Neue Kindersprüche

Ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass inzwischen beide Jungs ihre Fortschritte mit der englischen Sprache machen! Emilian übt die Aussprache. Ich glaube, es gefällt ihm, dass man den Mund so anders bewegt, als in unserer Sprache. Wenn wir mit anderen zusammen sind und er mir etwas sagen will, flüstert er es mir ins Ohr. Er weiß, dass es einen Unterschied gibt.. wahrscheinlich kann er sich nicht vorstellen, dass jemand neben uns sitzt und uns trotzdem nicht versteht.

Und los geht’s, viel Spaß!

Wir sind auf dem Spielplatz. Die Jungs spielen und ich lese. Als Emilian zu mir an den Tisch kommt, stelle ich ihm ein paar Kekse und Rosinen hin. Er sagt: „Ich hab keinen Hunger. Ich wollte nur ein bißchen plaudern…“

Emilian spielt alleine im Pool, als eine andere Mama mit zwei Kindern kommt. Das Mädchen, vielleicht 2 Jahre alt, steigt auch in den Pool. Meine Kinder lernen gerade, zu teilen. Das sieht so aus, dass sie sich entweder sofort auf das Spielzeug des anderen Kindes stürzen, sobald dieses zuerst ihr Spielzeug genommen hat. Oder sie beschnuppern sich erst und schubsen sich das Spielzeug dann vorsichtig gegenseitig zu. Ohne Worte natürlich. Wir haben inzwischen fast kein Spielzeug mehr, das ist es mysteriös. Heute ist die letzte Wasserpistole im Pool verschwunden. Und der Hausmeister sagt, seit Monaten wurde nichts gefunden. Auch egal. Freuen sich andere. Jedenfalls hat dieses kleine Mädchen viele kleine tolle Sachen mit, Emilian schwimmt in seinem Ring. Er war sehr entzückt, denn sie beginnt schnell, zu teilen. Und er spielt dann. Ab und zu kommt er zu mir und sagt: „Sag ihr mal: Danke.“ oder „Sag ihr mal: Sie kann meins haben.“ Ich ermutige ihn dann, sich das selbst irgendwie zu überlegen. Und dann sehe ich, wie er gaaaaanz unauffällig in großen Kreisen um sie herumschwimmt und „Jingle Bells“ singt. Mehr ist ihm in englisch wahrscheinlich nicht eingefallen. Die Kreise werden immer enger, sie kapiert und singt fröhlich mit. Wir Mamas lächeln uns amüsiert zu. Emilian singt noch „Happy Birthday“ mit ihr.. und als sie dann mit „Let it go“ anfängt, grinst er mich begeistert an.

Wir sind auf der Autobahn unterwegs und fahren eine Strecke, die wir noch nie gefahren sind. Emilian sagt: „Hier sieht es bekannt aus.“ Wir fragen von vorn: „Was erkennst du denn?“ Empört antwortet er: „Ey! Ich kenne gar nix!“ Und dann: „Wenn man was nicht kennt, dann sieht es bekannt aus.“ (Inzwischen weiß er Bescheid)

Je nach Geschehen oder Vorbild wechseln seine Berufswünsche. Und so erklärt er vor ein paar Tagen: „Ich hab es mir anders überlegt… Wenn ich groß werden will, werde ich Fussballer!“ Als Mama sage ich natürlich: „Dann können wir immer kommen und dir zugucken!“ – „Nein, ich spiele woanders. Ich spiele im Westen.“

Am Morgen werde ich von Liams Rufen wach. Wahrscheinlich sucht er seinen Nuckel. Er ruft.. und dann höre ich Emilians verschlafene Stimme: „Liam. Mama kommt gleich. Du musst gar nicht mehr rumschreien, sondern einfach warten…. Okay?“ Und Liam antwortet zaghaft: „Ja.“ Emilian schlägt noch vor: „Oder einfach 3 Minuten schlafen…“

Wieder Spielplatz, ich lese, Kinder spielen Feuerwehr oder so. Emilian bittet mich, mitzuspielen. Er nimmt mein Telefon, damit er eventuell meinen Notruf in Empfang nehmen kann – und zeigt mir, wie ich telefonieren kann. Als er ein paar Schritte gegangen ist, nehme ich mein „Telefon“ und rufe die „Feuerwehr“ an. Ich sage, dass ich Rauch gesehen hätte. – Wo denn, fragt er. – Na da, sage ich! – Ich sehe nichts, sagt er. – Ich habe doch nur so getan, sage ich. – Er sagt: „Dann musst du doch nicht den Notruf anrufen, wenn du gar nichts gesehen hast!“ …

Emilian tobt mit Liam auf der Couch, dann stellt er fest, dass Liams Windel voll ist. Er sieht, dass Liam eine Trikothose trägt und beschwert sich: „Du pupst immer in meine Deutschland-Hose!“

Während wir malen, sagt Emilian völlig aus dem Nichts: „Weißt du, ich hab mal mit Opa eine Kutsche im Wald gesehen, die den Berg runtergerast ist. Und ich hatte Angst, dass die uns überfahren.“
Ich: „Wo war denn das? Bei Oma und Opa?“
Er: „Nein. In Binz.“
Ich: „Und, ist was passiert?“
Er, völlig verständnislos: „Nein. Ich bin doch noch da!“

Vor ein paar Tagen habe ich zwei Vorschul-Hefte gekauft. Mit 4 Jahren ist man hier schon gut dabei, Lesen und Schreiben zu lernen. Und weil wir so viel Zeit haben wollte ich es auch mal probieren. Ich war begeistert, mit wieviel Ehrgeiz und Ausdauer Emilian bei der Sache war. Irgendwie… habe ich ihm das nicht zugetraut. Am ersten Tag in der Mittagspause haben wir Mama, Papa und Namen geschrieben. Am zweiten Tag hat er Tiere gemalt, mir den Anfangsbuchstaben gesagt und ich habe das Wort aufgeschrieben. Am dritten Tag hatte ich die Hefte und weil Anfangsbuchstaben in deutsch und englisch nicht immer (aber öfter, als ich dachte) übereinstimmen, haben wir uns Wörter ausgedacht. Beim Buchstaben F überlegt er: „F… wie: ffff, ist mir doch egal!“

Mein Name       Fleißig

Nashorn         Kamel

 

Vorgestern sagt Emilian zu mir: „Wenn wir keinen Papa hätten, dann kannst du dich so anziehen, wie du willst.“ (Kann ich jetzt auch. Nur mal so.)

Am Sonntag redet Emilian immer wieder von „Zielgruppe“. Ich frage mich, wo er das Wort wieder aufgeschnappt hat und ärgere mich, dass er das Z wie ein S ausspricht. Nach langer Zeit fällt uns auf, dass er von seiner „Seal-Gruppe“ redet. Die Kindergottesdienst-Gruppe, in die er neuerdings allein geht, heißt: „Seal“.

Immer wieder kommt Emilian an und ruft: „Liam kann jetzt …. sagen!“ (Liam lernt echt gut.) Letztens kam er also: „Mama, Liam kann schon ‚oben‘ sagen!“ Ich: „Oh. das hat er bestimmt von dir gelernt!“ – „Nee. Ich hab noch nie ‚oben‘ gesagt!“

Vor dem Frühstück springt Emilian durchs Zimmer und fragt: „Wollen wir einen Lobe-den-Herrn-Kreis machen???“

Vor ein paar Tage wollte Emilian mir im Auto etwas erzählen. Er war abgelenkt und stockte oft, fing von vorn an, sah aus dem Fenster, fing von vorn an… Ich hatte keine Ahnung, worauf er hinaus wollte und konnte nicht helfen. Es wurde wirklich schwer, ihn nicht zu unterbrechen… Als er nach Minuten fertig war, sah ich genervt meinen Mann an – und der sagte zu mir: „So geht es mir immer, wenn du redest. ‚Irgendwer hat irgendwas gemacht‘ .“ …

Emilian fragt: „Wo ist Ägypten?“
„In Afrika.“
„Ah. Das ist ja der Nachname.“
„Von was?“
„Na, vo Afrika…“

Wir sind lange im Auto gefahren, sind spät nachhause gekommen und scheuchen die Kinder noch ein bißchen durch die Wohnung, bevor es ins Bett geht. Emilian flitzt ins Schlafzimmer, kommt zurück und sagt: „Mama, erschreck dich nicht, wenn du ins Schlafzimmer kommst. Da ist es scheußlich dunkel!“

„Mama, weißt du, wen ich am meisten liebe? – Du!“

 

Und zum Schluss einer von Liam. Ein toller.

Liam hat viel Spaß daran, seine Schwimmflügel ins Becken zu schmeißen, sie sich von irgendjemand wieder rausschmeißen zu lassen und so weiter. Gestern kommt aber ein kleines Mädchen an, schnappt sich beide Schwimmflügel und tanzt mit ihnen davon. Liam läuft ihr hinterher und erst später merken wir, dass er dabei „No. No. No. No.“ vor sich hinmurmelt. Wir sind sehr stolz.

 

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