In der letzten Woche sind unsere Jungs 7 Monate und 2 Jahre und 7 Monate geworden.
Liam bekommt jetzt richtigen Brei und ich bin erstaunt, wie viel er isst und wie ruhig und glücklich und ausgeglichen ihn das macht! Er trinkt Wasser aus einer kleinen grünen Flasche und auch das tut seiner Verdauung gut! Ich bin überhaupt froh, dass er Wasser trinkt. Bei Emilian haben wir diesen Zeitpunkt irgendwie verpasst und ohne einen Schuss Saft geht gar nichts..
Liam sitzt gern im neuen Hochstuhl und liebt es, mitten in der Familie zu sein.
Er guckt gern dem Licht der Sonne hinterher und freut sich laut über die Lampen am Backofen. Laute Geräusche machen ihm Angst, aber er kreischt vor Freude, wenn Emilian lauthals Quatsch macht.
Emilian ist ein großer Junge!
Er spielt mit Autos, er liebt es, zu bauen und findet immer eine Stelle im Haus, an der er hämmern, sägen oder schrauben muss. Er geht gern zum Kinderturnen, springt und rennt gern und liebt es, Dinge zu werfen. (Nicht alle Dinge lieben das)
Faszinierend ist, dass er nicht nur die Hauptwörter nutzt, um irgendetwas zu sagen – er nutzt alle Wörter, die er kennt und bildet eigene Sätze.
Genau so machen wir das auch an jedem Tag und stellen uns eben mehr oder weniger klug dabei an.
Er isst eine Weintraube, legt sie dann aber in die Schüssel zurück, weil ihm die Schale zu hart ist. Er zeigt mir die Weintraubenreste und sagt: „Mama, die ist tot.“
Wir reden über das Gesicht, Auge, Mund..
Mama: „Die Augen und die Nase sind im Kopf.“
Emilian: „Die Nase ist nicht im Kopf, die Nase hat Löcher. Da ist Müll drin.“
In einem Buch beschreibt ein Bauernhoftier, wie der Stall gesäubert wird und endet mit der Frage: „Und wie oft räumst du dein Zimmer auf?“
Und Emilian schlagfertig: „Halb fünf.“
Wir betreten ein Geschäft und kaum sind wir zehn Schritte hinter der Eingangstür, da sagt Emilian: „Mama, wir brauchen nichts. Nur gucken!“
Vor ein paar Tagen haben wir einen riesigen Hund gesehen, der sehr kurzes Fell hatte. An der Nase konnte man die rosa Haut sehen.
Emilian: „Der hat But.“
Mama: „Nein, das ist die Haut von dem Hund.“
Emilian: „Der Hund hat Bauchschmerzen.“
Ich wunderte mich, wie er darauf kommt.. und dann:
„Der Hund hat Bauchschmerzen an der Nase.“
Manchmal sagt Emilian Sätze, die irgendwas bedeuten, doch die Wörter, die er benutzt, bedeuten etwas anderes. Zum Beispiel sagt er, wenn er sehr traurig ist und wenn schon die ersten Tränen zu sehen sind: „Emilian hat zu tun.“
Wir wissen nicht, was das heißt.. und warum er das sagt.
Er versucht auch, „ich“ und „du“ zu verwenden, was aber verständlicherweise nicht einfach ist. So sagte er: „Ich ist traurig.“
Er guckt sich sehr sehr gern Bücher an, lässt sich alles immer wieder vorlesen und spricht dann plötzlich ganze Sätze oder Reime nach. Er blättert auch gern in Kinder-Katalogen. Nicht, um zu sehen, was er gern hätte, sondern er sucht, was er von Oma, Tante, zuhause oder von sämtlichen Arztpraxen wiedererkennt.
Emilian lernt auch, was es mit den Jahreszeiten auf sich hat.
An unserem Kirschbaum hängen nur noch 5 Blätter, es wird kalt, obwohl die Sonne scheint und es ist früher dunkel – das ist Herbst. Wir freuen uns auf Weihnachten und auf Schnee – diesmal können wir den Schlitten auf dem „Berg“ vor unserem Haus ausprobieren, weil ich nicht hochschwanger bin.
Lange Abende lassen sich mit Kakao, Obst und Büchern gut aushalten.
Ausserdem gibt es schöne Kindervideos auf youtube.
Eins gefällt Emilian zur Zeit sehr, ich habe danach gesucht, weil er oft das Buch von der Raupe Nimmersatt anguckt.
Es ist so einfach und irgendwie doof, dass es schon wieder faszinierend ist.
Achtung, Ohrwurmgefahr.