Kinderquatsch Update

Es wird unbedingt Zeit für einen neuen Eintrag!
Einerseits, weil ich lange nichts geschrieben habe – warum eigentlich??
Und andererseits, weil meine Mitschreibe-Liste für Emilians Sätze lang und länger wird. Und es ist faszinierend!
Erst hat mich fasziniert, dass er überhaupt spricht. Dann, dass er unsere Wörter lernt. Dann, dass er unsere Wörter zu seinen macht und eigene Sätze bildet.
Dann, dass er Sätze passend einsetzt und uns umhaut. Und inzwischen…
Inzwischen kann er so viele Wörter sagen, selbst verbinden und er denkt sich in seinem Kopf eigene Situationen und plappert irgendwas – es ist äußerst amüsant!

Doch zuerst noch ein paart Worte zur Trotzphase:
Es ist ruhiger geworden. Sei es unsere Kosequenz oder seine Sanftheit –
sei es der Alltag nach Weihnachten oder die helleren Tage…
Ich bin sehr zufrieden und genieße das Leben mit meinen Söhnen.

Ausserdem ist aus dem bockigen Satz: „Nein! Ich wollte doch…!“ ein etwas umgänglicheres „Nein! Ich kann das doch alleine!“ geworden.
Und da dieser Satz absolut zu dieser Altersphase passt, kann ich damit besser umgehen. Emilian kann allein seine Schuhe, seine Jacke, seine Hose an- oder ausziehen, Butter aufs Brot schmieren, Papier zerschneiden, Saft in seine Flasche gießen, ins Auto klettern…. Und wehe, jemand versucht, zu helfen.
Am Ende kommt dann meist ganz schnell ein: „Aber du sollst doch…“

Jetzt seine Sätze und Gedanken:

Schon lange bevor ich Mutter wurde, haben mich einige Wörter oder Begriffe herausgefordert, wenn ich daran dachte, das eines Tages mal meinen Kindern erklären zu müssen. Und so fragte mich Emilian letztens tatsächlich, warum Autobahn „Auto“ und „Bahn“ heißt. Hmm..

Als ich vor einigen Tagen ein Oberteil anzog, das Emilian noch nicht kannte,
sah er mich an und sagte: „Das Hemd ist gut, Mama!“
Das ist ein Vorteil von Gedanken, die er jetzt selber denkt!

Und als wir mit dem Auto fuhren und Musik aus dem Radio hörten, sang ich bei einem Lied mit. Wir waren angekommen, der Motor und das Radio gingen aus – ich sang aber weiter.
Da kommt von hinten: „Mama, die Musik ist doch schon aus!“

Kurz vor einer Autofahrt sah Emilian unser neues Navi im Flur liegen und er fragte: „Nimmst du das Zeige-iPhone auch mit?“

Dann redeten wir über Geburtstage, weil ich einen neuen Kalender aufgehängt habe. Und ich zählte die nächsten Geburtstage in der Familie auf. Als ich zum März kam und seinen Geburtstag erwähnte, sah er mich verwirrt an und sagte: „Aber ich hab doch schon Geschenke bekommen zu Weihnachten!“
Und er fing an, seine Geschenke aufzuzählen…

Emilian war mit seiner Cousine zum Spielen bei Oma und Opa. Als er zurück kam, fragte ich: „Und, was habt ihr angestellt?“ Und er: „Wir haben angestellt Brot zu essen und Smacks zu essen.“

Auf einem Spaziergang zum Spielplatz war er nicht sehr begeistert von unserem Fußweg. Liam saß im Wagen, also musste Emilian laufen. Er weinte und jammerte und bockte – ich versprach, ihn auf dem Rückweg zu tragen.
Und später erzählte er von dem Ausflug: „Ich wollte nicht laufen und ich hab geweint und Mama wollte mich auf dem Rückweg tragen aber nicht auf dem Vorwärtsweg.“

Emilian brauchte neue Kleidung und ich bat ihn, aus seinem Schrank einen Body und eine Strumpfhose zu holen. Er stapfte nach oben, kam wieder und zeigte uns zwei T-Shirts. Dazu machte er ein verwundertes „Hmm…“, als wüsste er selbst nicht, wie das passieren konnte.

Wir saßen am Tisch und Emilian naschte ein paar Rosinen. Ich fragte ihn, ob er Liam auch ein paar abgeben würde und er steckte sich noch mehr in den Mund. Ich: „Wer ist denn Liam? Du oder du?“
Und er: „Ich bin Emilian und der Kleine da ist Liam.“

Unterwegs fuhren wir an dem Krankenhaus vorbei, in dem Emilian geboren wurde und ich erzählte ihm davon. Seine Reaktion: „Ja, da war ich winzig klein.
Und Liam war groß.“ Ich sage: „Nein, Liam war noch nicht da.“
Und er: „Doch, Liam hat mich angeguckt.“
Er hat mir auch schon erzählt, dass es dunkel in meinem Bauch war und er geweint hat.. In solchen Momenten weiß ich nicht, ob er einfach gern redet oder ob ich nachhaken sollte…

Emilian puzzelt sehr gern und sehr gut.
Weil wir es eilig hatten, sagte ich: „Mach mal jetzt dein Puzzle fertig.“
Er: „Ja, und dann klatschen wir.“

Wir fuhren spät nachhause und ich wollte nicht, dass Emilian im Auto schon einschlief. Ab und zu fragten wir, ob er noch wach sei. Und einmal antwortete er: „Nein, ich schleefe.“

Zu Besuch bei meiner Schwester machte Emilian es sich auf ihrer Couch bequem. Dann stand er nochmal auf und holte sich die Gummibärchen vom Tisch.
Die Wickelcreme nahm er auch mit. Ich fragte ihn, ob er denn die Gummibärchen wickeln wolle. Da sagte er mir ganz entrüstet: „Nein! Die können doch nicht den Po hochmachen. Wie mich.“ Und er legte sich auf den Rücken und streckte die Beine in die Luft.

Wenn Emilian zufrieden ist, gefordert wird, lieb gehabt wird und sich wohl fühlt, freue ich mich, immer mehr in ihm entdecken zu können. Er kann, wie gesagt, so gut puzzeln. Er kann Liam immer wieder zum Lachen bringen. Er geht gern mit seinen Freunden zum Miniclub und erzählt dann aufgeregt und detailiert, was erlebt wurde. Trotz offener Gitterstäbe im Bett wartet er auf uns und traute sich heute nichtmal, rauszuklettern um den Nuckel zu suchen.
Er kann so aufmerksam und sanft und lieb und erwachsen sein!

Ein letzter Kinderspruch noch, über dessen Inhalt ich noch zu keinem Ergebnis gekommen bin:
„Im Süden sieht’s ganz lachig aus.
Aber die Deutschland-Männer finden das nicht gut.“

Comments

  1. Elsa says:

    Hat doch irgendwas mit Fussball zu tun?
    So lustig bei euch!!!

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