WMDEDGT – 4

05. April 2020

Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?

Sonntag. Der Tag nach meinem Geburtstag. Osterferien. Corona.

Ein unglaublich ruhiger Tag liegt vor uns. Ich werde gegen 8.30 Uhr wach, weil die Kinder spielen und weil mein Mann in die Kirche fährt, um die Musik für den Online-Gottesdienst vorzubereiten.
Normalerweise würde ich länger im Bett bleiben, aber die Sonne scheint und die Vögel sind so laut – ich stehe auf, um das nicht zu verpassen.

Ich trinke einen Kaffee, weil ich erst ab 12:00 Uhr esse. Die Kinder frühstücken und sind teilweise schon im Garten. Ich räume ein paar Geburtstags-Reste weg und schaue mir meinen vollen rosa-Glitzer-Geburtstagstisch an. Auch in Zeiten mit Kontakt-Beschränkungen gibt es Möglichkeiten, Geschenke zu bekommen und überrascht zu werden!

Um 10:30 Uhr beginnt der musikalische Teil des Gottesdienstes und wir freuen uns, viele Freunde an ihren Geräten durch die Kameras zu sehen. Als mein Mann aus der Kirche kommt, isst er schnell ein Brot, dann fahren wir schnell zu einer Freundin und tauschen Kleidung aus. Wir haben in der Kirche eine neue Flohmarkt-WhatsApp-Gruppe und da wird ordentlich getauscht, verkauft, geschenkt. Heute bekommen wir eine Jacke und Ohrringe für mich und Schuhe für meinen Mann.

Die Jungs genießen die Ruhe mit Hörspielen und haben Zeit zum Spielen. Gestern stand plötzlich ein Schulfreund des Großen vor der Tür und brachte ganz überraschend ein Geschenk vorbei. Der Große hätte am 23. März gefeiert, das holen wir nach. Aber das Geschenk (Werbelink) kam schon an und es stand auf der Wunschliste! Lange beschäftigen sich die Kinder und spielen.

Zum Mittag gibt es Reste von gestern. Wir sitzen auf der Terrasse und klicken uns durch verschiedene Angebote von anderen Berliner Kirchen. So sehen wir zum Beispiel meine Schwägerin und die Cousins der Jungs beim Kindergottesdienst. Sogar den Gottesdienst aus Nairobi, Kenia können wir sehen. Das ist ein großer, großer Vorteil dieser Zeit. Schaut euch diese wunderbaren OnlineGottesdienste an!

Wir liegen auf der Terrasse in der Sonne, plötzlich ruft es „Hallo!“. Da steht die Lehrerin des Mittleren mit Post für die Osterferien. Ein Brief und Bastel-Material. Ich bin erfreut und überrascht gleichzeitig, plötzlich Lehrer-Besuch zu bekommen. Aber dann denke ich daran, wie viele Kinder in der Klasse des Sohnes sind und ich finde das eine großartige Geste, dass sie sich die Zeit dafür nimmt.

Die Kinder spielen Fußball, die Hasen sind auf der Wiese. Als mein Mann und ich später ein wichtiges Telefonat führen möchten, dürfen die Kinder einen Film anschauen. Es gibt Brote und Äpfel, die drei Brüder kuscheln sich auf die Couch. Später gehen zwei Jungs in die Badewanne, einer spielt wieder im Zimmer. Ich finde es so schön, wie die Kinder zusammen spielen und die freie Zeit füllen. Das ist Kindheit!

Mein Mann und ich schauen am Abend unsere Serie weiter, die Kinder schlafen schnell ein. Wir freuen uns auf zwei Wochen Ferien – obwohl diese Wochen sich von den letzten drei kaum unterscheiden werden. Aber es wird wärmer und wir werden dieses Ferien-Gefühl einfach feiern.

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