Ich sitze ausgeschlafen und frisch geduscht mit einem Kaffee im Halbschatten auf der Terrasse und schreibe einen Blog-Eintrag. Montag Morgen. Was ist passiert? Ich werde es euch sagen.
Wir sind erfüllt von einem vollen, tollen Himmelfahrtswochenende. Am Donnerstag waren wir mit 50 Freunden im Britzer Garten. Ein riesiges Buffett, erste Sonnenbrände, ferngesteuerte Flieger und glückliche Familien. Am Abend haben wir Papa zum Bus gebracht, damit er wieder ein paar Studientage in Hannover besuchen konnte.
Freitag morgen waren wir auf dem Grundstück unserer Kirche verabredet, um die Außenanlagen sozusagen frühlingsfrisch zu gestalten. Die Sonne knallte und wir rupften Unkraut, pflanzten Blumen und gossen die Beete.
Die kleine Tochter von Freunden wackelte mit unseren Jungs umher, denn die Eltern mussten arbeiten und wir hatten sie in unsere Obhut genommen. Als wir gegen 15:30 fertig waren, kam auch ihre Mama gerade. Zusammen fuhren wir zu uns nachhause, um den Tag mit einem schönen Abendessen, einem Glas Sekt auf der Wiese, drei glücklichen Kindern und der Abendsonne ausklingen zu lassen.
Der Samstag gehörte nur uns, mir und den Kindern.
Wir machten uns Pancakes und frühstückten auf der Terrasse. Wir erledigten ein paar Einkäufe.Wir ließen uns Wasser in kleine Planschmuscheln laufen, aßen Eis, hörten Hörspiele, malten in Badesachen auf der Decke, trockneten Wäsche an der Luft und entspannten in unserem Berliner Frühlingsgarten.
Spät abends zogen die Kinder ihre Schlafanzüge an, wickelten sich in eine Decke und wir fuhren wieder zum Busbahnhof, um Papa abzuholen.
Der Sonntag begann ruhig und nach einem schönen Gottesdienst setzten wir uns in den Garten meiner Schwägerin, um den 1. Geburtstag unseres Neffen zu feiern. Sonne ohne Ende, fünf glückliche Cousinen und Cousins, Erdbeeren und Melone, Familienglück.
Ich muss mal ganz ehrlich sagen, dass ich mir meinen Muttertag ein wenig feierlicher vorgestellt hatte, zumindest mit Frühstück am Bett und so. Die Jungs waren so froh, dass Papa endlich wieder da war, dass sie ganz entspannt zu dritt in der Küche saßen und quatschten. Ich bekam so zwar keine Küsschen oder Kaffee ans Bett, konnte aber ausschlafen.
Während ich hier sitze, sehe ich die Vogelkästen, die am Nachbarhaus angebracht sind. Seit Tagen schon stecken die Vogelbabies ihre offenen Schnäbel aus dem Loch und seit Tagen schon sind die Vogeleltern unterwegs, um wirklich im Minutentakt Futter in die Luken zu schieben. Ich frage mich, ob die Vogelmama überhaupt sowas wie ein eigenes Leben hat, währen die Kinder klein sind.
Naja, ich bin keine Vogelmama und die Küken brauchen nicht 18 Jahre, bis sie groß sind.. aber diese ständig hungrigen Vogelbabies haben mich dankbar für meine großen Jungs gemacht. Die sind nämlich so groß, dass sie alleine in den Urlaub fahren können – der Grund, warum ich am Anfang der Woche entspannt auf der Terrasse sitze. (Soweit meine „Gedanken zum Muttertag“…)
Nach der Geburtstagsfeier sind wir nämlich kurz nachhause gefahren, haben die Kinderrucksäcke geschnappt und sind zu meinen Eltern gefahren.
Die Eltern, die ungefähr 24 Stunden vorher von einer Fahrradfreizeit, die sie in Binz geleitet haben, zurück gekommen waren, haben selbst ihre Koffer kaum aus- und wieder eingepackt und starten heute einen Urlaub mit den Enkeln in Mecklenburg am See!
Ja, wir haben die tollsten Eltern!
Mit Liebe und viel Zeit, mit Geduld und Großzügigkeit sind sie für ihre Enkel da. Sie teilen ihre freie Zeit, ihre Erholung und ihren Urlaub mit zwei kleinen gackernden, pupsenden, neugierigen, blonden Bengeln. Und wir Eltern sind sehr dankbar dafür!
Gegen 21:00 Uhr verabschiedeten wir uns dann von glücklichen Enkeln und Großeltern. Wir hielten noch kurz bei meiner Schwester an und als wir dann kurz nach 23:00 Uhr in einem ruhigen Haus ankamen, machten wir das, was alle Eltern machen, die mal eine kinderfreie Nacht haben: Wir fielen in die Betten und schliefen ein.
In ein paar Tagen werden wir den Kindern hinterherfahren und zusammen urlauben – aber bis dahin liegen ein paar schöne, sonnige, freie, ruhige Momente vor uns.
Ich werde jetzt die Wäsche abnehmen und eine neue Maschine anmachen. Dann werde ich mir die Nägel lackieren und später ins Büro fahren. Heute Abend werde ich mich mit meiner Netflix-Serie zu meiner Schwägerin ins Wohnzimmer setzen und meine Nichten und den kleinen Neffe beim Schlafen bewachen.
Oh, du schöne Freiheit!