Neue Kindersprüche

Trotzdem mir eine Liste voller Kindersprüche mal versehentlich in Kalifornien abhanden gekommen ist, ist die neue Liste auch schon wieder ziemlich lang geworden.

Liam redet wie ein Oller und über seine Kindersprüche wird hier auch ordentlich gefeiert. Er redet lustig und schlagfertig daher, Emilian redet schlau und lernt viel.

Und los gehts:

Wir sind mit dem Auto unterwegs, Mama trinkt Fanta aus einer Dose. Emilian fragt, ob er auch eine Dose haben darf.
Ich sage: „Nein, da ist viel Kohlensäure drin, das magst du nicht. Ausserdem haben wir nur noch eine Dose und die ist nicht für dich.“
Da kommt aus der anderen Ecke des Autos ein Stimmchen: „Mich??“

 

* Emilian sitzt mit Liam am Esstisch. Sie fangen mit dem Essen an und Emilian sagt zu Liam: „Na dann, reiss bein!“

 

* Liam beschwert sich, dass Emilian das Spielzeug für sich behält und sagt: „Mimi nicht abteilen!“

 

* Papa klagt über Kopfschmerzen.
Wir fragen ihn, warum.
Er sagt, dass er müde sei und dass es heiß draussen war.
Liam sagt: „Oder zu viel elauft?“

 

* Emilian erzählt im Auto, dass Liam ja in den Kindergarten kommt und er dann bald ein Schulkind wird.
Ich sage: „Ach, dann seid ihr ja gar keine Babys mehr. Ich brauche ein neues Baby…“
Emilian: „Na, dann kannste dir doch eins beten!“
Ich: „Möchtet ihr einen Bruder oder eine Schwester?“
„Na, eine Schwester! Einen Bruder haben wir doch schon. Bruder Liam! – Du brauchst nicht mehr beten, Mama. Ich hab schon.“

 

* Im Park sehen wir viele Hunde und Emilian erzählt später davon.
„Einer war schweiz waass.“

 

* Vor dem Ablug erzählten wir Liam immer wieder von Berlin. Er kann sich kaum erinnern und fragt immer wieder: „Wir zuhause auch Kinderzimmer und Spielzeug?“ Als ich ihm ein Foto von unserem Haus zeige und frage, ob er sich noch an den Garten hinterm Haus erinnern kann, dreht er das Foto um, um „hinters Haus“ zu gucken.

 

* Emilian bereitet sich auf einen Skype-Termin vor. Er klickt im PC auf das Symbol und das Fenster öffnet sich. Als mein Passwort verlangt wird, ruft er mich und sagt: „Jetzt musst du noch deinen Geheimtipp eingeben!“

 

* Wir machen uns einen letzten Smoothie in Kalifornien, um Obst und Gemüse zu verbrauchen. Emilian steht am Kühlschrank und sagt: „Ich habe alle Lebenssachen, die wir haben, rausgemacht!“

 

* Auf dem Weg nach San Francisco fahren wir in Los Angeles von der Autobahn ab. Wir waren oft dort, auf dem Weg durch L.A. haben wir immer die großen weissen Hollywood-Buchstaben gesucht. Liam sieht aus dem Fenster und sagt: „Hää? Wo Zeichen?“

 

* Am Morgen des 31. März kamen wir gegen 5 Uhr morgens am Flughafen Los Angeles an. Wir sehen die großen Buchstaben LAX. Liam ruft: „Oh! Hollywood!“

 

* Auf dem zweiten Flug waren beide Jungs gut mit den Filmen beschäftigt. Emilian sah mit Begeisterung den Film der Flugzeuge „Planes“.  Mit Kopfhörern auf dem Ohr rief er mir ab und zu etwas laut ein lustiges Wort zu. Zum Beispiel „Sapperlot“ oder „Rostbekämpfung“…

 

* In den ersten Nächten war vor allem Liam sehr unsicher. Emilian fühlte sich noch etwas fremd, konnte aber gut schlafen. Liam, der nicht viel wiedererkannte, wachte in einer Nacht gegen 2 Uhr auf und weckte uns alle. „Warum so dunkel?“ fragte er uns.
Weil wir alle dann lange wach lagen, konnten wir den Gesprächen im Kinderzimmer zuhören.
Liam: „Nicht ganz lange hier wohnen Emilian.“
Emilian: „Is okay. Jetzt schlafen wir erstmal. Das kannst du mir alles morgen erzählen.“
Liam plappert weiter bis Emilian schimpft: „Zum allerletzten Mal: Ich möchte jetzt in Ruhe schlafen!“

 

* Emilian denkt sich aus, wie unser Haus heißen könnte.
– Wunderhaus Pizzeria
– Oder Elisabeth.
– Oder Rotrock!

 

* Noch lange nach seinem Geburtstag singt Liam lauthals:
„Happy Birthday, lieber mi-hiich…“

 

* Zuhause in Berlin klettert Emilian zum ersten Mal wieder im Garten auf dem Spielgerät. Weil ich nicht weiß, ob er sich erinnert, rufe ich: „Halte dich schön fest!“
Die Antwort: „Hä? Das verstehe ich jetzt nicht. Hast du Angst um deinen großen fünfjährigen Sohn???“

 

* Emilian kriecht am Morgen unter meine Bettdecke und kneift mir ins Bein. Er kommt hervor, grinst und sagt: „Hier ist es kniffelig!“

 

* „Mama, hast du in unsere Saffen Flascht gemacht?“

 

* Wir spazieren. Emilian flitzt mit dem Laufrad vor und ruft: „Komm, Liam, wir rennen!“
Liam tippelt neben mir: „Nein, iche kein Laufrad!“

 

* Liam jagt Fliegen mit der Fliegenklatsche.
Als er seine Waffe verlegt hat, aber eine Fliege entdeckt, ruft er:
„Wo mein Pämpfer???“

 

* Die Jungs haben neue Schlafanzüge mit Knöpfen. An jedem Abend ist das eine kleine Herausforderung. Als Emilian das Oberteil falsch herum angezogen hat, sagt er: „Ich hab mich verarmt… ich hab mich verlocht.“

 

* Wir suchen Pappbücher für das Baby einer Freundin.
Liam ruft: „Ich auch Bücher für Baby. Ich super super Freund!!“

 

* Eines Abends erzählte uns Liam ausführlichst und mit vielen Wiederholungen, dass er später Feuerwehrmann mit einem Abschleppwagen sein möchte. Immer wieder:
„Ich dooß bin, ich Feuerwehr und Abschwepper. Ich dooß bin, ich doooße doooße Feuerwehr…“

 

* Mein Mann röstet seit Neuestem unsere Kaffeebohnen selbst. Der Geruch, der dann durch ganze Haus strömt, ist gewöhnungsbedürftig. Emilian ekelt sich und so ist es irgendwie Liams Aufgabe geworden, mit Papa den „Paffee zu lösten“. Einmal am Tag verschwinden die beiden für eine halbe Stunde im Zimmer und Liam weint bitterlich, wenn Papa ohne ihn röstet. Sobald Papa fragt: „Liam, wollen wir Kaffee rösten?“, erscheint ein großes Lächeln auf seinem Gesicht.

Voller Stolz beobachtete ich die beiden und sagte dann: „Ach, Liam.. du kannst später mal in unserem Café arbeiten!“

„Nein! Ich Feuerwehr!!“

 

* Liams Nase läuft. „Nasenhusten“ sagt er dazu.
Wir stecken ihm ein Taschentuch in die Jacke und er sagt: „Ich danz schnell Tuch lausholen und dann lein-nasen!“

 

* Emilian probiert Schokoladenkrümel beim Backen. Sie sind weich und er sagt: „Ist mir zu geschmelzig.“

 

* Heute Morgen kommt Liam an unser Bett und sagt: „Ich Muppsi Hungaa.“
Doch dann sagt er: „Nicht Muppsi. Müsli! Iche lernt, ich vier war.“
Und später: “ Wie alt ich?“
„Du bist drei.“
„Iche drei??? Schon wiedaaa! Meine Düte..“

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