12 von 12 im August

12. August 2021

Ich nutze mal diesen Beitrag, um gleichzeitig ein paar Geschichten aus unserem Alltag zu teilen.

Wir sind heute an Tag 4 im neuen Schuljahr. Die ganze Schule startet mit einer Projektwoche zum gemeinsamen Ankommen und Kennenlernen, das ist sehr angenehm. Auch für uns, denn die Tage enden früher.

Gleichzeitig sind wir an Tag 5 ohne Papa, denn mein Mann konnte sehr kurzfristig mit seinem Freund (unserem Pastor) an einer Konferenz in Kenia teilnehmen. Leider fiel diese Konferenz eben genau auf die erste Schulwoche, aber ich fand es jetzt wichtiger, dass er diese Reise erleben kann.

Am Morgen mache ich mir einen Tee mit ätherischen Ölen, weil diese Sommertage, die morgens und abends schon so kalt sind, gerne mal eine Erkältung mitbringen. 

Der Große wurde als einer von wenigen Schülern ausgewählt, an der Runletics Kinder Olympiade im Olympiastadion teilzunehmen. Gestern stand noch nicht fest, ob der Ausflug wegen des Bahnstreiks in Berlin stattfinden kann – aber dann wurde spät am Abend entschieden, dass die Kinder fahren können. Es wurde sogar noch ein Platz frei, sodass der beste Freund des Sohnes auch mit konnte.

Treffpunkt: 7:00 an der Schule, mein Wecker klingelt also um 6:00. Komischerweise sind wir alle ungefähr gegen 6:00 wach, obwohl das ungefähr 3 Stunden vor unserer Ferien-Aufstehzeit ist. Nur der Kleine schläft tief und fest in meinem Bett. 

Der Große zieht sich an, isst ein Brot und fährt 6:45 los zur Schule. Mein Konzept, die Kinder so lange eng zu begleiten, wie sie es brauchen, ist aufgegangen. Den Großen habe ich ungefähr 4 Jahre lang gebracht, den Mittleren ungefähr 2 Jahre. Jetzt gehen sie selbstständig ohne Druck und Stress ihrer (nicht nur Schul)Wege und wir sind glücklich.

Mit dem Mittleren liege ich noch eine halbe Stunde auf der Couch, wir haben selten mal Ruhe miteinander. Dann geht auch er zur Schule. Ich schlafe ein paar Minuten, bis der Kleine nach seinem Kakao ruft.

Seit diesem Monat bin ich von meinen drei Arbeitstagen auf zwei Tage runter gegangen. Das fühlt sich komisch an, aber in solchen Wochen merke ich, dass es die richtige Entscheidung war. Ich möchte meinem Mann die Selbstständigkeit und die Reisen ermöglichen und die Kinder sind eben noch klein, so ist das für mich die richtige Wahl.

Weil also heute mein freier Tag ist, entscheide ich spontan, ob ich den Kleinen in die Kita bringe oder nicht. Aber er wird rechtzeitig und gut gelaunt wach und möchte seinen Freunden unbedingt einen neuen Witz erzählen. Also bringe ich ihn.

Die Sonne scheint, es wird richtig warm und ich weiß, dass ich mich in den Garten, in die Badewanne, auf die Couch oder ins Bett legen könnte und vielleicht sollte .. aber ich habe mir viel vorgenommen und ich habe 3 1/2 Stunden Zeit, bis die Kinder wieder da sind. Also mache ich mir einen Kaffee, esse ein Schulbrot, das liegengeblieben ist, mache laute Musik an und putze: Staub saugen, wischen, räumen, Kinderzimmer, Bad putzen. Ich schaffe richtig viel, es macht Spaß und sieht gut aus.
Ich finde es verrückt, dass ich mich vor der Reise des Mannes auf die vielen freien Abende mit Wein und meinen Filmen gefreut habe.. Haha, jetzt bin ich froh, wenn ich mal vor Mitternacht mit meinen Aufgaben fertig bin.

Gegen 12:00 mache ich mir ein Joghurt mit Müsli und gefrorenen Früchten und hole dann den Kleinen ab. Zur Sicherheit klebe ich einen Zettel für die Großen an die Tür, dass ich kurz in der Kita bin. Und tatsächlich stehen sie beide gut gelaunt im Garten, als ich mit dem Kleinen komme. 

Es ist fast heiß draußen, der Große erzählt begeistert von der Olympiade und zeigt seine Preise. Wir haben bis jetzt keinen Sportkurs für ihn gebucht, weil seine Interessen gerade eher im Computer-/Programmierbereich wachsen – aber scheinbar hat er sehr gute Ergebnisse erzielt und wurde für Leichtathletik Vereine vorgeschlagen. Da müssen wir jetzt mal überlegen, was wir damit machen.

Zu seinen Preisen gehörte auch ein sehr guter Fußball und Handball – die Jungs gehen gleich zum Spielen in den Garten. Ich räume weiter, aber bin nach dem Morgen und dem Vormittag auch platt. Um den Tiefkühlschrank aufzuräumen, hole ich all unser gefrorenes Obst raus und mache Smoothie und Eis. Dann setze ich den Hasen in seinen Auslauf und lege mich in den Garten.

Die Jungs spielen Fußball weiter an der Playstation, der Große spielt im Zimmer mit seinen Bällen. Das Geräusch stört mich, aber ich lasse ihn mal und fange an, Kekse fürs Wochenende zu backen. Wir sind irgendwie alle müde und genervt, es gibt Streit und der Mittlere sagt, er will später nicht zu seinem Kickboxen-Training. Ich kann mir denken, dass diese erste besondere Woche ihre Folgen hat – versuche aber trotzdem herauszufinden, warum er nicht gehen möchte. Er lernt dann nämlich hoffentlich, dass ich ihm viel besser helfen kann, wenn er genau sagt, was ihn bedrückt.

Die Stimmung kriselt, es ist 16:00 – und ich entscheide, das Training nun einmal abzusagen und mit den Kindern an den See zu fahren. Einfach, weil wir es können und weil wir mal raus müssen. Jeder schnappt schnell Handtuch, Badehose und Taucherbrille oder Ball und los gehts. Ich nehme zwei Formulare aus der Schule mit, die ich ausfüllen muss, falls ich genug Ruhe haben sollte.

Die Kinder springen sofort in den See und gehen dann zusammen auf den Spielplatz. Der eine hat Hunger, der nächste verschluckt sich an Nussschokolade – ich habe Kopfschmerzen. Trotzdem nehme ich mein Handy und versuche, diesen Beitrag schon anzufangen. Neben mir streiten sich 4 Geschwister in englisch, hinter mir pumpt ein Typ schnaufend sein Schlauchboot auf und belehrt seine Freundin, wie sie ihre Kammern voll kriegt, über mir fliegt ein lautes Flugzeug und ich atme tief ein und aus, auf der Suche nach Ruhe.

Als die Kinder wieder da sind, fahren wir zurück nachhause. Immerhin waren wir anderthalb Stunden am See, ich glaub, das war gut. Zuhause gibt es ein schnelles Abendessen und oups, Mama, ich hab noch Hausaufgaben.. Ich werd verrückt, wenn ich sowas nach 19:00 höre.

Beim Essen reden wir über den FamilienFrieden und wie wir ihn um alles in der Welt behalten können. Ich hoffe, dass die Jungs bei diesen ganzen Frust-Momenten und meinen anschließenden Predigten viel fürs Leben lernen. Für diese besonderen Umstände war diese Woche echt gut – aber ich brauche danach wahrscheinlich eine Massage – oder gleich einen Wellness-Urlaub. Wie gut, dass morgen Freitag ist und wir ein schönes Wochenende vor uns haben!

Vielleicht sehen wir heute Abend ja sogar ein paar Sternschnuppen?

Bei Caro gibt es noch viel mehr Sommer-Foto-Blogeinträge von heute. (Werbelink) Viel Spaß!

Und bei meiner Verlosung könnt ihr bis Samstag auch noch vorbei schauen.

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