Meine Liste der mitgeschriebenen Kindersprüche ist richtig lang geworden. Es ist erstaunlich und erschreckend, wie schnell ich die Wörter oder die Wortwahl vergessen kann.
Und der eine oder andere Kindersprch wird wohl für immer verloren sein…
Aber hier sind die, die ich behalten habe:
Emilian isst salzige Erdnüsse. Nach einer Weile sagt er:
„Ich muss meine Zunge waschen.“
Wir sitzen im Auto und es regnet. Emilian beobachtet den Scheibenwischer und überlegt.
„Wie geht denn der Scheibenwischer? Merkt der, wenn es nass ist?“
Die beiden Jungs lieben es, Eichhörnchen zu beobachten. Vor ein paar Wochen machte Papa einen Spaß, rannte in den Garten und erschreckte das kleine Tier. Tage später kommt Emilian und sagt: „Weißt du, Papa hat schonmal ein Eichhörnchen aaaaaaaaa…“ – Ich bin mir nicht ganz sicher und sage: „schreckt!“ Emilian zufrieden: Ja!“
Wir machen uns fertig für ein Frühstück bei IKEA und ich erzähle den Jungs auf dem Weg zum Auto, was es dort alles zum Frühstück gibt. Da sagt Emilian: „IKEA Kakao ist der beste, den man sich vorstellen kann!“
Ich setze Liam in seinen Autositz und sage ernst zu Emilian: „Wenn ich auf deiner Seite bin, sitzt du in deinem Sitz!“ Ich komme an seine Tür und er sitzt – hat sogar die Gurte schon umgebunden.
Er lacht und sagt: „Ha, da hast du wohl gerechnet!“
Wir fahren mit dem Auto und neben uns fährt immer wieder ein großer, gelber BVG Bus. Emilian erschreckt sich und sagt völlig empört:
„Du frecher Bus, du kommst mir gar nicht im Frage!“
(Die fettgedruckten Buchstaben wurden besonders betont)
Liam läuft durch den Garten, stolpert und fällt hin.
Emilian sagt nur: „Das passiert, wenn man lauft. Wenn man klein ist.“
Emilian bittet mich um Essen, meint aber eigentlich Trinken.
Er sagt: „Ich hab mich versagt.“
Wir sehen uns Tiere an und reden über ihre Farben, Tarnfarben und so.
Ein Tier ist nicht zu entdecken. Emilian: „Weil Gott es so getarnt hat.“
Wir laufen in der Einkaufsstrasse an einem Aldi-Geschäft vorbei und die Automatik-Tür geht auf.
Emilian amüsiert sich und sagt: „Die Tür dachte, ich will einkaufen!“
Nachdem er mit Cousine und Oma bei der Musikschule war, kommt Emilian wieder, setzt sich auf die unterste Treppenstufe, um seine Schuhe auszuziehen, guckt mich an und sagt: „Na, wie war’s zuhause?“
Weil es jetzt abends schneller dunkel ist, hat Emilian die Lichter in der Stadt entdeckt. Und als wir im Dunkeln nochmal draussen waren, sagt er: „Guck mal, ein Vollparadies! Welche Farbe suchst du dir aus???“
„Ihr müsst euch mal nebeneinander stellen, ob Papa größer ist oder ob du kleiner bist!“
Emilian steht mir gegenüber und zeigt auf meinen Oberkörper: „Wie heißt das da, wo ein Schutz drüber ist?“
Ich ahne es schon, sage aber erstmal: „Bauch? – „Nein.“ – „T-Shirt?“ – „Nein.“
Nagut… „Brust?“ – Ja! Sieht deine Brust aus wie eine Pomelo?“
…
Emilian betet vor dem Essen:
„Lieber Gott, dass wir Essen haben.
Lieber Gott, dass wir…. Essen haben.
Lieber Gott, dass wir essen können.
Lieber Gott, dass ich in der Kita eine lustige Zeit hatte.
Amen.“
Zu einer anderen Mahlzeit betet Papa und am Ende, aber noch vor dem „Amen“, springt Emilian auf, hebt den Zeigefinger hoch und sagt:
„Wisst ihr! Früher gab’s uns noch nicht!“
Papa ist mit den Jungs oben im Bad. Emilian möchte irgendetwas haben, Papa verbietet es.
Emilian sagt: „Mama hat mir das erlaubt!“
Papa sagt streng: „Du sollst nicht lügen!“
Emilian, etwas kleinlauter: „Mama hat mir das fast erlaubt…“
Liam hat einen Pullover an, den Emilian aus seiner Zeit wiedererkennt. Emilian sagt: „Und was machen wir, wenn der wieder zu klein geworden ist?“
Ich sage: „Dann muss Mama noch ein Baby bekommen…“
Emilian: „Ja! Ein Mädchen! Und ich nenne es L. (seine Cousine). Und dann gehe ich zu E. (andere Cousine) und sage: Wir haben jetzt auch eine L.!!“
Wir sind bei Oma und Opa. Opa trägt eine Kiste mit Einzelteilen eines Computers durch den Flur und seufzt: „Schon wieder so viel Müll…“
Da sagt Emilian: „Wir haben auch gerade die Lichterketten vom Dachboden geholt!“
Gestern abend waren wir mit meinen Eltern bei meiner Oma. Gegen 22:00 Uhr waren wir wieder im Haus meiner Eltern und mussten dann noch weiter nachhause. Liam schlief (natürlich) und Emilian war hellwach. Er setzte sich mit Opa, der auch ziemlich müde war, in den Flur und sagte: „Komm, wir erzählen uns Sachen, die nicht in echt passiert sind!“ Und dann erzählten sie sich verrückte, ausgedachte Geschichten, von denen Emilian noch heute schwärmt…
Danke Freunde! 🙂
..bis zur Hälfte des Artikels schaffe ich es immer nicht zu lachen, am Ende sitze ich und muss laut lachen mit Tränen in den Augen. Sehr gut, danke.
Die Aldi-Tür ist der Knaller!!!
Das erinnert mich an eine Zeit, die 25 Jahre zurück liegt. Damals gab es weder PC, noch Internet, noch BLOG. Aber es gab kleine Büchlein, die gibt es noch. Und darin stehen genau solche witzigen und nachdenklichen Sprüche; gesprochen von der Mama dieses kleinen Jungen. Kostprobe gefällig??