29. Januar 2020
Ihr ahnt vielleicht, was jetzt kommt.
Ich könnte es kurz fassen.
Mach ich aber nicht.
Was Kalifornien betrifft, waren meine letzten 5 Jahre immer mal wieder gefüllt von Sehnsucht, Trauer, Trotz, Fernweh, Tränen und Verzweiflung. Warten. Erst wollte ich unbedingt zurück, wenigstens als Urlaub, wenigstens alleine. Dann dachte ich: Wir müssen zurück! Berufung erneuern. Auftanken und so. Was haben wir gebetet! Und auch die Kinder.
Aber es öffnete sich einfach keine Tür, durch die wir erhobenen Hauptes und ohne schlechtes Gewissen hätten gehen können. Nichts. Das Geld wurde weniger und die Jahre gingen ins Land. Als mein Mann im Oktober 2017 und später nochmal alleine fliegen durfte, ertränkte ich mich in Selbstmitleid.
Im letzten Mai war ich auf einer großen Konferenz in London und ein Lied wurde immer wieder gesungen: When I let go then I find life – Wenn ich loslasse, finde ich Leben.
Es ist ein absolutes PartyLied, aber für mich hat es damals Trauer und Bockigkeit und schließlich das Loslassen bedeutet. Schweren Herzens. Es liegt doch eh nicht in meiner Hand. Was soll das also?
Und ich hab Kalifornien losgelassen. Wir waren im Sommer wieder an der Ostsee, ich habe angefangen zu arbeiten und habe aufgehört, zu warten. Nicht zu träumen, aber aufgehört zu jammern.
Da ich jetzt arbeite, sind die Zeiten, in denen wir als Familie in den Urlaub fahren können, wenige geworden.. aber das Geld ist da, um überhaupt an Familienurlaub zu denken.
Und so öffneten sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten: Wir könnten zusammen fliegen. Nach Schweden. Oder Italien. Wir könnten ein Hotel buchen.
Eines abends saßen wir zu zweit am PC und suchten nach Ferienhäusern in Schweden. Wald oder Strand? Allein oder in der Gruppe? Süden oder Norden?
Und plötzlich sagte mein Mann:
„Guck doch mal nach Flügen nach Los Angeles.“
„Warte.. was??“
Es stellte sich heraus, dass die Flüge bezahlbar waren – auch wenn man sie x5 und Hin und Zurück rechnete.
Wir fragten unsere Freunde, ob wir bei ihnen wohnen könnten und sie sagten: „Eure Wohnung von damals ist genau in der Zeit frei. Wollt ihr auch ein Auto dazu haben?“
Als wir es den Kindern erzählten und uns zusammen Fotos von 2015 ansahen, gab es Freudentränen.
Wir haben dort 10 Monate gelebt, jetzt werden es ca. 20 Tage sein. Aber wir brauchen kein Sightseeing mehr. Wir wissen genau, wo wir hin möchten.
Es sind noch weniger als 170 Tage bis dahin.
Ich werd‘ verrückt…
Danke Gott!