In meinem Kopf gibt es einen ganz leisen, frechen Gedanken, der sagt: „Stell‘ dir vor, deine Internetseite geht kaputt. Und alle, alle, alle Kindersprüche, die du seit mehr als 2 Jahren aufgeschrieben hast, verschwinden…“ *scharflufthol*
Ja.. ich müsste alle diese Schätze unbedingt mal kopieren und speichern, damit wir unser Leben lang Spaß daran haben und ich sie meinen Söhnen und deren Kindern unter die Nase reiben kann. Auch ich amüsiere mich nämlich heute noch über die Sprüche von Klein-Marit, ja ja!
Puh. Möchte das vielleicht jemand für mich machen? Ist ja alles online.. Hmm.
Perfekte Einleitung zur nächsten Runde: Kindersprüche
Den hatte ich schon aufgeschrieben:
Wir setzen zum ersten Mal mit einer Mini-Fähre auf eine Halbinsel über und ich kann meine Aufregung nicht so für mich behalten. Mein Sohn kommentiert: „Da hättest du als Baby ein Junge werden müssen, dann hättest du jetzt nicht solche Angst.“
Wir sehen einen Kanal hier in der Stadt, der wahrscheinlich für die Schneeschmelze im Frühling angelegt wurde. Ich erkläre den Unterschied zwischen Fluß und Kanal. Wir reden über Gott, der die Flüsse und Seen gemacht hat und ihnen sagt, wo sie fließen sollen. Und Emilian, mit viel Phantasie und Logik (eins davon hat er nicht von mir!) sagt: „Gott und Jesus müssen sich nicht streiten. Das sind ja alles ihre Spielsachen.“
Aufgeregt kommt Emilian zu mir und sagt: „Mama, Liam hat einen roten Fleck am Bein, der weitergeht, wenn man da draufdrückt!“
(Nun, es war schmelzende Schokolade)
Samstags ist Pancake-Tag. Wir lieben sie! Ich habe ein tolles Rezept von meiner lieben Cynthia Barcomi, hier backen wir sie mit Vollkornmehl und braunem Zucker. (Die Pancakes, nicht Cynthia) So lecker! Eines Samstags sagt Emilian: „Mama, wir machen das so, dass wir die meisten Pancakes kriegen. Du kriegst 5, wir kriegen 4 und Papa 3… weil ich möchte, dass wir stäker als Papa werden.“
Mama antwortet: „Aber Pancakes machen eher dick, nicht stark.“
Entrüstet sagt Emilian: „Aber von dick wird man stark!!!“
(Habt ihr Interesse an diesem Rezept, das stark macht?)
Liam braucht seine nap-time, Mittagsschlaf. Er wehrt sich und weint, aber ich lege mich neben ihn auf die Couch, streichle ihn, und halte ihn ein bißchen fest, damit er liegen bleibt und schlafe selbst mit ein. Als er aber sehr weinte und immer wieder „Piieeepatz“ sagte und nach seiner Flasche verlangte, redete ich ihm gut zu: „Liam, du brauchst ein bißchen Schlaf. Nachher gehen wir auf den Spielplatz, ja?“
Liam, schluchzend: „Okee.“
Mama: „Und dann kannst du auch was trinken, ja?“
Liam sagte wieder: „Okee.“ und schlief ein.
Emilian sieht am Abend den Sternenhimmel und sagt zu mir: „Von allen Sternen da draussen bist du der Schönste!“
„Mama, es gibt Dinosaurier, die haben einen Panzer. Und manche haben Stacheln. Und dann gibt es welche, die haben eine Kugel am Schwanz, das ist eine Schmeiß-Gondel.“
Als wir zum zweiten Mal in Elisabeths Wohnung waren, wollte Liam gern aufs Deck. Er fragte mit den Worten: „Mama Papa omm (oben) wow?“ Wahrscheinlich hatten wir oft „Wow!“ gesagt, als wir auf dem Deck waren.
Emilian skypt mit Opa.
Opa: „Kannst du denn schon ein bißchen englisch reden?“
Emilian: „Ich weiß nicht.“
Opa: „Na, was heißt denn ‚Ich weiß nicht‘ auf englisch?“
Emilian: „Ich weiß nicht.. Aber ‚Blume‘ heißt auf jeden Fall ‚Flower‘.“
Ich sitze vor dem Couchtisch auf den Boden, male mit den Kindern und rede mit meinem Mann. Nebenbei klebt mir Emilian ein kleines Dreieck auf den Rücken und sagt: „Du bist jetzt ein Berg.“ Ich kriege das kaum mit und rede weiter. Da stellt Emilian sich neben mich und sagt streng: „Ein Berg redet nicht!“ – Ich musste sehr lachen.
Beim Zähneputzen entdecken wir einen Ohrenkneifer auf dem Waschbecken-Rand. Diese Tiere stehen ziemlich weit oben auf der Liste aller Tiere, die ich nicht haben kann! Ich spüle ihn weg, doch nach kurzer Zeit ist er wieder da. Also lasse ich beim Zähneputzen das Wasser laufen und mache den Stöpsel für eine Weile zu. Der Ohrenkneifer bleibt verschwunden.
Am Morgen werde ich wach, öffne die Augen und entdecke eben diesen Kneifer – genau vor meiner Nase. Er wird mir auf einem weißen Handtuch, gehalten von meinem Sohn, präsentiert. Der Sohn flüstert: „Mama, ich habe eine Käfer aus dem Wasser gerettet!“ Hmpf. Ich erkläre ihm, was ich eigentlich vor hatte, da sieht er mich ernst an und sagt wieder so streng: „Der Käfer muss nach draussen!!“ – Und da ist er nun auch.
Ich liebe Emilians Gebete! Es ist mir zu blöd, dabei mitzuschreiben und weil er so viel und so schnell betet, vergesse ich die Hälfte.
Er betet Sätze wie:
– Lieber Gott, bitte segne unseres Essen.
– Danke dass alle schön essen können und in den Himmel können.
– Danke, dass alle schön machen können, was sie wollen.
– Danke, dass ich als Mama gesagt hat, ich soll aufräumen, gleich aufgeräumt hab.
– Danke für das Essen und das Trinken.. ach, lieber Gott. Sonst weißt du ja gar nicht, mit wem wir reden.
– Danke, dass ich schon Fisch (statt Fiss) sagen kann… und Schiff.. und Sachen, die mit Sch anfangen und mit Fischsch.
Der kleine Bruder möchte eine neue Windel haben.
Ich bitte Emilian: „Bringst du mir bitte eine Windel und Feuchttücher für Liam?“
„Nein, jetzt hab‘ ich grad andere Sorgen…“
Liam liebt es, mit Papa im Pool zu plantschen. Das Baby-Becken ist ihm mittlerweile fast egal. Zuerst müssen sie in das große Becken, Liam springt in Papas Arme, „schwimmt“ eine Runde und dann ist der heiße Whirlpool dran. „Hei Bebe“ sagt Liam dazu. (Heißes Becken) Er sagt viele Wörter, aber eben sehr undeutlich. Daran arbeiten wir gerade. Als er wieder einmal mit diesen Worten „Hei Bebe“ an einer Frau vorbei ins heiße Becken stieg und sie sich erstaunt umdrehte, fiel uns auf, dass sich sein Geplapper wie „Hey Baby“ anhört. Diese Worte von einem 2jährigen..
Als wir mit unseren vier Mitbewohnern auf einen Spielplatz gehen wollen, entdecke ich vor der Tür, an der verputzten Hauswand, rote Striche. Ich stelle fest, dass das keine Kreide ist und sehe einen zerkratzten Wachsmalstift auf dem Boden liegen. Schnell stellt sich heraus, dass es nicht die großen Jungs waren. Irgendjemand meint, Liam dabei gesehen zu haben – und Liam nickt und sieht mich mit großen, reuevollen Augen an. Weil es hier selten regnet und diese Stelle sowieso nie feucht wird, setze ich mich mit einer Bürste und Spülmittel vor die Wand und putze. Es ist echt schwer, diese kleinen Wachskrümel von der verputzen Wand zu schrubben und ich schimpfe vor mich hin. Emilian bietet immer wieder seine Hilfe an, aber weil ich selbst es kaum schaffe, lasse ich ihn nicht. „Sowas darfst du bitte nicht nochmal machen, Liam.“ – „Okee…“ Emilian verschwindet auf die Toilette – kommt wieder, stellt sich neben mich und sagt: „Ich war das. Mama.“ … „Ich habe auf der Toilette gebetet, dass ich mich traue.“
Ich war sprachlos.. über seinen Mut und seine Ehrlichkeit, über seine blöde Idee, die Wand anzumalen, über Liams „Geständnis“…
Natürlich konnte ich nicht schimpfen, ich war so stolz auf Emilian.
Wir hören ganz oft die Geschichten von Maike in einer Hörbuch-Sammelbox. Eine tolle Erzählerin und viele Sprecher erzählen davon, wie es Maike zuhause und im Kindergarten geht – und wie sie ihren Alltag mit Jesus, ihrem besten Freund, erlebt. Ich weiß ganz sicher, dass Emilian die Idee, um Mut zu beten, von Maike hat. Und nicht nur deswegen kann ich diese Hörbuch-Sammlung sehr empfehlen. Schon wir als Kinder haben mit unserer kleinen Schwester die Kassetten gehört.