Es ist soweit.
Es ist Dezember!
Einer meiner unbeliebtesten Monate ist gekommen und gegangen, ohne dass es groß anstrengend war. Die Sonne war fast immer da, die Krankheiten sind wieder vorbei und der gemütlichste Monat hat begonnen.
Wir haben Kerzen aufgestellt, Sterne gebastelt, wir essen Mandarinen und Nüsse, wir trinken Kaffee, Tee und Kakao und lesen Bücher vor. Wir lieben Pettersson-Filme und hören Musik oder Hörspiele. Wir genießen die kurzen, kalten Spaziergänge zum Kindergarten und zurück, wir sehen ab und zu einen strahlend blauen Himmel, dann wieder Nebel und wir atmen Dampfwölkchen aus.
Mit Kindern nehme ich das Wetter und die Jahreszeiten intensiver wahr und mit größeren Kindern wird es immer schöner.
Am Samstag vor dem 1. Advent haben wir vier einen kurzen Shopping-Ausflug gemacht. Leuchtende Kinderaugen! Ich habe ein paar kleine Bücher für die Nikolaus-Schuhe gekauft und mich einfach ein bißchen inspirieren lassen. Noch rollt die Weihnachts-Welle langsam auf uns zu und ich genieße diese feierliche Stimmung. Noch können wir Eltern bestimmen, wie weihnachtlich es wird und die Jungs genießen das Besondere.
Am Samstag Nachmittag sind wir weit in den Norden, ins Märkisch-Oderland gefahren und haben Freunde besucht, die auf einem Weihnachtsmarkt Würstchen und Waffeln verkauft haben. Das war unser erster Weihnachtsmarkt in diesem Jahr – und auch die Kinder, jedenfalls Liam, erleben vieles zum ersten Mal. Wir haben uns Puderzucker-Waffeln gekauft und haben uns ans Lagerfeuer gesetzt. Es gab Glühwein, Schmalzstullen, eine nachgebaute Landschaft der Krippe in Bethlehem und echte Weihnachtsmänner, die Geschenke verteilten. So, wie es sein muss.
Am Abend habe ich zu später Stunde einen besonderen Adventskalender ausgepackt!
Vor vielen Jahren haben meinen Eltern einen Kalender für uns (damals drei) Kinder gebastelt.
Und dieses heilige Familienstück haben wir bekommen!
Es gibt 48 Säckchen, die Schächtelchen habe ich auch gefüllt.
Der erste Gast, der uns besucht, darf ein Schächtelchen öffnen.
Ich habe die 48 Säckchen mit Schätzen aus unserem Süßigkeiten-Fach gefüllt. Kleine Geschenke gibt es bei uns in den Adventskalendern nicht. Erstens hatte ich keine Ruhe, um solch kleinen Kram zu kaufen und zweitens gibt es Geschenke genug. Finde ich.
Meine Oma schickte noch zwei schöne Milka-Adventskalender und so wird ein Türchen am Morgen und das zweite je nach Wunsch im Laufe des Tages geöffnet. Am Sonntag morgen kam Emilian verschlafen in unser Bett und sagte: „Ich hab mich erinnert, dass ich jetzt ein Türchen aufmachen darf!“ Gemeinsam gingen wir nach unten, bestaunten die Kalender und suchten das Säckchen mit der 1. „Einmal kurz hoch und dann runter, die 2 ist eine Ente und die 3 ist die Zahl mit den zwei Beulen“ … Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Liam sah uns zu, weinte kurz, weil er den Inhalt aus dem ersten Beutel nicht bekommen durfte. Am zweiten Tag war es ihm auch noch zu früh und zu wuselig. Heute hat er langsam verstanden, dass sich Emilian ein Säckchen sucht und dass Mama ein anders für Liam findet. Ich finde es nicht schlimm, dass Emilian in aller Frühe aus seinem Zimmer kommt. Er legt sich dann nochmal zu uns und kuschelt und erzählt..
Ich freue mich auf die gemütlichen Nachmittage.
Wir werden mit Freunden Plätzchen backen, werden Besuch bekommen und uns über volle Nikolaus-Schuhe freuen. Emilians Kindergarten-Gruppe wird unsere Kirche besuchen, wir werden zusammen basteln und die Weihnachtsgeschichte hören.
Es tut gut, die letzten Arbeitstage zählen zu können, das Jahr ausklingen zu lassen und noch keine Sorge an das neue Jahr verschwenden zu müssen. Die werden früh genug kommen…
Ich freue mich auf den ersten Schnee. Ich finde, in jedem Jahr ist der erste Schnee etwas ganz Besonderes, ob nun im Oktober oder im Dezember. Nach wenigen Wochen oder sogar Tagen nervt es die Berliner schon wieder und der letzte Schnee im März/April/Mai ist furchtbar.
Aber der erste Schnee, der die Weihnachtszeit noch stiller und festlicher macht, ist wunderbar!
Ich wünsche euch eine wundervolle Adventszeit!