Vor ein paar Tagen hieß die Überschrift eines Beitrages: „Noch 20 Tage!“
Warum ist die Zeit so schnell vergangen?
Wir sind quasi schon fast auf dem Flughafen…
Um euch nicht mit Wiederholungen zu langweilen, kürze ich mal den „Wir verabschieden noch immer viele Leute und haben noch immer fast nichts gepackt“-Teil. So ist es nämlich. In Kurzfassung. Es gibt ein paar Menschen, vor allem Familie, die wir erst in oder nach Amerika wiedersehen. Weil wir aber noch hier sind, ist das komisch.
Erst jetzt wird mir bewusst, dass zu diesem Umzug auch andere Abschiede gehören.
Unser roter Doppelwagen, den wir leihen durften, wartet jetzt sauber und fast wie neu, dass er zu seiner Besitzerin zurück darf. Er hat uns nach Polen, in den Zoo, an die Ostsee, nach Italien begleitet. Liam hat seine ersten Fahrten da drin gemacht. Noch jetzt sind wir Morgen für Morgen damit zum Kindergarten gezuckelt. Wenn wir ihn abgeben, wird das irgendwie vorbei sein. Genau so das Laufrad. Wir sind fast sicher, dass wir es nicht mitnehmen werden. Wenn wir wiederkommen, wird es Zeit für ein Fahrrad sein. Dann könnte Liam damit fahren.. aber trotzdem. Eine Ära vorbei. Soviel auf einmal. Sicher wird auch Spielzeug „out“ sein, wenn wir mit den zwei Großen zurückkommen. Von Kleidung ganz abgesehen.
Es fällt mir nicht leicht, mit anzusehen, wie es unseren Freunden nicht leicht fällt, uns gehen zu lassen.
Aber wir halten uns tapfer, wir sitzen noch mit Freunden in der Sonne, lernen eine Woche vor dem Flug noch neue Kita-Eltern kennen und erfreuen uns an unseren Söhnen.
Liam ist jeden Tag süßer. Er lernt lustige Wörter, wie „Babypopo“. Als Emilian sich gestern vollständig entkleidete, um unter den Sprenger zu hüpfen, sagte Liam: „Oh! Babypopo!“ Er ist überhaupt sehr aufmerksam. Wenn ich nach dem Staub wischen vom Tisch springe, sieht er erstaunt auf und sagt: „Oh wow. Mama!“ Wenn Papa zurück nachhause kommt, ruft er: „Papa da! Papa da! Papa da!“ Noch immer antwortet er gern mit „Ja“ oder „Nein“ und immer öfter passt es auch. Während einer Autofahrt rief ich nach hinten: „Seid ihr noch da?“ Emilian ruft: „Ja..“ Und noch bevor ich auch nach Liam fragen kann, kommt ein „E au.'“ aus Liams Ecke. Und dann wieder Emilian: „Wir können doch nicht weg!“
Das „Ich auch!“ sagt Liam jetzt stündlich. Zu allem. Ob es ihn betrifft oder nicht. Einfach nur nicht vergessen werden. Also es wird.. das mit der Sprache. Nur dumm, dass er in den nächsten Monaten erstmal kaum deutsch hören wird..
Emilian überrascht uns immer wieder. Mit komischen Spiel-Ideen oder merkwürdigen Aussagen, aber auch mit tollen Überraschungen, Selbstbewusstsein und viel Liebe. „Danke Papa, dass du den Schuppen für uns neu machst!“ – „Danke Mama, dass wir Filme gucken durften!“
Morgen ist sein letzter Tag im Kindergarten. Nach dem Frühstück wird er mit der Gruppe zu uns kommen und ein Abschied im Garten feiern. Bis heute dachte ich, unsere ganzen Pläne würden ihm wenig ausmachen – heute sagte er sowas wie: „Ich bleib‘ einfach im Bett liegen, bis ihr wieder da seid aus Amerika.“
Weil er genau so wenig wie wir weiß, was ihn erwartet, hoffe ich, dass ihn genau so wie uns das Neue, Aufregende und Besondere fasziniert und beruhigt.
Vor einer Woche fuhren wir zufällig ganz dicht an einem der funktionierenden Berliner Flughäfen vorbei. Zum ersten Mal sahen wir Flugzeuge auf dem Boden fahren und sogar abheben. Ich zappelte und rief und weckte Emilian aus dem Halbschlaf, um mäßiges Interesse zu ernten. Mir reichte es. Liam schlief. Emilian sah den Tower mit den Fluglotsen, die er aus dem TipToi-Buch kennt. Immer wieder fragte ich: „Siehst du das? Und siehst du DAS da? Guckt doch mal!“ Als wir den Flughafen nicht mehr sahen, fragte ich nochmal: „Wow, habt ihr das gesehen??“ Und Liam, von meinem Jubel geweckt, sagt einfach: „Ja!“ Der Süße.
Ich kann es kaum erwarten, euch vom Flug und unseren ersten Eindrücken zu berichten.
Ich weiß selbst nicht, was ich dann schreiben werde.
Noch Tipps? Gerne an marit(at)mamasbusiness.de
Ihr werdet es erfahren!