23. März 2023
Ende März sind schon 4 unserer 5 Geburtstage der Familie rum. Und wenn ich früher nach diesen März-Tagen erschöpft mit einem Glas Wein neben den Geburtstagstischen aufs Sofa geplumpst bin, so frage ich dieses Jahr: „Das war’s jetzt schon?“
Wir haben beide Jungs nach ihren Wünschen gefragt. Wenn man 11 und 13 Jahre alt wird, will man seine Party vielleicht doch lieber alleine planen. Und wir als Eltern haben früh gelernt, dass es uns allen besser geht, wenn wir uns an diese Wünsche halten, seien sie noch so merkwürdig – und wenn wir Überraschungen weise wählen.
So wünscht sich der Mittlere inzwischen, dass es am Geburtstags-Morgen keinen Trubel, fast nicht mal eine Gratulation gibt. Wir haben ihn geweckt, ihn angestrahlt, es gab eine Wunderkerze ins Frühstücks-Toast und eine Kerze auf dem Tisch… mehr nicht.
Am Geburtstag selbst kam er mit zwei Freunden nachhause. Es gab Cake Pops für die Schulklasse und einen gewünschten Maulwurf-Kuchen am Nachmittag. Die Freunde waren draußen und durften zocken – das Wetter war toll!
Sein Wunsch war, am Abend mit mir eine Shopping Tour zu machen – das haben wir aber nicht mehr geschafft und auf das Wochenende verschoben. In dem Punkt sind wir beide uns sehr einig, wir lieben shoppen und viele Menschen und lange wach bleiben und um die Häuser ziehen! Wir sind die große Schloßstr. einmal auf- und ab flaniert. Es gab Bubble Tea für ihn – das hat er sich schon lange gewünscht. Es gab neue Schuhe, es gab Sushi und einen vollen Aufmerksamkeits-Tank fürs Kind.
Für den Sonntag nach dem Geburtstag hatten wir einen Bogenschießen-Kurs gebucht, (Werbelink) dazu hatte er drei Freunde eingeladen. Den Ausflug machte mein Mann mit ihnen, während ich zuhause Essen vorbereitete. Der Große und der Kleine haben im Garten ein Feuer gemacht und unseren Weihnachtsbaum verbrannt.
Viel Deko, kleine Geschenke-Tüten für die Gäste und Party Spiele gibt es für die Großen nicht mehr. Beim Mittleren kann ich nach einem Geburtstag schwer abschätzen, wie zufrieden er ist. Er würde gern tagelang feiern und hunderte Geschenke auspacken, denke ich. Aber ist die Vorfreude und die aufregende Feier erst vorbei, kommt dann auch die Freude und die Leichtigkeit wieder.
Der Große sagt zu meinen Vorschlägen gern „Ist mir egal…“, er weiß aber auch gut, was er nicht mag. In Erzählungen über letzte Geburtstage haben wir herausfinden können, was er denn an Geburtstagen gut fand. Er war sehr früh wach an seinem Tag und hat sich angezogen, hat aber im Bett gewartet, bis wir auch wach wurden. Mit allen zusammen auf der Couch hat er vor der Schule seine Geschenke ausgepackt und sich feiern lassen. Weil es auch wieder zerbrechliche Cake Pops für die Klasse gab und weil er mit seinen Freunden nach der Schule von uns abgeholt wurde, hat mein Mann ihn und seinen Freund am Morgen zur Schule gefahren. Das war schon ein Highlight!
Nach dem Unterricht ist mein Mann mit 4 Oberschülern ins Kino gefahren. Ein 5. Kind hat leider absagen müssen und auch mein Sohn ist am Tag nach dem Geburtstag krank geworden. Wir sind sehr selten und kurz krank – aber in diesem Jahr ist das echt ungewöhnlich.
Nach dem Kino-Besuch kamen die Kids noch mit zu uns. Ich fand das sehr schön, weil ich die Siebtklässler tatsächlich noch gar nicht kenne. Erst hier hat der Große dann die Geschenke seiner Freunde ausgepackt – er hatte sich verschiedene Zauberwürfel gewünscht und sie auch bekommen. Nun lernt er Lösungsschritte auswendig und dreht die Scheiben in seinen Fingern so schnell, dass man kaum zusehen kann. An dem Nachmittag hatte der Kleine einen Unfall mit seinem Fahrrad vor der Kita. Er ist mit dem Gesicht auf dem Boden gelandet und es gab viel Blut und Geschrei. Jetzt sieht man nur noch eine große Schramme am Kinn und ein bißchen was an Stirn und Nase. Der Geburtstag hat ihn schön abgelenkt.
Und so schnell waren die Kindergeburtstage vorbei – mit den Familien feiern wir in den Osterferien noch. Es ist echt gut, wenn die Kinder klare Wünsche haben und trotzdem auch überrascht werden können. Weil ihre Geburtstage nur 6 Tage auseinander liegen und es immer wieder ähnliche Wünsche gibt, ist es schwer, sich nicht zu vergleichen. Ich verstehe das. Es ist offensichtlich, wenn die Geschenke fast nebeneinander liegen. Aber es wird immer deutlicher, wie unterschiedlicher die Jungs sind und so besprechen wir eben auch die Unterschiede der Partys und der Geschenke.
Der Große hat eine eigene Angel mit Zubehör bekommen. Der Mittlere durfte mit mir shoppen. Er hatte drei kleine Veranstaltungen zu Geburtstag – der Große hatte einen Nachmittag und war dann auch erschöpft. Der Mittlere bekam Torwart Handschuhe, der Große 3 neue Bücher. Wir feiern diese Unterschiede und auch die Brüder lernen, sich zu ergänzen, statt sich zu vergleichen.
Und jetzt kann ich es aber noch immer nicht glauben, dass unser großer Sohn ein 13jähriger Teenager ist. Dem Kleinen habe ich erklärt, dass das Wort nicht „Teamleiter“ (kennt er von den Royal Rangers) heißt, sondern Teeanger. Und dass das bedeutet, dass man kein Kind und noch kein Erwachsener ist, sondern was dazwischen. Ein Jugendlicher. Aber das soll mein erstes Baby sein, das ich gerade noch im Kinderwagen geschoben habe?
Es geht schnell.
Aber ich schaue dankbar und glücklich auf die Zeit zurück. Wir sind sehr dankbar mit unseren Jungs und viele Entscheidungen würde ich genau so wieder treffen. Ich habe die Baby-Jahre geliebt. Die Jahre der letzten Kindergarten-Zeiten und ersten Schulklassen fand ich herausfordernder. Und ungefähr seit dem 10. Geburtstag wurde es ruhiger, fand ich. Ich bin gespannt auf die Pubertät, denn ich weiß, dass wir einige schwierige Themen, wie eben Geschwister-Streit, Kommunikation, Umgang mit Geld, Umgang mit Medien, Umgang mit Zeit, wichtige Werte schon häufig besprochen haben und ich sehe da Entwicklungen. Außerdem sind die Kinder wirklich in guten Freundeskreisen und bei den Royal Rangers in sehr guten Händen. Ich bin entspannt und gespannt. (Eltern mit Kindern am Ende der Teenager-Zeit werden vermutlich lachen oder mit den Augen rollen… Ja ja, wir kommen auch dahin)
Demnächst werde ich euch wieder Kindersprüche vom Kleinen aufschreiben. Der ist nämlich in den besten Jahren für Kinder-Humor. Er genießt seinen Baby-Bonus hier und durchlebt auch ordentlich die so genannte Wackelzahn-Pubertät. Irgendwas ist immer 🙂
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