, lass mal den Sand im Beet, die Blumen brauchen den Sand!“
Ich hatte meinen Satz schon wieder vergessen und wunderte mich, warum Emilian wieder Sand auf die Schaufel lud und ihn hoch über sich auf die Blüten kippte.
Er nahm mich beim Wort…

Und die Vorlese-Zeit beginnt.
Darüber kann man sich freuen, denn es bedeutet viel Nähe, viel Bildung, Verarbeitung und Austausch. Manchmal bin ich aber der Meinung, dass das Oma-, Onkel-, Tanten- und sonstwer -zeiten sein sollten. Mich fordert das ein bißchen heraus. Und ich werde dabei immer so müde… Gerade versuche ich, ihm zu erklären, was Buchstaben sind, denn er hat einige Bücher ohne Text oder Kataloge und bettelt dann „Vorlesen!“
Und wenn ich dann irgendwie erzähle, scheint er zu merken, dass ich nicht lese. Gestern kam er sogar mit einer Lieblingsstrumpfhose (mit Betonmischern) an und bat: „Vorlesen!“

Heute sah er sich ein Buch mit Musikinstrumenten an.
Auf der Seite mit der Flöte sagte er: „Emilian auch sowas haben!“
„Du möchtest eine Flöte haben?“
„Ja.“
„Hmm…“
„Hmm.“
Dann Pause.
Und er wieder: „Ein Geschenk wird das!“

(Falls sich jetzt irgendjemand angesprochen fühlt: Nein!
Mit geschenkten Instrumenten ist das immer so eine Sache…)

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