WMDEDGT – 12

05. Dezember 2021

Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?

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Sonntag.
Zum ersten Mal seit Wochen geht der Mann wieder in den Gottesdienst. Gestern haben wir uns alle im Testzentrum getestet und sind endlich alle wieder negativ! (Quarantäne Blog-Bericht kommt!)

Der Mann geht zur Bandprobe und verlässt das Haus kurz nach 08:00 Uhr. Der Kleine kuschelt bei mir im Bett. Er hat seit einigen Tagen nicht mehr nach seinem morgendlichen Kakao gefragt – vorher war ihm das extrem wichtig. Wir haben uns schon gefragt, wie wir je davon wegkommen – jetzt hat er einfach so aufgehört. Wir haben ihn gelobt und bewundert und gefeiert, dass er jetzt „groß“ ist. Dann habe ich still und heimlich die uralten Milchflaschen entsorgt. Warum erzähle ich das?
Heute liegt er im Bett neben mir und verkündet feierlich, er hätte jetzt mal wieder gern einen Kakao…
Ich habe das erstmal nicht kommentiert – dann nämlich hat er den ersten Schnee im Garten gesehen und an sein 5. Türchen gedacht.. und das Thema war wieder erledigt. Puh..

Kurz darauf höre ich die Jungs im Garten juchzen und springe aus dem Bett. Ich vermute nämlich, dass sie barfuß sind und durch die Terrassentür wieder reinkommen. Ich habe leider Recht. Und leider habe ich gestern den Boden gesaugt und gewischt – und leider bin ich da gar nicht entspannt.

Wir ziehen uns an, ich mache ein paar Brote und wir hören einen Hörspiel-Adventskalender weiter. Dann schicke ich die Kinder in den Garten – aber der Schnee ist hart und matschig, sodass es bald erste Tränen und dreckige Fensterscheiben gibt. Noch etwas, was ich überhaupt nicht leiden kann…

Die Kinder setzen sich auf die Couch und hören ein Hörspiel. Dabei schälen sie sich Mandarinen – sie könnten jeden Tag unzählige Mandarinen essen. Wir kommen mit dem Einkauf gar nicht hinterher.
Ich decke den Wohnzimmertisch, denn meine Eltern kommen zum Mittag. Unsere Isolation dauerte lange genug!

Mein Vater fährt die 40 km mit dem Fahrrad zu uns und kommt gegen 10:00 Uhr an. Er duscht schnell, zieht sich um und fährt mit dem Großen, der schon wieder raus darf, mit dem Rad zum zweiten Gottesdienst.
Während der Kleine für Opa einen Kaffee machen wollte, fällt ein Glas herunter und ich wische die Küche nochmal. Dieser Morgen fordert mich echt heraus, die Advents-Feierlichkeit in allem Chaos zu finden.

Ich bleibe mit den beiden Kleinen zuhause, sie dürfen die „Sendung mit der Maus“ gucken. Ich mache die Spülmaschine an und fange an, diesen Beitrag zu schreiben. Danach bereiten wir schon das Mittag vor. Wir haben uns zu Weihnachten einen Pasta Maker (Werbelink) gekauft, haben den schon eingeweiht und sind sehr begeistert. Also machen wir Nudeln. Viele Nudeln.

Opa und der Große kommen mit dem Fahrrad aus der Kirche, kurz danach kommt mein Mann mit meiner Schwester, später kommt meine Mama mit dem Auto aus ihrem Gottesdienst. Wir setzen uns an den Tisch, zünden zwei Kerzen an und essen zusammen. Es ist schön, nach so langer Zeit wieder Besuch zu haben.

Nach dem Essen gibt es Plätzchen, Stollen und Kaffee. Und Mandarinen. Meine Mama geht mit den beiden Großen raus – das konnten sie ja so lange nicht. Meine Schwester, mein Papa und der Kleine gehen rüber in die Wohnung meiner Schwester. Mein Mann und ich haben eine kurze Mittagspause, bevor wir dann einen Termin in der Kirche haben. Ich räume Küche und Wohnzimmer auf.

Als wir gegen 19:30 Uhr nachhause kommen, hüpfen die Kinder im Schlafanzug durchs Haus, putzen ihre Schuhe und bereiten letzte Schul-Sachen vor. Endlich, endlich können alle drei Kinder morgen wieder das Haus verlassen. Wir essen zusammen, es gibt Reste vom Mittagessen und warmen Punsch. Die Kinder sind so aufgeregt. Der Große übt noch einmal sein Gedicht für die Schule. Der Kleine stellt seine geputzten Schuhe in den Flur, öffnet die Haustür und ruft in die Dunkelheit: „Ich bin fertig, Nikolaus!“
Normalerweise begehen wir die Rituale nicht stark, aber weil wir in den letzten Tagen einige Weihnachtsfilme gesehen haben und weil der Kleine mit seinen fast 5 Jahren die Weihnachtszeit gerade so liebt, machen wir ein bißchen mehr mit und stellen Milch und Kekse in den Flur.

Ich räume wieder auf und schreibe den Beitrag fertig, der Mann bringt die Kinder ins Bett. Dann fallen wir auf die Couch. Wir schauen gerade alle „Star Wars“ Filme – zum ersten Mal im Leben habe ich es über die ersten 30 Minuten hinaus geschafft, habe die Geschichte verstanden – und sogar ein bißchen gemocht. Ich glaube, mein Mann ist ziemlich stolz auf mich. Trotzdem: Alles ziemlich außerhalb meines Verstandes und meiner Leidenschaft.

Wenn es oben ruhiger geworden ist, werde ich gleich ein paar kleine Geschenke und Süßigkeiten in die Schuhe stellen und die Brotdosen vorbereiten. Das wird aufregend morgen früh!

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Mehr Berichte vom 5. Dezember könnt ihr euch hier angucken.

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