Noch mehr Glück und Gelassenheit

Ich kann nicht abstreiten, dass ich heute viel über Gelassenheit nachgedacht und mich natürlich selbst beobachtet habe.
Mir sind noch so viele Beispiele eingefallen: Gelassenheit mit kranken Kindern, Gelassenheit und Unordnung…
Ich erzähle gerne noch mehr von uns.

Wenn die Sonne scheint, fühle ich mich erstmal grundsätzlich gelassener, denke ich, weil es mir gut geht.
Liam hatte heute nicht seinen besten Tag. Vielleicht hat er gestern zu viel Sonne abgekriegt oder er hatte da Schmerzen,
wo andere Kinder schon Zähne haben… Er hat viel gejammert und ist nur selten von mir weggewichen. Es war ein bißchen anstrengend, weil ich mich entschieden habe, diesen Artikel zu schreiben. Ich hätte ja auch auf die Mittagspause warten und mir stattdessen ausgiebig Zeit für Liam nehmen können…
Es gab keine Mittagspause und sobald Emilian wieder zuhause war, habe ich beide in unseren Doppelwagen gesetzt und bin rausgegangen. Dank der Anschnallgurte sitzt Liam inzwischen auch, bis vor kurzem „lag“ er in der Tragetasche, stand natürlich immer wieder auf und sorgte für nicht viel Gelassenheit. Heute hat er noch weitergequengelt, ist aber nicht eingeschlafen und so liefen wir ein bißchen durch die Stadt. Emilian steigt ab und zu mal aus und flitzt oder „bancaziert“ irgendwo.. Eine Frau an der Bushaltestelle, die uns beobachtete, nahm sogar ihre Taschen und Tüten kurz weg, weil sie ihm Platz machen wollte. „Ha’m wa ja früher selber gern gemacht, stimmt’s?“
Bei Rewe hat er einen eigenen kleinen Wagen bekommen, hat unseren Einkauf dort reingelegt, hat mit aller seiner Kraft geschoben, den Einkauf an der Kasse aufs Band und dann wieder zurück geräumt! Großer Junge!
Wir gehen gern zu dm und gucken und spielen, heute musste ich aber noch weiter laufen, also habe ich den Jungs ein Brötchen und mir einen Eiskaffee gekauft und weiter ging es.
Ich finde es sooo schön und entspannend und cool und erwachsen, mit einem Coffee to go durch die Strassen zu laufen. Dieser Becher.. ich weiß nicht. Der macht irgendwas mit mir.

Wir sind dann so gelaufen.. irgendwann habe ich Liam mal angeguckt.

Krümelkind

Diese Jacke hatte ich zwei Stunden vorher sauber aus dem Schrank an die Garderobe gehängt.
Aber mir war die Ruhe, der schöne Spaziergang und meine Gelassenheit wichtiger, als die Sauberkeit, die sowieso Definitionssache ist. Wenn ich gerade keine Lust habe, mit Emilian aufzustehen und einen Wasserhahn zu suchen, dann sag ich eben: „Wisch‘ dir die Hände an der Hose ab.“. Wenn Liam gern durch den Garten krabbeln möchte, dann darf er das eben – auch wenn ich danach mindestens die Hälfte seiner getragenen Kleidung waschen muss in die Waschmaschine stecken muss. Wenn Liam gern selber essen möchte, dann gebe ich ihm seine Brotstückchen in die Hand und kann mich dafür in Ruhe mit meinem Essen beschäftigen. Ich krieche zwar mehrmals täglich unter beiden Hochstühlen rum und wische… aber wir alle können einigermaßen gelassen essen.

Unser Spaziergang ging aber noch weiter. Bis zuhause (und das war ca. 1 Std. später) war Liam beschäftigt und lutschte genüsslich sein Brötchen. Emilian rannte viel rum, er fragt mich immer, bis wo er laufen kann (Baum, Laterne, Schild, Mazda, VW, …) und dann wartet er dort auf mich. Tolles Spiel! Auch wenn so ein Spaziergang dann länger dauert:
Wir haben gute Laune! Und wenn jeder Bordstein, jeder Käfer angeguckt und jedem Polizei-, Müll-, Baustellenauto hinerhergeguckt werden muss: Wir haben gute Laune!
Irgendwann sagte Emilian, dass er in die Windel gemacht hat.. weit weg von zuhause. Ich sagte: „Komm, lass‘ uns schnell zu dm gehen, dann kann ich dich wickeln.“ Wollte er nicht.. Also schnell nachhause. In unserer Strasse dann fing er zu jammern an, wollte doch zu dm und konnte kaum noch laufen. Wunder Po. Noch im Garten wickelte ich ihn – so eine volle Windel habe ich lange nicht gesehen – und auch die Hälfte seiner Klamotten landete in der Waschmaschine. Gelassenheit!
Er flitzte dann nur im Body durch den abendsonnen-beschienenen Garten, half mir beim Harken, fuhr mit dem Traktor ums Haus und spielte Fussball. Liam krabbelte hierhin und dorthin und ich versuchte, die Stoffe des Kinderwagens mit der Hand zu waschen. So ein Eimer voller Schaum und Wasser ist wie ein Magnet. Liam konnte einfach die Finger nicht weglassen – ich konnte einfach nicht putzen und war genervt. Gelassenheit!

Schaumkind

 

Emilian liebt den Garten und flitzt gern stundenlang geschäftig hin und her – ob mit Klamotten oder ohne.
Liam hat inzwischen auch keine Angst mehr vor den beiden Ausgängen zum Garten und ist genau so gern draussen. Emilian muss ich nicht bebobachten, weil er die Tür zur Strasse nicht öffnen kann – und viel mehr „Schaden“ kann er eigentlich nicht anrichten. Natürlich passiert immer irgendwas, was mir nicht gefällt, aber egal: Es ist unser Garten,
kein Museum! Dass er nicht ins Beet darf, keine Blumen pflücken und in der Beet-Erde nicht buddeln darf, weiß er.

Bei Liam gucke ich doch öfter hin, weil er gern alles, was er entdeckt, kostet. Bei Sand ist es mir eigentlich egal, weil er es sowieso ausspuckt und dann vielleicht mal lernt.. aber Beeren, Steine, Ameisen oder Vogelk… muss er nicht unbedingt schlucken.

Ich habe heute fünf von den Dingen aus dem vorigen Artikel, die noch zu erledigen waren, erledigt.
Aber wir hatten eine wunderbare Zeit in der Sonne, beim Einkaufen und im Garten!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert