Es gibt Blogger, die immer am 5. des Monats aufzählen, was sie so gemacht haben. Das heißt dann: „WmdedgT?“ (Was machst du eigentlich den ganzen Tag?)
Ich konnte und wollte bis jetzt irgendwie noch nicht mitmachen, aber weil ich zur Zeit so wenig zum Bloggen komme und hier so viel passiert, erzähle ich euch, was ich heute eigentlich alles so gemacht habe:
Mein Wecker klingelte um 6:40 Uhr. Beim gestrigen Elterngespräch bekamen wir zwar viele Lobesworte über Liam zu hören, allerdings bat man uns, ein bisschen früher in die Kita zu kommen. Diese Uhrzeit auf meinem Wecker war also neu, aber noch nicht ganz so früh, wie ich eigentlich gern aufstehen würde. Spätestens im September..
Es gab schnell Paprika, Birne und Kaffee, weil die Jungs beide in der Kita Frühstück bekommen würden und weil wir so eben mehr Zeit hatten. Außerdem bekamen wir gestern zum ersten Mal eine Bio-Kiste geliefert. Später mehr dazu, aber so gab es zum Frühstück eben Birne.
Auf dem Kalenderblock von „Der Sendung mit der Maus“ ging es um eine Sonnenfinsternis und wir unterhielten uns über Planeten und Licht und Schatten.
Mein Plan ging auf, Papa durfte ausschlafen und guter Dinge zogen wir uns rechtzeitig an und los in Richtung Kindergarten. (Wenn es nämlich zu knapp fürs Büro wird, smse ich den Lieblingsmann aus dem Bett und er bringt die Jungs in die Kita) Es kam mir draußen nicht mehr ganz so kalt vor und ich wünschte, ich hätte etwas mehr Zeit für Frühlingsgefühle.
Angesichts des leeren Fahrradständers quiekte Liam vor Freude, denn scheinbar war noch kein Kind vor uns mit dem Rad gekommen und wir hatten freie Platzwahl.
Weil Liams Erzieherinnen noch im Gespräch waren, brachte ich beide Jungs in den Gruppenraum von Emilian. Die Trennung fällt ihm seit ein paar Tagen nicht so leicht, aber heute, mit Liam an der Hand und noch vielen letzten Umarmungen, ging es. Ich hatte gut geplant, war im Zeitplan und konnte im Fahrstuhl noch die letzten Tränchen trocknen.
Auf dem Fahrrad traf ich unterwegs bekannte Mütter und kam kurz vor dem Chef im Büro an. Vor ein paar Tagen hatte er darum gebeten, bei Dienstbeginn um 9:00 Uhr bitte um 8:50 Uhr zu erscheinen. Für viele vielleicht selbstverständlich, für uns sind das kostbare Minuten, die irgendwie in den Morgen passen müssen. Weil aber der Fahrradweg auch nur 10 Minuten lang ist und ich nicht auf Bus-Abfahrzeiten und Ampeln (naja…) angewiesen bin, kriege ich das hin.
Bis ich einen „richtigen“ Arbeitsauftrag bekam, half ich so hier und da. Viele Abläufe müssen genau erklärt und gezeigt werden und so dauert es manchmal eine Weile, bis sich mir wieder ein neues Gebiet erschließt und ich selbstständig arbeiten kann. Mit Hilfe einer Vorgabe meiner Kollegin schrieb ich dann 40 Rechnungen, zeigte sie dem Chef, unterschrieb sie und … wollte sie gerade in Briefumschläge stecken. In dem Moment (und kurz vor Feierabend…) trat dann aber der Chef an meinen Tisch, um mir feierlich zu eröffnen, dass ich morgen zum ersten Mal allein im Büro sein würde. Er erklärte mir einerseits hundert Dinge, auf die ich zu achten hatte und andererseits hundert Dinge, die ich in meinen unglaublichen 3 Arbeitsstunden am Freitag erledigen könnte…
Bis zum Feierabend schaffte ich dann mein anderes Zeug nicht mehr ganz… ich blieb länger und hab ja morgen noch Zeit für den Rest 😉
Die frische Luft auf dem Rad tat mir gut. Ich mag diesen Job, weil ich komplett abschalten kann. Als Mutter als Erzieherin zu arbeiten, hätte vielleicht mehr mit meiner Leidenschaft zu tun gehabt, aber auch mehr an meinen Kräften gezehrt. Im Büro tauche ich ein und bin da. Genauso tauche ich dann auch wieder auf und bin weg. Sozusagen.
Zuhause erwarteten mich frisch geschmierte Brote. Ich saß einfach nur so da, still, bis mein Mann fragte, ob ich krank sei. Aber von 24 Stunden sind 3 Minuten Stille eigentlich gar nicht schlecht. Wir tranken einen Kaffee zusammen und eine Freundin rief an und fragte, ob sie spontan mit Kuchen vorbei kommen könnte. Klar!
Ich schnappte mir das Fahrrad, um die Jungs abzuholen. Wenn es schon so 14:30 Uhr ist, vermisse ich sie bis dahin richtig. Ich liebe es, sie gut gelaunt zu sehen und mit ihnen Pläne für den Nachmittag zu machen. Heute wollten wir Ostereier bemalen. Papa hatte mit ihnen ein paar Eier ausgeblasen – und eine Tatsache wie diese lässt mich im Büro so gut abschalten.
Wir besprachen mit Liams Erzieherin, dass er morgen die DiscoLampe + Gitarre mitbringen könnte. Das Elterngespräch hat beiden Seiten ein paar mehr Facetten des kleines Liams gezeigt und nun wollen beide Seiten den Liam kennenlernen, den sie noch nicht kennen. Sozusagen.
Durch ein bißchen Sonne radelten wir nachhause. Nach so einem langen Kita-Tag verschwinden die Jungs gern mal einfach im Zimmer oder im Garten. Und dann spielen sie und ruhen sich aus.
Unsere Freundin kam mit viel leckerem Kuchen und wir redeten eine Weile.
Emilian grub eine Lego-Anleitung wieder aus und Liam verschwand im Playmobil-Leben. Das Ostereier-Ding verschoben wir auf morgen, stattdessen gab es für Emilian ein Hörspiel, für Papa eine Pizza und Liam und ich fuhren schnell zu dm. Ganz stolz zog er seine neuen Schuhe an, zu den ich euch auch noch ’ne Geschichte erzählen muss:
Im Oktober bewarb ich mich auf dem Blogger-Café für Eltern für einen Produkttest. Winterschuhe sollten es sein… aber es kam erstmal gar nichts. Später verzögerte sich die Aktion, weil zuerst Schuhe für Flüchtlingskinder hergestellt wurden. Ich muss ja sagen, dass das den Laden für mich nur sympathischer machte.
Es gab noch einmal Probleme mit der Zustelladresse und außerdem kamen die Schuhe aus der Schweiz… und dann wurde es März… und ich erinnerte mich an die Schuhgrößen, die ich für die Jungs angegeben hatte. Die Schuhe für Emilian hätte ich ja zur Not Liam im nächsten Winter geben können… vielleicht.
Und dann kam das Paket mit so einem lieben Brief.. und in den Boxen waren wunderschöne, absolut stylische, moderne Halbschuhe. Aaaah! (Später mehr auch dazu!)
Liam war beim Einkaufen ganz aufmerksam und geduldig – bis er sehr dringend aufs Klo musste.
Bei dm gab es mal eine Kundentoilette, irgendwann.
Ich hatte keine Lust, mich zu beeilen, weil es offensichtlich sehr dringend war. Und so tat ich, was ich noch nie getan habe und auch so eigentlich nicht tun wollte. Ich legte ihn auf den Wickeltisch und schnallte ihm noch einmal eine Windel um. Das Gefühl kam ihm überhaupt kein bißchen mehr vertraut vor und er fragte mich dann laut und ernst, wie denn das „Geschäft“ in die Windel kommen könnte, wenn doch die Unterhose auch da wäre. Und so.
Kurz vor der Kasse „ent-wickelte“ ich ihn dann wieder, mein Plan war aufgegangen und Liam konnte sich mit Sicherheit nicht mehr erinnern, dass er jemals in echt Windeln getragen hatte…
Als wir wieder zuhause waren, gab es ein schnelles Abendbrot, Liam schnippelte sich eine Paprika und der Mann verschwand zur Bandprobe. Ziemlich schnell waren die Jungs im Bett und ein „Ich schlaf jetzt, Emilian!“ war das letzte, was zu hören war. Ich schnappte mir den Staubsauger und setzte mich danach an diesen Blog-Eintrag.
So ein voller Tag – und noch dazu vergeht keine Minute, in der ich nicht an die Kindergeburtstage denke.
Der Mann verreist am Sonntag Abend und so habe ich zumindest Liams Kitafrühstück + Party allein in der Hand.
In der Kita fragen die Eltern nach Geschenk-Ideen.
In letzter Minute füllen wir die Amazon-Liste mit kleinen Wünschen.
Überall in der Küche flattern Listen mit Snack-Ideen, Gästelisten, Pinterest-Links und Kinderspielen.
Zwei Jungs-Geburtstage innerhalb sechs Tagen haben Vor- und Nachteile.
Ich würde gern die Terrasse fegen, Frühlingsblumen pflanzen, Kuchen backen und Bücher lesen… Weitere Testprodukte mit Rabatt-Codes für euch liegen hier herum – später mehr. Nach Ostern spätestens nehme ich mir Zeit dafür!
Backen, Schminken, Lesen, Fotos der Kinder sortieren, Karten schreiben…
(Keine Ahnung, warum da Hanteln liegen)
Ich merke, wie sehr ich das alles jetzt aber auch liebe. Meine Jungs, ihre Wünsche, ihre Partys und Freunde, Essen planen und machen… Dazu die Sonne und Pinterest und gute Freunde an der Seite – perfekt!
Jeden Tag blättern die Kinder Kataloge („Wunschbücher“) durch und kreuzen großzügig an. Es fällt mir schwer, unser mini-Einkommen jetzt so zusammenzuhalten, aber die Bio-Kiste und die wunderbaren Schuhe zeigen mir wirklich, wie Gott uns versorgt und weiß, was wir wann brauchen.
Unser Wochenende wird voll und toll, am Samstag werde ich Fotos für euch machen und dann geht die Geburtstagswoche los!