30. Mai 2021
Manchmal frage ich mich, ob wir im Februar oder im August sind. Vom Wetter her fühlt es sich nach Jahresanfang – vom Alltag irgendwie nach Sommerferien an.
Die Tage rauschen an uns vorbei, wir leben in einer besonderen Zeit, jeder Tag hat sein Freud‘ und sein Leid und wenn ich nicht täglich mitschreiben würde, würden mir die vielen kleinen schönen Dinge verloren gehen. Ich kämpfe darum, dass die schönen Dinge mehr in Erinnerung bleiben als die schweren. Im Mai gab es kaum Blogeinträge.. das liegt daran, dass unser Leben wieder mehr draussen stattfindet und dass auch für 3 von uns 5 der Alltag langsam wieder Tempo aufnimmt. Die Umgewöhnung wird noch eine Zeit brauchen.
EINS – Im Mai haben wir für 10 Tage vegan gelebt. Mehr Infos dazu kann ich euch später erst geben, aber diese 10 Tage waren voller Schätze und Aufregung für uns.
ZWEI – Ich habe „Familienfrieden“ in mein Danke-Heft aufgeschrieben und ich bin dankbar dafür, dass wir in Hochs und Tiefs zusammen als Familie friedlich miteinander umgehen. Es gibt Streit und Wut und Tränen, aber es ist uns wichtig, das immer zu klären und einen Streit gemeinsam zu beenden.
DREI – Sehr dankbar bin ich auch für die Schule der Jungs. Ich möchte gerade nicht mit einem Lehrer tauschen und bin dankbar für jede Mühe und Liebe, die gerade über die normale Arbeitszeit hinaus investiert wird.
VIER – Dazu gehört auch eine Buchvorstellung, ein Gedicht und ein Referat, was die Kinder vorgetragen haben. Ich fand die Vorbereitung dafür nicht leicht, das Wechselmodell und die Quarantäne haben da nicht unbedingt geholfen – aber am Ende waren die Kinder doch gut begleitet und wertgeschätzt.
FÜNF – Viel später als sonst im Jahr haben wir einen freien Samstag ohne Regen genutzt, um die Kirschblüten anzuschauen. Das Highlight war, dass wir die Omi aus dem Seniorenheim mitnehmen konnten. Wir haben sie sehr lange nicht gesehen und ein Wunsch von ihr war, nochmal die Kirschblüten zu sehen.
SECHS – Wir haben ein neues Kartenspiel als Familie. Immer wieder mal spielen wir neue Spiele und manche gefallen uns einfach auf Anhieb. „Wizzard“ (Werbelink) ist eines davon. Die Regeln sind leicht verständlich, es gehört ein bißchen Glück dazu und in jeder Runde kann über Sieg oder Niederlage neu entschieden werden.
SIEBEN – Auch eine große Rolle hat das Spiel GarticPhone im Mai gespielt. Sowohl online mit Freundinnen als auch zuhause im Wohnzimmer an verschiedenen Geräten haben wir das ausprobiert und wir haben so viel gelacht! Wirklich. Das Spiel erinnert an „Stille Post“ und es macht so viel Spaß.
ACHT – Auch wenn es nicht oft war: Jedes Essen auf der Terrasse, jeder Sonnenstrahl auf dem Liegestuhl, jedes Sitzen auf einer Decke habe ich sehr genossen. Jeder Moment, in dem ich dachte: Ja, die Sonne hat schon Kraft! hat mich so gefreut.
NEUN – Ich habe gelesen, dass der Regen der vergangenen Wochen schon ausgereicht hat, damit sich die oberste Schicht in Wald und Wiesen erholt. Das freut mich sehr und auch im Garten sehe ich, wie gut der Regen tut.
ZEHN – Anstelle des ausgefallenen Urlaubs über Himmelfahrt haben wir als Familie einen Tag im Brandenburger Wald verbracht. Das war sehr schön, obwohl wir natürlich auch richtig nass (und schnell wieder trocken) geworden sind.
ELF – Der Große hat nachträglich zum Geburtstag eine Fitness-Schrittzähler-Uhr bekommen, die ihm sehr viel Freude bereitet. Einen Pre-Teenager, der Bücher liebt, aus seinem Zimmer zu locken, ist gar nicht so leicht.
ZWÖLF – Gemeinsam mit ein paar Freunden haben wir um das Gelände unserer Kapelle herum einen Garten-Einsatz gemacht. In 6 Stunden habe ich so viel Unkraut gerupft und viele Rosen im Beet wiedergefunden.. der Muskelkater am nächsten Tag war krass.
DREIZEHN – Eine Sache, die ich am Homeschooling-Unterricht sehr besonders finde, ist die Tatsache, dass die Kinder tatsächlich mit ihren Lehrern chatten können. Da wird nachgefragt, es werden Witze ausgetauscht und Bilder geschickt. Die Lehrer antworten Tag und Nacht und ich finde das so besonders.
VIERZEHN – Es gibt nach einem langen Lockdown immer den ersten Tag, an dem alle Kinder wieder in ihren Einrichtungen sind. Mein Mann und ich feiern das gewöhnlich mit einem gemeinsamen Frühstück in Ruhe. Oder ein Einkauf zu zweit. In Ruhe abends im Garten sitzen. Zusammen einen Film anschauen. Spazieren gehen. Es sind immer die kleinen Dinge im Leben. (Und an dieser Stelle: Wenn meine Schwester nicht unermüdlich Kinder hüten würde, wäre uns das gar nicht möglich. Danke!)
FÜNFZEHN – Nach einem besonders langen Hausaufgaben-Kampf mit dem Mittleren musste er einfach nochmal eine Runde raus und seine Energie abladen. Nach einer Weile kam er mit einer kleinen rosa Blume zurück – und ich sage euch: Dieses Kind, was mich am meisten herausfordert, liebt auch am meisten!
SECHSZEHN – Immer mal wieder gibt es einzelne Personen, die wieder zu Besuch kommen. Diese Momente feiere ich sehr. Frühstück mit einer Freundin, Kaffee im Garten oder ein Spaziergang. Das gehört für mich so sehr dazu.
SIEBZEHN – Mehrmals waren wir im Mai zusammen angeln, haben Fisch gefangen, bearbeitet und gegessen. Ich lebe immer mehr meinen Jungs-Mama-Traum und finde das ziemlich toll!
ACHTZEHN – Viel zu kurz nachdem ich meinen Mann am neuen Berliner Flughafen abgesetzt habe, konnte ich ihn dort wieder abholen. Das große C hat mal wieder einen Strich durch eine Reise gemacht, die wir für sehr sicher hielten. Umso dankbarer waren wir dann für die freien Familientage, die wir alle ganz anders geplant hatten. Und ich bin dankbar, dass wir den Reisepass rechtzeitig nach langer Suche gefunden haben.
NEUNZEHN – Mir ist aufgefallen, dass es ungefähr 5 Freundinnen gibt, die mich trotz allem immernoch herzlich umarmen. Dafür bin ich sehr dankbar!
ZWANZIG – Am Pfingstmontag haben wir als Familie einen Fahrradausflug zusammen gemacht. Es war so ein schöner sonniger Tag – und dass die reichen Berliner an diesem Tag ihre schicken Autos zur Schau stellten, hat unsere Jungs ganz besonders gefreut!
EINUNDZWANZIG – Vor dem Einschlafen lesen wir gerade ein neues Buch (Werbelink) mit den Kindern. Ich bin sehr begeistert davon, wie Menschen früher und heute ihren Weg mit Jesus leben und so viele Wunder erleben. Ich wünsche mir, dass meine Kinder davon lernen.
ZWEIUNDZWANZIG – Ich bin sehr dankbar für meine und unsere Freundschaften, die schwierige Zeiten ausgehalten und überstanden haben. Es gibt da ein paar Kinder und Menschen, mit denen Treffen und Verabredungen genau so wie früher stattfinden können.
DREIUNDZWANZIG – Die Kindergärten in Berlin haben wieder geöffnet und seit Mitte Dezember arbeite ich nun wieder regelmäßig mit allen Kolleginnen zusammen. Obwohl sich die neuen Arbeitszeiten erstmal komisch anfühlen, ist es so schön, wieder mit dem ganzen Team zusammen zu sein.
VIERUNDZWANZIG – Mein Mann und ich haben Freunde zum Frühstück besucht, gut gegessen und gut geredet. Das, was sich früher eher normal angefühlt hat, schätzen wir jetzt besonders.
FÜNFUNDZWANZIG – Ich mache tatsächlich noch immer täglich Sport, seit Anfang April. Mit wenigen Ausnahmen. Und so langsam zeigt mein Körper Unterschiede. Ich bin ziemlich stolz und es ist ein gutes Gefühl, in sämtliche Kleidung entspannt reinzulassen.
SECHSUNDZWANZIG – Ich bin dankbar für den Duft von nass geregneter Erde, für den Duft von den ersten Holunderblüten, für den Duft von Wäsche, die in der Sonne getrocknet ist.
SIEBENUNDZWANZIG – Meine liebe Freundin kam auf der Durchreise für ein paar Stunden bei uns vorbei. Zum ersten Mal hatte sie ihren Hund dabei, einen relativ großen Hund und unsere Kinder haben eigentlich kaum Erfahrung mit Hunden. Aber das entspannt-sein meiner Freundin und der gut erzogene Hund haben die Schüchternheit schnell verschwinden lassen und wir hatten so einen schönen Nachmittag zusammen. Unsere Kinder haben nun einen neuen Hunde-Freund.
ACHTUNDZWANZIG – Ich bin dankbar, dass wir in der Nähe vieler Seen und Parks wohnen, so dass wir bei schönem Wetter einfach ins Auto oder aufs Fahrrad können und irgendwo ins Grüne fahren können.
NEUNUNDZWANZIG – Ich bin dankbar für frischen Löwenzahn für den Hasen, geöffnete Blüten im Garten, Pfefferminzblätter, die der Sohn mit dem Nachbarn tauscht und frischen Tee kocht.
DREIßIG – Im Großen und im Kleinen, bei Festen und im Alltag, in Gesprächen und Nachrichten sehe ich, dass es einen Gott gibt, der uns in der Hand hält. Daran glaube ich und dafür bin ich dankbar!