Abendgespräch

Und da geht’s auch schon los.

Ein Gespräch mit Emilian möchte ich euch gern erzählen und für die Ewigkeit festhalten.

Ich finde, egal, wie der Tag auch war, wenn die Kinder müde und mit kleinen Augen in ihren Betten liegen, fängt nochmal eine ganz andere Zeit an. Und so gern ich auch raus aus diesem Zimmer und rein in einen ruhigen Abend möchte: Diese Stimmung, die dann im Kinderzimmer herrscht, ist heilig!

Liam summt immer und immer wieder sein „Alle meine Entchen“, tutscht an seinem Nuckel und spielt mit seinem kleine Zeigefinger an den Augen eines Teddybären. (Das ist natürlich nicht jeden Abend so, aber ähnlich.)

Emilian hört still und aufmerksam zu, wenn vorgelesen wird. Er liebt es dann, nochmal zu Kuscheln und einfach neben Mama oder Papa zu sitzen. Seit einigen Tagen wünscht er sich, Geschichten aus der Bibel zu hören. Ich schrieb ja darüber…

Heute war die Geschichte von Jesaja dran. Jesaja, der Prophet, bekommt einen Brief von Gott und in dem Brief steht, dass Gott seinen Sohn schickt und dass der die ganze Welt neu machen wird.
(Jetzt mal in Kurzform) Ich fand den Text schwierig und hab auch – ähäm – ein paar Sätze oder Wörter weggelassen. Ich denke dann manchmal: „Na, sowas muss ja mein Kind nicht vor dem Einschlafen hören…“

Jedenfalls redeten wir am Ende über den Sündenfall im Garten Eden, über die „Giftschlange“, wie Emilian sagt. Und dann über Jesus, der ja als Baby kam – nicht als König. Und dass er deswegen auch kein Schloß hatte. Und dass Jesus jetzt wieder bei Gott ist und dass wir ihn deswegen nicht mehr sehen können, aber dass sie uns trotzdem hören und so weiter. Das geht dann ruckzuck und manchmal bleibt keine Zeit, eine kindgerechte Antwort zu suchen – dann sage ich es eben, wie es ist.
(Gestern habe ich die Geschichte von dem kranken Naaman gelesen – da musste ich auch plötzlich erklären, was ein Sklavenmädchen ist…)

Als ich dann schon unten war und mich gerade hingesetzt hatte, kam es von oben:
„Warum kann Gott alles?“
Also habe ich mich auf die unterste Treppenstufe gestellt und noch ein bißchen geredet.
Mama: „Gott hat die Erde gemacht, alle Menschen und Tiere, deshalb gehört ihm alles und deshalb kann er alles.“
Emilian: „Auch die Flüsse!“
Mama: „Ja.“
Emilian: „Und wenn wir sterben, sind wir bei Gott und dann sehen wir Opa wieder! Und wenn Oma stirbt, sieht sie Opa wieder und dann ist sie nicht mehr traurig und dann ist sie nicht mehr allein.“
Mama: „Ja, das hast du dir gut gemerkt! Und weißt du, wir sehen dann auch die Leute aus der Bibel wieder.. Daniel und David den Hirtenjungen…“
Emilian: „Das ist toll… Und dann sehen wir die und dann sagen wir: „Hey, wir kennen euch aus der Bibel!“

Jetzt ist er schon eingeschlafen.
Ich würde ja gern wissen, was er so träumt…

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