Osterferien 2019

07. Mai 2019

Wie versprochen erzähle ich kurz von den Osterferien. Da liegt grad nämlich wieder Schnee und auch hier ist es mir viel zu kalt – also brauche ich ein bißchen Sonnen-Erinnerung. Wir hatten dort überraschend gutes Wetter!

Dort heißt eigentlich Elbingerode. In der Stadt und ungefähr 15km drumherum haben wir uns bewegt. (Und wir haben uns bewegt.)

Und wir heißt eigentlich 16 Personen: Meine Familie und alles, was dazu gehört. Meine Eltern und Geschwister und dazu 7 Kinder. 7 Jungs. Ihr könnt euch vorstellen, was da auf uns zukommt 😉

Über eine Woche verteilt haben wir Urlaub im Diakonissen-Mutterhaus gemacht. Das hört sich vielleicht nicht so nach Urlaub für Kinder an – aber die familiäre ruhige Atmosphäre hat uns gut getan und manchmal ist das Einfache und Schlichte das wirklich Erholsame. (Ich kann mir jedenfalls keinen Urlaub im Familienhotel vorstellen…)

Für mich stand die Zeit mit der Familie im Vordergrund. So viel Zeit zusammen haben wir vielleicht 1x im Jahr… und ein paar Tage sind dann immernoch zu wenig. Aber die 7 Cousins im Alter von 0-9 kommen jetzt langsam in das „Wir können schön zusammen spielen“-Alter – und das bedeutet auch für uns Erwachsene mehr Zeit und Ruhe.
Die Männer haben ihre Rituale – uns Frauen gehen nie die Gesprächsthemen aus… und dann kann auch einer mal mit allen Kindern gehen oder als Ehepaar zusammen oder einer geht mal ’ne Runde alleine wandern. Das passt gut.

(Wenn mein Vater mal ’ne kleine Runde alleine dreht, landet er mit dem Fahrrad auf dem Brocken. Einfach so.)

Ich weiß nicht, ob ihr das wisst… aber meine Familie, also wir 5, wir sind nicht so die Outdoor/Wander/Sport/ans Ende der Grenzen und noch weiter gehen-Typen. Und wir sind dafür auch natürlich nicht ausgestattet.
Irgendwie ist es aber so, dass alle anderen so sind. Also Outdoor/Wander/Sport/ans Ende der Grenzen und noch weiter gehen-Typen. Und sie sind natürlich dafür ausgestattet.
Wir waren also unterwegs, viel unterwegs.
Und wenn wir nicht unsere Kinderwagen über Stock und Stein hätten zuckeln müssen, wenn es nicht nach dem Tempo der Kinder gegangen wäre, wenn es nicht schöne Pausen gegeben hätte, dann hätte es sein können, dass ich mich hätte ganz schön anstrengen müssen. Hätte. Hätte.

Aber es war gut!
Es gab unzählige Kaffeepausen im Wald. (Ich sag ja: Outdoor und gut ausgestattet!) Ich bin nicht mit FlipFlops gelaufen, wie fast immer, sondern habe im Schrank fesche Sportschuhe gefunden. (In meinem Schrank.) Die Jungs waren meist guter Dinge und wenn nicht, ließen sie sich mit kleinen Aufgaben oder kleinen Süßigkeiten gut ablenken. Ich habe meine verliehene Manduca zurück geliehen und war so begeistert über die schöne entspannte Zeit mit meinem großen Baby in der Trage. Und so ein bißchen Bewegung an frischer Luft hat ja schließlich noch keinem geschadet.

Wir waren am Wasser, in den Bergen, in Höhlen und Wäldern. Da wo wir eben nie hinkommen, wenn wir an den Strand plumpsen oder durch Städte ziehen. Mein Vater hat es geschafft, Touren + Entfernungen + Pausen + Zwischenfälle zu planen und uns alle trotzdem rechtzeitig zum Abendessen nachhause zu kriegen.

Sandhöhlen in Blankenburg, Harz


Zu jedem unserer Familienurlaube gehört:
+ irgendwo ein Staudamm bauen
+ Wanderstöcke suchen, behalten, evtl. dran schnitzen
+ sich irgendwann mal nasse Hosenbeine holen
+ Zecken-Kontrolle
+ qualvolle Familienfoto-Zeremonien mit perfekten Ergebnissen
+ Geschwister-Quengeleien (in jeder Generation)
+ Kienäppel-Schlachten
+ verrückte Outdoor-Aktivitäten
+ lange Abende mit vielen alkoholischen Getränken
+ zu spät zum Frühstück kommen
(steht natürlich nicht im Zusammenhang mit dem oberen Punkt. Ist alles vererbt.)
+ „Welches Kind kommt nach wem?“-Gespräche
+ Sonnenbrand auf der Stirn
+ sehr regelmäßige Kaffeepausen
+ verrückte Selfies für die Großeltern und Freunde zuhause
+ verständnisvolle Blicke unter den drei Angeheirateten
+ irgendeiner hat immer Schokolade im Rucksack
+ Kinder, die rennen und rennen und einfach nicht müde werden
+ das große Glück, Familie zu haben

Natürlich haben wir die Gegend genossen, die gar nicht so weit weg von Berlin ist und uns als Stadt-Familie große Abwechslung bietet. Viele kleine Orte mit Burgen und Wäldern gibt es im Harz zu entdecken. Es gibt die berühmte Bahn und auch Parkplätze – aber eben auch lange und kurze Wanderwege. Wir ziehen die vor, auf denen wir stundenlang allein unterwegs sind – für die man aber eben auch ein paar Schritte oder Höhen extra überwindet. Es gibt Platz und Weite. Es gibt Ausblick und Durchblick. Es gibt Erholung und Abstand.

Ein großer Dank geht an meine Schwester, die in der ganzen Woche mit allen unseren drei Söhnen in einem 4er Zimmer geschlafen hat. Wir hatten also nicht nur tagsüber genug Babysitter, sondern auch nachts!

Was bleibt, sind Erinnerungen.
Glückliche Kindheitserinnerungen.
Den Großteil unserer Winterferien haben wir Kinder nämlich im Harz verbracht. Und so geht es weiter.
„Weißt du noch…?“
Und dann schauen wir zusammen Fotos an und erinnern uns und freuen uns, dass wir nicht im bergigen Land leben, dass wir die Schnitzstöcke mit in den Garten genommen haben und freuen uns auf den nächsten Familienurlaub.

Paar des Jahres 2019

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