20 Tage.
Das ist der Stand der Dinge.
An uns oder im Haus gibt es noch keine Anzeichen einer bevorstehenden Ausreise. Aber es lässt sich nicht mehr wegreden und die Zeit geht weiter. Wir fühlen uns nicht gestresst, aber ab und zu wird es dann doch hektisch. Vor allem in meinem Kopf.
Wir waren über den 1. Mai für ein paar Tage an der Ostsee. Und wir brauchten zu viert nur einen kleinen Koffer. Diese Tatsache hat mich noch entspannter werden lassen, was das Packen angeht. Ich mag es nicht, aus Koffern zu leben. Und das Zeug, das wir noch brauchen, kann eben noch nicht verpackt werden. Nur.. anfangen müssen wir irgendwann.
Die Tage sind ausgefüllt mit Abschieden. Das ist ein unbewusster emotionaler Stress für mich. Nochmal mit der Freundin und ihren Kindern in den Britzer Garten, dann das Ostsee-Wochenende mit der Familie, ein Entspannungs-Tag mit meiner Freundin in Berlin, ein Kaffee trinken hier, ein Abschieds-Essen da. Haaach.
Wenn wir erstmal zu viert mit unserem Gepäck im Flieger sitzen, wird der ganze Stress kurz abfallen, bevor mich dann die Flug-Aufregung überfällt. Emilian kam vor ein paar Tagen schluchzend zu mir, und sagte, jemand hätte ihm erzählt, dass er im Flugzeug einen einzelnen Sitz hätte. Er dachte, das würde bedeuten, dass er irgendwo einzeln, weit weg von Mama und Papa sitzen wird… Ich versuche, meine ängstliche Aufregung für mich zu behalten und mein Mann malt den Kindern das Fliegen als ein riesen Abenteuer vor. Ich bin gespannt!
Vorgestern habe ich mal wieder eine to do – Liste erstellt.
Ich brauche noch einen internationalen Führerschein.
Die Kinder und ich brauchen noch Schuhe für die Hochzeit.
Wir wollen noch einen Geschenkgutschein bei Globetrotter einlösen.
Ich möchte vorher noch die zwei Fotobücher der Jungs von 2013 fertigstellen.
Eine Abschiedsfeier in der Kita muss organisiert werden.
…
Ein paar Fotos:
In unserem Garten
Ostseestrand
Der „rasende Roland“
Blick auf den Strand
Und die neuen Kindersprüche:
Während ich Emilian mal wieder im Kinderwagen zur Kita schiebe weil wir es so eilig haben, werfe ich ihm ein Bonbon auf den Schoß. Sein Kommentar: „Äh! Ein Vogel hat mir ein Bonbon gekackert! Das warst du, glaub ich, oder?“
Als meine Jungs im Februar ein Wochenende mit Oma und Opa an der Ostsee waren, waren sie genau in dem Haus, in dem wir alle jetzt wohnten. Für Emilian war es ganz besonders, dass Mama und Papa diesmal dabei waren. Auf dem Weg über die Rügenbrücke (am Donnerstag) wurde er immer aufgeregter und sagte seufzend: „Hier ist alles schön!! Wir bleiben hier vier…. Sachen: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag!“
Als wir dann ankamen, erzählte er, dass wir unterwegs bei McDonald’s waren.
„Wir sind an das Fenster gefahren und der McDonald’s-Bewohner hat gefragt, was wir möchten.“
Im Zimmer angekommen sah er zwei Handtücher auf seinem Bett liegen.
Er nahm sie und sagte: „Ach. Eins ist zum Spucken und eins zum Schleefen.“
Gestern auf dem Weg zur Kita beobachteten wir, wie eine Parkbegrenzung auf die Strasse gemalt wurde. Als der Wind den Geruch der Farbe zu uns wehte, sagte Emilian: „Das riecht nach Nagellack!“
Ich war gestern mit meiner Freundin und unterwegs und sah die Jungs erst heute morgen wieder. Emilian fragte, wo ich so lange war. Ich begann mit dem Erzählen, aber scheinbar wusste er durch Fotos, die ich geschickt hatte, gut Bescheid. So sagte er nur: „Weiß ich doch. Brauchst du mir doch nicht alles sagen…“
Dann berichtete er aber: „Weißt du, als Männerabend war, da haben wir Donuts gegessen.
Mit Streuseln. Ja, und dann hatten wir einen Zuckerschock…“
[…] ihr euch an meinen Artikel aus dem Mai 2014 erinnern, als es noch 20 Tage bis zur Abreise waren? Ist das lange […]