WMDEDGT – 8

05. August 2024

Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?

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Gestern Abend hat der Liebste dem Baby nochmal ins Gewissen geredet. „Du darfst kommen, Kleines. Wir freuen uns auf dich!“

Dreimal ging es bis jetzt abends/nachts los.. ich denke mir, so wird es auch wieder sein. Gegen 4:00 Uhr nachts denke ich ein bisschen, dass es losgehen könnte. Aber ich weiß, dass um 8:00 Uhr der Große vom Pfadfinder-Camp kommt. Das würden wir nicht schaffen. Also „schiebe“ ich das Baby in Gedanken nochmal weg. Trotzdem schlafe ich nicht so gut. Das Liegen und Umdrehen geht aber einigermaßen.

Meine letzten Geburten gingen sehr schnell und ich habe ambulant entbunden. Also plane ich, für ungefähr 6 Stunden weg zu sein. In der Nacht. Wenn wir die Kinder alleine lassen können. Aber nicht heute Nacht. Mal sehen, ob mein Plan dann auf geht.

Der Mann steht 7:30 Uhr auf und kauft Brötchen zum Frühstück. Pünktlich 8:00 Uhr steht der Große vor der Tür. Der Reisebus ist in der Nacht von Budapest durchgefahren und vom Parkplatz bringt ihn eine andere Familie mit. Er sieht müde aus, braun gebrannt, er riecht interessant und ist sehr glücklich. Seinen Blick auf meinen Bauch kann ich nicht einschätzen. Vielleicht haben wir alle einfach unbewusst aufeinander gewartet.

Der kleine Bruder wird mit einem Freudenschrei wach, als er hört, dass der große Bruder wieder da ist. Noch bevor wir alle am Tisch sitzen, ist der Pfadfinder frisch geduscht. Er erzählt und erzählt. Die Woche in Budapest auf dem Europa-Camp der Royal Ranger muss wirklich ganz besonders gewesen sein. Ich freue mich so, dass er das erleben konnte. Kein Heimweh mehr. Nur noch Abenteuerlust. Anfang des Jahres hatten wir geplant, unseren Jahresurlaub gemeinsam für ein paar Wochen am Balaton zu machen. Nun. Da hat uns jemand einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nach dem Frühstück packt er seinen Rucksack aus und ich mache sofort zwei Waschmaschinen an. Schuhe und Schlafsack werden in der Sonne gelüftet. Der Mittlere puzzelt, der Große geht in sein Zimmer, packt weiter aus und schaltet sein Handy nach einer Woche wieder an. Der Mann geht zum Sport und ich schaue mit dem Kleinen, was bei Olympia so los ist. Wir klicken in einige Sportarten mal rein und sind fasziniert. Turmspringen. Wasserball. Hürdenlauf. Stabhochsprung.

Ich hänge Wäsche auf, wasche meine Haare über der Badewanne, heute ist ein schöner sonniger Tag. Wir sind alle etwas langsam und müde, aus den unterschiedlichen gegebenen Gründen. Ich sammele noch ein paar gute Äpfel aus der Kiste aus dem Garten der Schwiegereltern und schneide sie für den Dörrautomat. (Werbelink) Weil sie ziemlich säuerlich sind, bestreue ich sie mit Vanillezucker. Während der 6 Stunden Dörrzeit riecht es dann wunderbar nach warmer Vanille in der Küche.

Zum Mittag gibt es schnelle Nudeln aus dem Pasta Maker. (Werbelink) Wir kaufen eigentlich gar keine Nudeln mehr. Wir besprechen beim Essen noch ein bisschen den Tag und die Woche. Viele Sätze beginnen mit: „Wenn das Baby da ist..“ oder viele Antworten auf Fragen der Kinder heißen: „Ja, wenn das Baby da ist.“ – Es tut mir ein bisschen leid, dass wir so im Pausenmodus sind. Nicht, dass es uns schaden würde, aber das sind diesmal wirklich ruhige Sommerferien bis jetzt.

Und weil meine Babys wie gesagt wirklich sehr schnell geboren werden, traue ich mich eben nicht mehr ins Freibad oder ins Kino. Und der Mann muss auch in der Nähe bleiben. Es ist spannend. Wie und wann es letztendlich passiert, weiß niemand!

Nach dem Mittag brauchen wir alle eine Pause. Die beiden kleineren gehen ins Zimmer, um ein Hörspiel zu hören, der Mann geht ins Büro und ich lege mich auf die Couch. Sofort schlafe ich ein. Die Jungs verabreden sich um 15:00 Uhr zum Rasen mähen, aber der Große ist so tief und fest eingeschlafen, dass wir ihn einfach liegen lassen. Der Mittlere fängt alleine an und schafft tatsächlich den ganzen Rasen. Das ist mit unseren schrägen Wiesen gar nicht so leicht.

Der Kleine schneidet die Rasenkanten mit der Schere und hört dann im Wohnzimmer Musik an, ich schneide die nächste Portion Äpfel. Das Baby strampelt und zappelt. Ab und zu kommt eine Wehe, aber nichts deutliches. Ich weiß nicht mehr genau, ob sich die Geburten der anderen angekündigt haben, aber es fühlt sich nichts in mir nach Geburt an.

Eine Freundin kommt mit ihrer Tochter zum Kaffee. Die Kinder spielen im Garten und im Pool und sie erzählt von ihrem Schweden-Urlaub. Die Wäsche ist schon wieder getrocknet. Damit das auch so bleibt, stellen wir sie etwas weiter weg vom Pool. Der Mann ist mit dem Mittleren unterwegs. Der Große kommt irgendwann aus seinem Zimmer und sieht aus, als wüsste er nicht direkt, wo genau und warum er aufgewacht ist. Aber er schwärmt und trauert dem Camp und den Freunden hinterher. Ich erinnere mich, wie sich das anfühlt. Er wartet sehnsüchtig auf Fotos.

Die Kinder essen ein Eis und wir reden noch. Kurz vor 19:00 Uhr verabschiedet sich meine Freundin und wir machen ein letztes Selfie mit Bauch. Das haben in den letzten Wochen schon so viele Leute gesagt: „Beim nächsten Mal sehen wir uns mit Baby!!“ Erstmal abwarten …

Wir essen Brot und Reste vom Mittag. Die Jungs sind albern und zappelig. Es ist schön zu sehen, dass sie zu dritt irgendwie wieder vollständig sind. Trotzdem fallen immer mal Sätze wie: „Bist du eigentlich aufgeregt, Mama?“ oder „Bald decken wir den Tisch für 6 Personen!!“ oder „Bekommen wir danach bitte noch ein Baby??“

Ich freu mich immer sehr, wenn die Jungs ganz unterschiedlich ihre Vorfreude zeigen. Umso mehr wünsche ich mir, dass das kleine Baby bald kommt. Sie werden alle auf ihre Weise helfen und staunen und wachsen und lernen. Die Vorfreude hilft mir irgendwie auch, die Anstrengungen der Geburt nicht zu ernst zu nehmen. Dreimal habe ich es gut geschafft, kommt nur noch einmal. Das sollte mich nicht verunsichern.

Der Mann setzt sich am Abend mit den beiden Großen ins Wohnzimmer, um einen Film zu schauen. Ich mache für alle eine kleine Schüssel mit Süßigkeiten fertig und gehe dann mit dem Kleinen nach oben, um etwas anderes anzugucken. Während der Kleine guckt, schreibe ich den Beitrag schon.

In meinem Bauch ist es ruhig. Also bis auf die gewohnten Hacken und Ellenbogen. Ich höre in mich hinein und denke, dass es dem Baby ja so schlecht in mir nicht gehen kann. Und der errechnete Termin am 10. August ist schließlich kein Verfallsdatum. Ich esse zwar regelmäßig Datteln, obwohl sie die Geburt angenehm und schnell machen sollen – und beschleunigen möchte ich es eigentlich nicht. Aber ansonsten bin ich entspannt, was die Geburtsvorbereitung angeht. Keine Massage. Kein Tee. Kein Fenster putzen. Keine Sitzbäder. Ich bin entspannt und bin sicher, dass das Baby schnell und gut geboren werden wird. So ist es immer gewesen. Nur das Wann und Wo hätte ich gerne schon …
Seit den ersten Schwangerschaftswochen öle ich allerdings meinen Bauch jeden Abend ein. Vielleicht wäre es nicht unbedingt nötig. Meinem Bauch sieht man nicht eine Schwangerschaft an! Aber die paar Minuten für Baby und mich gönnen wir uns. 

Gegen 23:00 Uhr kommen die Jungs nach oben, der Kleine ist neben mir eingeschlafen. Die Großen tigern um mich herum, streicheln einmal übers Babybett und versuchen, mir anzusehen, ob es losgeht. Wir haben ihnen oft gesagt, dass es sein kann, dass wir am Morgen nicht da sind. Sie können dann meine Schwester oder Oma und Opa anrufen oder dem Papa eine Nachricht schreiben. Ich bin gespannt auf die Nacht.

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