Da kommt was auf uns zu.

30. Juli 2019

Ich habe den Urlaub genossen. Wirklich.
Mir gelingt es gut, mich schnell zu entspannen, anzukommen und im Moment zu sein. Putzen und Aufräumen müssen wir alle auch zuhause – also erwarte ich gar kein Vollzeit-Verwöhn-Programm. Schade finde ich nur, wenn die vier Männer an den Strand gehen und ich die Ferienwohnung am Ende sauber mache. Aber mit Strand-Kindern ist das nicht möglich.

In Wolgast

Obwohl mein Mann mich wirklich sehr verwöhnt hat, was das Essen-machen angeht. Ach, warte.. das macht er ja zuhause auch.

Ich hatte mehr Bücher dabei, als ich lesen konnte. Wir haben mehr Muscheln und Steine mit nachhause gebracht, als ich wollte.. und Sand sowieso. Aber wir hatten viel mehr Familienzeit, als ich dachte. Wirklich schön und zu fünft.

Gesehen bei Karl’s Erdbeerhof in Koserow

Und in diesen Familien-Momenten wurde mir das Herz manchmal ein bißchen schwer. Denn, so sehr ich jeden Moment genießen, aufsaugen und speichern kann, so sehr kann ich mich auch gut in Zukunfts-Sorgen und -Gedanken verlieren. Ja. Kann ich. Ich kann mir Situationen vorstellen, die es gar nicht geben muss. Und obwohl diese Situationen, die da durch meinen Kopf geistern, völlig unrealistisch sein können, können sie mich traurig und wehmütig machen. Und wirklich zum Weinen bringen. Ihr kennt das, oder? Bitte!

Haach, dieser schöne Urlaub wird bald vorbei sein…
Haach, dieser Sommer wird bald vorbei sein…
Haach, dieser Moment wird bald vorbei sein…

Schönster Moment des Tages

Was auch immer gerade „schön“ ist.. es fällt mir schwer, das gehen zu lassen. Obwohl ich natürlich genau weiß, dass es auch viele, viele nächste schöne Momente geben wird und überhaupt: Was, wenn alles gut geht?

Im Rückblick kann ich jeden Tag und jeden Monat feiern. Fast. Ich kann so viel Gutes in allem finden. Treue Blog-Leser wissen das und sind vielleicht manchmal sogar genervt von meinem Grund-Optimismus. Stellt euch vor: Inzwischen kann ich sogar den Herbst und den Winter feiern. Ein bißchen.

So. Und trotzdem fällt mir der Abschied vom Sommer immer wieder sehr schwer. In diesem Jahr ist da aber noch etwas, was mein Herz beschäftigt. Gleich mehrere große Veränderungen.

Meine Entspannung am Strand.
Ihr glaubt nicht, wie lang das gedauert hat

und wie sehr ich aufpassen musste,
dass niemand darauf tritt oder fällt..

Erstens:
Jari kommt in den Kindergarten!
Er ist genau 2 1/2 Jahre alt und wird ein Kita-Kind.

Unsere anderen beiden Jungs waren 3 1/2 zum Kita-Start und hatten es nicht so leicht bzw. war es in den Kita-Jahren immer mal wieder schwierig.. und das bedrückt mich. Mit der Kita und den Erzieherinnen waren und sind wir sehr zufrieden, auch der Zeitpunkt wird gut sein – aber Kita-Start ist eben Kita-Start. Eine kleine Einschulung. Das erste Loslassen. Schwer. Auch bei Kind Nummer 3.

Natürlich kann jetzt alles anders sein. Was, wenn alles gut geht? Jari kennt die Kita und den Raum und die Erzieherinnen. Wir haben bereits eine „Kita-Zahnbürste“ gekauft und wir reden viel darüber. Er ist nicht übermäßig begeistert, aber da ist auch Neugier und Vorfreude und er freut sich jedesmal, wenn wir an der Kita vorbei fahren. Wir alle 5 sind wohl nicht die, die sich gern in Neues/Fremdes mit vielen Menschen stürzen… das ist okay so.

Ostsee-Glück

Zweitens:
Mein Mann wird neuerdings für einen Tag/Woche unterwegs sein – so richtig weg von zuhause und nicht in der Nähe. Ich weiß, dass es vielen Familien so geht, für uns ist es neu. An einem Tag werde ich also für Schule + Kita + Essen allein verantwortlich sein. Den Luxus, dass er von zuhause arbeitet und immer das Mittag kochen konnte, während ich die Jungs abgeholt hab, habe ich sehr genossen.

Drittens:
Ich werde wieder arbeiten gehen!
Bäm!
In der Zeit, als unsere finanziellen Sorgen wieder größer wurden, kam eine Anfrage von einer kleinen Kita hier in der Nähe, die wir schon kannten. Ich hab mich dann da mal gemeldet – und wurde mit offenen Armen begrüßt.

In einer ganz kleinen, ganz lieben Kita mit 40 Kindern werde ich ab Oktober mit 15 Wochenstunden einsteigen. Das ist alles in allem gar nichts Großes – für mich ist es ein riesiges Ding, nach fast 10 Jahren Mama-Zeit wieder als Erzieherin anzufangen.
Ich denke, dass ich als Mama jetzt eine bessere Erzieherin sein werde und ich denke, dass meine eigenen Kinder davon keinen Schaden nehmen werden. Erstens arbeite ich, wenn sie in der Schule sind und zweitens ist es ja vielleicht sogar gar nicht schlecht, wenn Mama mal nicht immer da ist. Ja.. in dem Alter sind sie schon.

Das sind also meine aufregenden neuen Gedanken, die mir im Kopf herumschwirren.. und ich denke, dieser Herbst wird ganz besonders für uns!

Uns bleiben jetzt noch drei Ferientage und das Wochenende. Die Jungs sind emotional gerade nicht so belastbar.. ich kann mich erinnern, dass ich als Schulkind auch immer schön aufgeregt vor Beginn eines neuen Schuljahres war. Aber sie freuen sich auf die Schule und die Abwechslung wird ihnen gut tun. Ich bin übrigens nicht die Mama, die den Schul-Start herbei sehnt und die freien Vormittage vermisst.
Ja, ich werde wieder mehr Ruhe haben, klare Gedanken zu Ende denken können und mehr schaffen… aber ich genieße auch die Ferien, wo ich meine Kinder um mich habe und (natürlich!) nicht so früh aufstehen muss!

In der letzten Ferienwoche üben wir alle (mehr oder weniger erfolgreich) das frühere ins-Bett-gehen und das frühere Aufstehen. Puh.

Außerdem habe ich mir vorgenommen, Ordnung zu schaffen. Und zwar in den Schultaschen, in den Kinderzimmern und in den Kleiderschränken!

Die Schultaschen und Federtaschen habe ich gewaschen und in der Sonne ganz schnell trocknen lassen. Schön, wie das aussieht!
Außerdem sind alle Hefte und Stifte neu und sauber sortiert, beschriftet und einsortiert. Möge es lange so bleiben!

Die Kinderzimmer haben wir gestern auf den Kopf gestellt.. bei Facebook oder Instagram konntet ihr in den Storys unserem Kampf folgen. Draußen war es unglaublich heiß und ich habe mich und die Kinder da fast zu sehr gefordert. Am Ende des Tages hatten wir saubere Kinderzimmer, aussortiertes Zeug für den Rumpelbasar, viel Müll, schwache Nerven und viele durchgestrichene to-do Punkte.

Fehlen noch die Kleiderschränke… Da werden wir ganz nach Marie Kondo alles auf einen Haufen legen, anprobieren und ausprobieren, wegsortieren und umräumen. Das „what sparks joy“-Prinzip wird mit den Kindern noch nicht so gut funktionieren. Sie würden entweder alles behalten oder alles weggeben.. weiß ich gar nicht. Mari Kondo sagt: Nimm jedes Kleidungsstück in die Hand. Wenn es dir Freude macht, behalte es. Wenn nicht, dann nicht.

Unser 9jähriger wird dann wohl auf Kleidergröße 128 umsteigen. Der 7jährige wird mit 122 kurz dahinter bleiben und der 2jährige wird für die Kita wahrscheinlich Größe 92 bekommen.

Bootstour in Wolgast

Das Leben ist schön!

Ich bin dankbar!
Ich habe mir gewünscht, dass die Ferien schön werden.
Und das waren sie.
Wir haben ausgeruht, Kraft getankt, dazu gelernt. Wir haben unzählige Momente als Erinnerungen und Fotos in den Handys und den Herzen gesammelt. Steine und Muscheln auch. Wir haben Sonne, Wind, Wasser und Meer genossen, wir haben Freunde getroffen, Familie gefeiert und wir sind gut vorbereitet.
Auf das, was da neu und vertraut auf uns wartet.

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