The MomCo.

03. September 2025

Meine treuen Leser wissen sicherlich, dass ich seit 9 Jahren eine Mama-Gruppe leite. Ich habe das Konzept 2014 in Kalifornien kennengelernt, war von Anfang an fasziniert und begeistert und bin es noch heute. Mehr denn je. Bis jetzt habe ich nichts vergleichbares Gutes gefunden!

Neben allen Krabbel-, Schwimm-, Massage, Pekip- und Spiele-Gruppen, mit denen Mamas im ersten Jahr nach der Geburt überschwemmt werden und zu denen sie ihre Babys, Wickeltaschen und Herzensangelegenheiten schleppen, geht es bei uns darum, die Frau zu sehen!

Wer bist du als Frau? Was macht dich glücklich? Was braucht dein Herz? Wie können wir dich unterstützen? Wie geht es dir in deinem Alltag? Was fordert dich heraus? Wie stellst du dir deine Zukunft vor?

Es ist eine ungewohnte, herausfordernde, aber wohltuende Erfahrung, in den Monaten nach der Geburt einfach als Frau gesehen zu werden und wenig über Babys und Baby-Themen zu sprechen.

Die Gruppe hieß ehemals MOPS – Mothers Of PreSchoolers.
Der neue Name ist The MomCo – deine Mama Community.

„Mothers of PreSchoolers“ bezog sich, wie der Name sagt, auf Mütter von Vorschulkindern, also im Alter von 0-6 Jahren. „The MomCo“ schließt eher die große Community mit ein… Mamas von kleinen Kindern, von Teenagern, von verstorbenen Kindern, von ungeborenen Kindern, von Enkelkindern, von Pflegekindern…

Mir gefällt die umfassende Bezeichnung und die Namensänderung sehr gut, der Name MOPS führte nämlich auch immer wieder zu Verwirrung, wie ihr euch vorstellen könnt…

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Meine Gruppe trifft sich live und in Farbe, seit Ende 2016. Da war ich mit unserem 3. Kind schwanger und kam frisch aus Amerika. Anfangs hat es mich herausgefordert und entmutigt, wie unterschiedlich so eine Arbeit in Deutschland aussieht.

In Amerika gibt es in unzähligen Kirchen diese Gruppen, es ist eine Voraussetzung für die Gründung einer Gruppe, zu einer Kirche zu gehören. In „meinem“ Irvine, Kalifornien fanden die Treffen donnerstags und freitags statt. Von 9 Uhr bis 12 Uhr. Wir saßen ungefähr zu zehnt an 10 bis 12 Tischen. Es gab ein großartiges Frühstück, Deko, Geschenke, Gast-Redner, Kinderbetreuung… So viele Mütter nahmen an den Treffen teil!

Ein eingespieltes Konzept, das von einem großen jährlich-wechselnden Team lebt. Wer ein Jahr als Teilnehmerin da war, darf im nächsten Jahr eine Aufgabe übernehmen. Das gilt wieder für ein Jahr und dann wird gewechselt. Zu den Aufgaben gehören praktische, administrative, vorbereitende, nachbereitende, seelsorgerliche, kreative, inhaltliche Aufgaben oder natürlich die Öffentlichkeitsarbeit und Kinderbetreuung.

Das Hauptquartier, in dem wunderbare starke Frauen und Mütter sitzen, die selbst vor Jahrzehnten durch eine MOPS Gruppe getragen wurden, gibt ein starkes Jahresthema vor. Und mit diesem Jahresthema kommen Inhalte für kleine Unterthemen, Kinderprogramme, Bibel-Arbeiten, Geschenke, Deko-Ideen, praktische Tipps, Video-Inhalte, Musik – das ganze Programm. Eine Leiterin muss quasi für ein Jahr lang nur ablesen und dem Plan folgen. Die Mütter bringen das Leben und die Farbe mit. Und das funktioniert sehr gut. In Amerika.

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Und dann war ich hier. In Deutschland. Eine treue Freundin hat schon bei meinen Berichten auf dem Blog hier aus Kalifornien Feuer gefangen und ist sofort eingestiegen. Über die Jahre hatte ich tolle Frauen an meiner Seite. Aber ich habe immer mal wieder die Last gespürt, alleine verantwortlich zu sein, weil nur ich das „echte“ MOPS kennengelernt habe und diese Arbeit unbedingt möglichst nah am Original fortsetzen wollte. Es war schwer.

Es gab sehr wenige andere Gruppen in Deutschland von denen ich hätte lernen können – und die wurden von amerikanischen Frauen geleitet, die hier mit ihren Männern stationiert waren oder vorübergehend lebten und das Konzept eben aus Amerika kannten. So richtig eingedeutschte oder deutschsprachige Tipps und Ideen gab es nicht. Und so stolperten wir nicht nur über die Übersetzung, sondern über ganz praktische Probleme, denn ein Mama-Alltag in Amerika sieht ganz anders aus, als ein Mama-Alltag in Deutschland, in Berlin.

Unsere Treffen finden ausschließlich in deutsch statt. Wir treffen uns zweimal im Monat. An einem Freitag gibt es eher ein Thema, über das wir nachdenken und sprechen. Am anderen Freitag gibt es eher eine praktische Umsetzung zum Basteln oder Nachmachen oder Ausprobieren.

Ich übersetze das Jahresthema und passe es ein bißchen an unsere Kultur an. Da hilft es, englisch zu können und künstlerische Freiheit zu haben. Früher kam zu jedem Jahresstart im September ein richtiges Päckchen an jede Gruppe. Da waren dann Motto T-Shirts oder Poster oder Themenhefte und das ganze Programm drin. Das kam aus Amerika bei uns natürlich immer spät an… aber es war eine tolle Wertschätzung. Jetzt finden wir alles online zum Download. Die Inhalte kommen von Pastorenfrauen und haben deutliche christliche Inhalte. Unsere Mamas kommen oft nicht mit christlichen Hintergründen oder aus einer Kirche zu uns. Wir verschweigen natürlich unseren Glauben nicht und treffen uns in einer Kirche, aber er soll nicht im Vordergrund stehen oder aufdringlich sein.

Neben der Sprache und den Inhalten unterscheidet sich meine Gruppe auch, weil wir keine Kinderbetreuung haben. Ich unterstütze persönlich das Konzept nicht, kleine Kinder in eine Fremdbetreuung zu geben, auch wenn 4 Stunden Mama-Zeit im Monat natürlich kostbar wären. Eine liebe Mama und Oma aus unserer Kirche bereitet uns für jedes Treffen Frühstück und Getränke vor – und räumt nach uns die Küche auf. So haben wir Zeit und Ruhe für die Mamas. Jede von uns bringt einen kleinen Snack mit. Außerdem finden unsere Treffen nicht wie Konferenzen an großen Tischen vor einer Bühne statt, sondern wir sitzen auf dem Spiele-Teppich im Kinderraum auf dem Boden im Kreis. Das hat logistische Gründe, weil mein kleines Team und ich den Aufbau und Abbau nicht leisten können. Außerdem haben wir ja eben unsere Babys und Kinder dabei. Manchmal ist das wild und laut und unruhig… Aber manchmal sind das trotzdem die einzigen Minuten im Monat, in der eine Mama nicht einsam und allein ist – sondern erwartet wird, gesehen ist und wertgeschätzt wird.

Und genau das macht unsere Gruppe aus! Deswegen stecke ich und stecken wir seit Jahren Zeit und Kraft und Liebe in diese Arbeit, weil sich Frauen als Person gesehen fühlen! Und nicht als Mama von… , die eben stillt und trägt und füttert und wickelt.
In unserer Gesellschaft werden Frauen, Mamas und vor allem Mamas im 1. Jahr nach der Geburt gerne mal übersehen. Die unbezahlte Arbeit, die sie tun, wird gerne als selbstverständlich und ganz natürlich angenommen. Und auch wenn sich viele Mamas bewusst für ein Leben als Hausfrau und Mutter entscheiden und wissen, dass es keine Bezahlung geben wird, reicht ein Babylächeln und ein „Danke“ vom Partner eben nicht ganz aus 😉

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Warum erzähle ich euch das alles?

In den ersten Jahren habe ich das Konzept gefeiert und angepasst – ich fand: Jede Kirche braucht so eine Gruppe! Ich hätte mir aber nicht vorstellen können, andere Frauen zu ermutigen, auch eine Gruppe in ihrer Kirche zu gründen. Es war alles viel zu kompliziert und hat oft nur in meinem Kopf und in meinen Gedanken Sinn gemacht. Es waren meine Kontakte und meine Ideen – nicht brauchbar zur Vervielfältigung. Meine amerikanischen „Vorgesetzten“ haben das bedauert, aber nicht richtig verstanden.

Dann kam die Corona Pandemie.
Wir sind zusammengerückt. Wir alle, weltweit, hatten plötzlich gleiche Sorgen, Herausforderungen, Grenzen. Wir haben uns regelmäßig online getroffen und saßen plötzlich nebeneinander mit unseren Kindern auf dem Schoß. Quer durch Zeitzonen und Kontinente haben wir nebeneinander unseren Kaffee getrunken und uns unterhalten.

Und das hat vieles verändert.
So viel war auf einmal möglich. Mama-Gruppen entstanden in allen Ländern. Es gab richtige Bewegungen! Frauen waren plötzlich fähig, für sich und andere zu sorgen. Zu wachsen. Zu lernen. Im Alltag unabhängig, gesehen und nicht allein zu sein. In einigen Ländern gab es dadurch völlig neue Möglichkeiten.

Die Leiterinnen aus Amerika haben das gesehen und sofort reagiert.
Koordinatoren wurden für kleinere Bereiche und Nachbarländer eingesetzt. Es wurde und wird gemeinsam an Übersetzungen gearbeitet, angepasst an die jeweilige Kultur. Leiter-Schulungen finden in mehreren Sprachen und zu passenden Uhrzeiten statt.

MomCo Gruppen gibt es inzwischen in mehr als 100 Ländern! Und es werden mehr. Zu den online Schulungen kommen teilweise 300 Frauen. In der allgemeinen WhatsApp Gruppe sind 170 Leiterinnen. Die Inhalte werden an Kulturen angepasst und tausende Mütter weltweit profitieren von einem Konzept!

Es gibt jedes Jahr im Herbst eine große Konferenz in Amerika. In diesem Jahr wird es auch dafür erstmalig einen Online-Zugang geben. Das bedeutet mir persönlich so viel, weil wir mehr und mehr dazu gehören und gesehen werden.

Meine Koordinatorin wohnt in Ungarn, sie betreut unsere Gruppen in den naheliegenden Ländern. In unserer WhatsApp Gruppe sind 90 Frauen. Im mediterranen Bereich sind ebenfalls ungefähr 90 Leiterinnen in der Gruppe. Auf meiner Reise nach Rumänien im Frühjahr habe ich viele von den Frauen kennengelernt und obwohl wir teilweise keine Sprache hatten, in der wir uns verständigen konnten, haben wir doch das Wir-Gefühl gespürt.

Weil MomCo jetzt mehr und mehr für Frauen in Deutschland verständlich wird und alle Inhalte mehr und mehr brauchbar sind, auch für Frauen, die kein englisch sprechen, traue ich mich, für diese großartige Arbeit zu werben. Selbst die Inhalte auf der Homepage übersetzen sich automatisch und sind in deutsch gar nicht so schlecht zu lesen.

Einige von euch haben mir schon persönlich geschrieben und sich erkundigt – und auch wenn ich noch nicht durch Deutschland reisen und euch begleiten kann, wäre es mir eine Ehre, euch dabei zu helfen, eine eigene MomCo Gruppe ins Leben zu rufen.

Unsere Gruppe ist tatsächlich noch immer eine der wenigen, wenn nicht die einzige Gruppe, die es in Deutschland in deutsch gibt!!! Bei Bonn und in München gibt es Gruppen, in denen portugiesisch gesprochen wird. In Österreich entsteht gerade eine deutschsprachige Gruppe.

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Bitte melde dich bei mir, wenn noch Fragen offen sind.
Melde dich, wenn du an eine Kirche angebunden bist und dir vorstellen kannst, eine Gruppe zu starten.

Du brauchst kein Team – du brauchst einen Raum und Frauen in deinem Umfeld, die Mamas sind. Du kannst dich täglich, wöchentlich, zweiwöchentlich, monatlich oder seltener treffen. Morgens, abends. In der Woche oder am Wochenende. Drinnen oder draußen.

The MomCo Website

Auf der Website, auf Youtube, auf Facebook , Pinterest und auf Instagram kannst du mehr Informationen bekommen. (Werbelinks) Als Mitglied steht dir ein großer Bereich an Inhalten, Downloads und Material zur Verfügung. Außerdem gibt es Leiterinnen in der Nähe oder jedenfalls in der gleichen Zeitzone, die jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Zur Mitgliedschaft

Eine Mitgliedschaft gilt für 1 Jahr und kostet ca. 70 – 100 Euro. Das Jahr startet im September und endet im Juni. In diesem Jahr werden Frauen mithilfe des Jahresthemas und kleinen Unterthemen angesprochen und ermutigt, über sich selbst hinauszuwachsen. Emotional, seelisch, körperlich, geistlich.

Ein Beispiel:

Das aktuelle Jahresthema heißt „Make it awkward“.
Ich habe das übersetzt in „Und was, wenn’s peinlich wird?“

Die Unterthemen heißen:
own your story
speak kindness
audacious faith
enjoy the joy

Es geht also darum, meine Geschichte anzunehmen, mit allem was dazu gehört. Es geht darum, freundlich und ermutigend und wertschätzend zu sprechen – mit anderen und auch mit mir. Es geht um einen verwegenen Glauben, der trotz allen Umständen stark und mutig ist. Und es geht darum, die Freude und das Schöne zu genießen – ohne schlechtes Gewissen und obwohl eben nicht alles gut ist.

So ungefähr sieht das aus. Von September bis Juni treffen wir uns zweimal im Monat und reden über Themen, die uns beschäftigen – angepasst an das Jahresmotto und aktuelle Jahreszeiten oder Feiertage.

Es ist oft nur ein ganz kurzer Zeitraum, in denen die Mamas kommen, denn wir lernen sie kennen, wenn das Baby ein paar Monate alt ist… sofern wir uns nicht vorher schon kennen. Und meist geht die Mama nach dem 1. Geburtstag des Kindes wieder arbeiten. Es ist eine große Freude für mich, wenn die Elternzeit verlängert wird oder die Freitage extra freigehalten werden. Auch Mamas mit einem weiteren Baby begrüßen wir gerne. Wenn eine Mama zu unserer Gruppe gehört, laden wir sie in unsere WhatsApp Gruppe ein. Viele von ihnen bleiben dort, auch wenn sie zu den echten Treffen gar nicht mehr kommen. So bleibt eine Verbundenheit und Beziehung erhalten. Aus diesen Kontakten sind schon einige Freundschaften entstanden!

Es ist immer wieder besonders für mich, wenn ich da in meinem Kreis mit so vielen unterschiedlichen Frauen sitze… Ärztinnen, Studentinnen, Hausfrauen, Anwältinnen, Therapeutinnen, Nachbarinnen und Schwestern… Unser Leben ist so unterschiedlich – aber unsere Kinder verbinden uns und wir gehen eine besonders intensive Lebensstrecke gemeinsam!

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Eine glückliche Mama ist eine bessere Mama!
better moms – better world

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