Bettgespräche

Emilian findet – wie jedes Kind auch, denke ich – abends kreativ viele Gründe, um Mama und Papa nochmal zu sehen. Manchmal möchte er gestreichelt werden, am Kopf oder am Bauch. Manchmal wünscht er, dass wir einfach ein bißchen auf dem Hocker neben dem Bett sitzen, die Spieluhr aufziehen, erzählen oder beten…
Er bekommt jeden Abend eine kleine Trinkflasche mit Wasser ins Bett und normalerweise stellen wir sie ihm erst hin, wenn er schon schläft.
Sonst ist alles ausgetrunken, bevor die Nacht beginnt.
Jetzt weiß er aber inzwischen, dass die Flasche irgendwann kommt und dann ruft er. Ich möchte nicht, dass er ruft, weil das Liam manchmal weckt oder weil wir nicht zurückrufen möchten. Wenn wir antworten, dass er warten soll und wir „gleich“ kommen, schläft er ab und zu „versehentlich“ dabei ein. Ab und zu..

Heute stellte ich die Flasche kurz vor dem ins-Bett-gehen in die Spülmaschine und schaltete sie an, um eine Ausrede zu haben. Dachte ich..
Die Maschine geht fast 2 Stunden und er hat tatsächlich gewartet!
Weil ich Liam unten gestillt habe, konnte ich nicht antworten, was ich fast schade fand, denn seine Rufe waren so süß.

„Mama, Emilian möchte trinken!“
„Mama, bist du oben oder unten?“
„Emilian möchte auch ins Wohnzimmer.“
„Mama, schläfst du im großen Bett?“
„Mama, Emilian möchte trinken.“
„Mama, die Spülmschine blubbert..“
„Mama, Emilian meinte, die Spülmaschine schon fertig!“
„Mama, kochst du was?“
„Mama, machst du Babybrei?“
„Mama, Emilian möchte trinken!“
„Mama, was macht Liam so?“

Jetzt hat er die Flasche… es ist 22:25 Uhr und es ist ruhig.

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