WMDEDGT – 1

05. Januar 2023

Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?

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Es ist nach Mitternacht, als ich ins Bett gehe. Ich hatte Freundinnen zu Besuch und das war es wert. Der Wecker klingelt um 05:15 Uhr.
Zum Jahresbeginn haben wir in der Kirche wieder mit dem gemeinsamen Morgengebet online angefangen. Der Austausch und die Gemeinschaft hat mir gefehlt, das frühe Aufstehen eher nicht. Ich wundere mich, wie leicht mir das frühe Aufstehen fällt.

Nach dem Beten wecke ich einen Sohn, die anderen beiden können noch schlafen. Der Mann liegt auf der Couch, der Sohn legt sich dazu. Schweigen. Ich bewundere das ja, wie sie das können: Sich lange anschweigen.

In der Küche bereite ich die Brotdosen vor. Zu Weihnachten gab es neue Boxen aus Metall, (Werbelink) die uns richtig gut gefallen, aber alle identisch aussehen. Die Jungs haben sich mit einem Gravur-Stift ihre Namen in die Boxen geritzt (schreckliches Geräusch!). Weil ich es morgens gern dunkler in der Küche habe, fällt mir das Sortieren etwas schwer. Ich versuche, nicht zu sehr zu scheppern.

Kurz danach stehen die anderen beiden Jungs aber doch in der Tür und plumpsen auf die Couch. Sie essen Frühstück, der Große findet noch Englisch-Hausaufgaben und schreibt schnell. Die Kinder packen ihre Taschen, der Große muss zuerst los. Es ist nass und eklig draussen, aber er steigt tapfer aufs Rad und ist weg. Der Kleine ist der nächste und zieht sich an. Der Mann legt sich nochmal ins Bett. Die beiden Jungs fragen nach Toast und ich mache ihnen mehr Essen.

Zu Weihnachten haben wir uns einen Wunsch erfüllt und einen Dörrautomaten (Werbelink) geschenkt. Ein schönes und wunderbares Gerät. Er läuft seit Weihnachten fast ununterbrochen – aber wir können die Dörr-Früchte einfach nicht lagern… Sie sind immer sofort aufgegessen! Äpfel. Mango. Ananas. Banane. Auch Fleisch, Pilze, Kräuter, Blumen, Gewürze. So gut und so lecker! Der Automat lief über Nacht und ist fertig. Ich leere also die vier kleinen Bleche mit Apfelchips direkt in die Brotdosen, später schneidet der Mann neues Obst und füllt die Bleche wieder.

Ich habe heute frei und zum ersten Mal in diesem Jahr bringe ich den Kleinen in die Kita. Es regnet kaum und wir fahren mit dem Rad. Draußen treffen wir seinen Freund und gehen zusammen rein. Ich quatsche ein bißchen mit den Erzieherinnen und nehme ein Buch aus der Tauschkiste im Flur. Wieder zuhause sitzt der Mittlere an ein paar Schulaufgaben am Laptop, der Mann schläft noch. Ich setze mich auf die Couch, nachdem ich die Küche aufgeräumt und die Spülmaschine angeschaltet habe. Ich bin so müde. Aber ich habe mir vorgenommen, mich nicht nochmal auf die Couch zu legen.. Der Mittlere zieht sich an und fährt zur Schule.

Ich habe Anfang Januar ganz tapfer mit Sport angefangen und bin noch gut dabei. (Tipp: Neue Fitness-Serie von Nike bei Netflix!) (Werbung) Noch fällt mir das Beten und der Sport echt leicht, dass ich mich manchmal frage, ob ich irgendwas in meinem Tag vergessen habe… Nach dem Sport ist der Mann auch wieder unten und wir fahren zusammen zu Freunden zu einem Treffen. Es gibt viel zu besprechen und plötzlich ist es 13:30 Uhr.

Wir fahren mit unseren Rädern durch schönsten Sonnenschein wieder nachhause, ich fahre gleich weiter in die Kita, um den Kleinen abzuholen. Der Große kommt nachhause. Im Nachrichten-Messenger des Mittleren lese ich, dass er heute eine Bandprobe für einen Auftritt mit der Schulband hat, von der er nichts wusste. Ich hoffe, dass er in der Schule davon erfährt.

Zu viert essen wir Mittag am Küchentisch und reden über unseren Tag. Ich bekomme ein Klassenfoto von der Lehrerin des Großen geschickt und freue mich über die neue Klasse auf der Oberschule. Dann gibt es Nachtisch und Kaffee. Jeder zieht sich zurück und macht so seins. Der Mittlere kommt fröhlich mit eiskalten Händen nachhause. Er hat die Bandprobe geschafft und freut sich auf den Auftritt. Mit leuchtenden Augen erzählt er von dem Gefühl, vorn auf der Bühne am Bass zu stehen, während sein Freund neben ihm steht, der Lehrer hinten am Schlagzeug, die Nebelmaschine läuft… „Mama, das fühlt sich einfach so gut an. Ich liebe das!“ YEAH!

Die Nachmittage sind gerade noch leer und wir suchen unseren Trott. Ich bereite ein paar Texte für eine große LadiesNight vor, die ich in ein paar Wochen veranstalte. Der Große lernt Französisch. Der Mann liest sich in ein neues Gesellschaftsspiel ein. Die beiden Kleinen ecken immer mal an, sie quälen sich schon eine Weile mit ihrem Doppelzimmer und wissen nicht so richtig, wohin mit sich und dem Spielzeug und den Interessen. Leider haben wir keine drei Einzelzimmer und wir versuchen unser Bestes, damit umzugehen. Ich würde ihnen gern helfen, aber meine Ideen, meine Zeit und Kraft hat auch Grenzen. Wir bitten sie, das Bett mal in die Mitte des Zimmers zu stellen, um das Zimmer zu teilen. So haben sie vielleicht das Gefühl von zwei Zimmern. Sie räumen und es hört sich gut an. Dann muss der Mittlere zum Training und sucht sein T-Shirt. Ich komme nach oben und sehe, dass sie beschlossen haben, alle ihre Kleidung in einen Schrank zu packen. Das Ergebnis ist ein riesiger Haufen Kleidung…

Ich kriege kurz eine Krise und reiße mich sehr zusammen. Wir finden das Shirt nicht und er zieht einfach irgendwas an und macht sich auf den Weg. Er merkt doch, dass ich mich geärgert habe, obwohl ich das nicht wollte. Naja… Ich beschließe, die Kleidung liegen zu lassen, obwohl ich sehr gern einfach mit großen Müllsäcken aufräumen würde… Das müssen wir alle irgendwie lernen.

Unten sehe ich den Wäscheständer, sehe die volle saubere Spülmaschine und den Tisch, noch original vom Mittagessen. Einatmen. Ausatmen. Alles hat seine Zeit. Und irgendwann werde ich wehmütig durch die leeren Kinderzimmer gehen…

Der Kleine räumt dann alleine fast die ganze Spülmaschine aus. Papa und der Große spielen lange ihr kompliziertes Spiel, ich tippe diesen Beitrag schnell. Denn heute Abend werde ich noch ein Essen mit dem Förderverein der Schule haben. Der Mann trifft sich mit Freunden und meine Schwester passt auf die Kinder auf.

Am späten Abend sind wir beide wieder zuhause, der Mann schnippelt die dritte Ladung Äpfel für den Dörr-Automat. Wir reden und tauschen uns mit meiner Schwester aus. Der Abend geht ruhig zuende.

Mehr Beiträge findet ihr wie immer bei Frau Brüllen.
Viel Spaß beim Lesen!

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