05. Dezember 2023
Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?
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Da hab ich doch gestern Abend echt vergessen, den Beitrag zu schreiben. Ich hätte Zeit gehabt… aber ich war echt platt.
Mein Mann ist für ein paar Schulungstage in der Schweiz. Er ist gut hingekommen, trotz Eis- und Schnee-Chaos in Deutschland. Ich bin also mit den Kindern hier zuhause und arbeite gerade in meinem neuen Mütterpflege-Einsatz. Heute Abend kommt er zurück.
Aber zu gestern:
Gegen 6:30 Uhr wecke ich die Jungs. Alle müssen zur 1. Stunde gehen. Die beiden Großen überlegen jeden Morgen, ob sie mit dem Rad oder mit dem Bus fahren. Nach langer Bus-Zeit ist heute wieder ein Fahrrad-Tag dran. Der Große entscheidet sich dann, mit dem Rad zum Freund zu fahren und von dort mit dem Bus zu fahren.
Wir frühstücken und machen uns fertig. Ich soll um 8:30 Uhr schon bei meiner Familie zum Einsatz sein – wir müssen uns also beeilen. Als ich an der Kaffeemaschine stehe, ruft eine Freundin an, um mir mitzuteilen, dass die 1. Stunde für den Jüngsten ausfällt. Ich bin Elternvertreterin und schreibe noch schnell eine Mail.. aber es ist 7:15 Uhr, wahrscheinlich zu spät.
Leider kann ich mit dem Kleinen nicht zur 2. Stunde gehen, also laufen wir entspannt ein paar Minuten später los. Eigentlich ist es schön, dass er entspannt ankommen kann und in der ersten Stunde spielen, frühstücken oder einer Geschichte zuhören kann. Wir haben in der Bücherbox noch ein paar Kinderbücher gefunden und packen sie in seine Schultasche. Aber dass seine Lehrerin krank ist und der Tag nicht wie gewohnt läuft, verunsichert ihn und er braucht ein paar Minuten, bis ich gehen kann.
Dann kann ich los, steige auf mein Rad und muss mich wirklich beeilen. Zuhause schnappe ich meine Tasche und setze ich mich ins Auto. In wenigen Minuten bin ich da. Die Familie ist unterwegs in den Kindergarten + Elterngespräch. Noch in der Tür helfe ich, die Kinder anzuziehen und fertig zu machen, dann sind sie weg. Die Mama schreibt mir ein paar Nachrichten, wobei sie meine Hilfe bräuchte. Ich räume die Küche, Wohnzimmer und Kinderzimmer auf, sauge und wische die Wohnung, räume den Müll weg und koche ein Mittagessen. Dann sortiere ich Wäsche und Kinderkleidung, mache kleine Erledigungen für die Frau und als meine 4 Stunden um sind, verlasse ich die Wohnung wieder.
Anders als bei einem Doula-Einsatz, wo ich vorher nie weiß, was wie lange und wo passiert und ich das Unerwartete und Aufregende so liebe, mag ich die Mütterpflege-Einsätze, weil sie so leicht und normal sind. Ich mache das, was ich gut kann, was ich zuhause mache und ich weiß immer besser, was eine Mama in der Wohnung braucht und schätzt, um sich wohl zu fühlen.
Ich fahre in ein kleines Geschäft, um Weihnachtskarten zu kaufen und finde noch Nikolaus-Spielzeug für die Jungs. Dann hole ich den Kleinen ab. Am Nachmittag wird seine Weihnachtsfeier in der Klasse sein, also soll er sich ein paar Minuten Ruhe gönnen. Er darf auf der Couch einen FiIm schauen und sucht den animierten Weihnachtsfilm „Der Grinch“ aus. Sein absoluter Feelgood-Film.
Ich koche Nudeln. Der Mittlere kommt aus der Schule. Ich habe am Montag aus Kuchenteig eine kleine Weihnachtsstadt gebacken und werde sie nun mit Zuckerguss verzieren. Nebenbei erwärme ich den Punsch, um ihn nachher mit zur Weihnachtsfeier zu nehmen. Dann packe ich noch zwei Tüten – eine fürs Lehrerzimmer und eine fürs Hort-Büro. Ungefähr die Hälfte des Personals ist krank zuhause und wir wollen gern ein bißchen Freude und Motivation verschenken. Also haben wir wieder ein paar Kleinigkeiten gesammelt. Ich schreibe zwei Karten dazu.
Der Große ist noch nicht zuhause, aber wir machen uns auf den Weg zur Weihnachtsfeier. Es ist kalt draussen und es schneit die ganze Zeit. In der Schule wird der Kleine dann ganz aufgeregt und unruhig. Die Feier startet nämlich mit einer kleinen Vorführung – auf einer kleinen Bühne, mit allen Eltern einer 1. Klasse und einer 2. Klasse. Der Schulhof ist dunkel. Seine Lehrerin ist nicht da. Das ist alles so aufregend!
Wir geben den Kuchen und den Punsch im Klassenzimmer ab und gehen zum Raum der Aufführung. Mein Sohn weint und klammert sich an mich, ich lasse ihn auf meinem Schoß sitzen und wir schauen zusammen die Aufführung an. Jeder achtet nur auf sein Kind, einige Kinder kommen zu spät, es fällt gar nicht auf, dass er bei mir sitzt. Langsam beruhigt er sich und singt sogar die letzten Lieder mit. Dann beginnt die Feier.
Ich betreue einen Stand, wo Adventsgestecke gebastelt werden können. Außerdem gibt es noch 3 weitere Bastel-Angebote und ein großes Buffett. Natürlich lieben die Kinder auch den Platz in der Schule, den dunklen Schulhof und das Spielen mit den Geschwisterkindern.
Zwischendurch ruft mich der Große an. Er ist jetzt zuhause, hat gegessen und fährt allein zu einem neuen Kurs, der heute startet. Leider ist es genau das erste Treffen, was er alleine schaffen muss, der Weg ist deutlich weiter, als alles, was wir bis jetzt hatten. Papa hat am Wochenende einmal den Weg mit ihm geübt. Er muss sich ein bißchen überwinden, aber dann zieht er los. Wir verabreden, dass ich ihn abhole. Ich bin stolz auf ihn.. an solche Momente kann ich mich als Erstgeborene noch gut erinnern.
Nach 18:00 Uhr ist die Feier vorbei, wir räumen auf und verabschieden uns, den Bauch voll mit Süßigkeiten und in der Hand die schönen Schätze. Ich frage eine Lehrerin noch nach dem Vertretungsplan für morgen und sie sagt, dass die 1. Stunde auf jeden Fall ausfallen wird.
Zuhause ist es schon fast Bettgeh-Zeit. Die Jungs spielen, ich stehe in einer Chaos-Küche. Dann fällt dem Jüngsten ein, dass sie ja jetzt die Schuhe putzen müssen… Er holt alle Schuhe, die er finden kann und fragt mich, ob sie sauber genug sind. Weil ich mich über seine Vorfreude freue und auf gar keinen Fall noch Wasserpfützen oder Dreckhäufchen im Flur haben möchte, erlaube ich ihm, die Schuhe aufzustellen.
Dann fahre ich ungefähr halb acht los, um den Großen abzuholen. Es ist dunkel und es schneit, es ist mitten in Berlin und wir brauchen eine Weile, um uns zu finden. Als wir kurz telefonieren, geht in der Kälte sein Handy einfach aus. Ich würde ja behaupten, dass Teenager-Mamas noch viel mehr aushalten, als Baby-Mamas…
Wir finden uns, er steigt ins warme Auto und erzählt ganz begeistert von dem neuen Kurs. Es geht um verschiedene Programmier-Übungen, Musik, Video, Grafik, alles sowas. Das ist genau sein Ding. Er erzählt, wie komisch es war, allein nach der Schule zuhause zu sein und alleine zu essen. Auch an solche Momente kann ich mich erinnern. Ich fand es ganz schwer. Mehr als einmal bin ich dankbar, dass mein Mann und ich flexibel bzw. von zuhause arbeiten können.
Ich verfahre mich auf dem Rückweg mehrmals, weil es so voll und dunkel ist. Immerhin sind die Kleinen schon im Bett, als wir nachhause kommen.
Ich bin so müde. Ich schreibe an die Eltern der Erstklässler, dass die 1. Stunde morgen ausfällt. Dann kommt eine Email aus der Schule: Der Kleine hat morgen und übermorgen gar keine Unterricht. Wie gut, dass ich auch an beiden Tagen frei habe!
Der Große hat morgen zur 2. Stunde, muss ich also nur den Mittleren wecken. Der Kleinen bittet uns inständig, ihn ausschlafen zu lassen. Eine Frage, wie gut das am Nikolaus-Tag funktionieren wird…
Ich räume ein bißchen die Küche auf, weil ich morgen frei habe, hebe ich mir das meiste auf. Heute denke ich oft an meinen Opa, der Geburtstag gehabt hätte. Als ich sicher bin, dass die Großen schlafen, hole ich die Nikolaus-Geschenke und schreibe mit dem Mann. Ich packe ein paar Geschenke und Süßigkeiten, Mandarinen und Schoko-Nikoläuse in die Schuhe und gehe auch ins Bett.
Ich trage meinen Beitrag heute noch in die WMDEDGT Übersicht ein. (Werbelink)
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